Brother MFC-6890CDW: Beinahe ein Universalgenie | |
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Testberichte: Brother MFC-6890CDW Drucker; Brother P-touch 2430PC Etikettierer; Duracell myGrid Ladegerät; Sandberg Mini DVB-T Dongle |
Wie viele japanischen Geräte, so hat auch der Brother MFC-6890CDW einen nicht leicht zu merkenden Namen: MFC-6890CDW. Das Kürzel setzt sich aus MFC ( «Multi Function Center»), der eigentliche Gerätenummer bzw. Gerätetype 6890C (ob das «C» für «Copy» steht, konnten wir nicht verifizieren) und DW zusammen. Dieses DW ist steht einerseits für «Duplex» und andererseits für W-LAN. Wir haben also ein Multifunktionsgerät mit Duplexeinheit und W-LAN vor uns.
Den MFC-6890CDW kann man nicht nur via W-LAN sondern auch auf andere Arten an einen PC oder ein Netz anbinden: Auf die konventionelle Art mit einem Kabel, wobei man hier sowohl auf USB als auch auf Ethernet (RJ45 Stecker) zurückgreifen kann - entsprechende Kabel sind aber nicht im Lieferumfang. Ebenso nicht vorhanden ist leider die bewährte parallele Schnittstelle. Alternativ kann man den Drucker auch drahtlos über 802.11b anbinden, nur ist die Passworteingabe über den Touchscreen des Druckers ein wenig mühsam - allerdings muss man so etwas ja hoffentlich nur einmal machen.
Hat man den Drucker angebunden, muss er nur noch den Computer verstehen. Dazu sind Treiber für Windows 2000, XP, Vista sowie MacOS 10.2 (Jaguar), 10.3 (Panther), 10.4 (Tiger), 10.5 (Leopard) mitgeliefert, nicht aber für ältere Versionen von Windows oder MacOS. Wenn man also in einem Firmennetz noch Computer mit älteren Betriebssystemen hat, werden diese nicht auf den Drucker zugreifen können. Hier hilft nur die Dokumente im Netz auf einen geeigneten Computer zu kopieren und von dort drucken. Abgesehen von diesem Manko prädestiniert die Netzeinbindung den MFC-6890CDW für den Einsatz in Arbeitsgruppen.
Dafür spricht auch die Druckgeschwindigkeit von etwa 16 Seiten pro Minute und der Druckpreis: Leistet man sich die extra grossen Tintenpatronen, die laut Brother für etwa 750 Farbseiten oder 900 Schwarz-Weiss-Seiten reichen, so kostet eine Schwarz-Weiss Seite 2 bis 3 Cent und eine Farbseite 8 bis 10 Cent. Verwendet man die Standard-Patronen so kommen die Seitenkosten auf 3 bis 5 Cent für Schwarz-Weiss und 12 bis 15 Cent für Farbe.
Was aber nicht ganz so gut ist, ist der Papiereinzug. Zwar ist man mit zwei Papierkassetten mit 100 bzw. 250 Seiten gut bedient, zumal man an Formaten Photo (10×15 cm), die europäischen Formate A5 (14,9×21 cm), A4 (21×29,7 cm) und A3 (29,7×42 cm), die japanischen Formate B5 (18,2×25,7 cm) und B4 (25,7×36,4 cm) sowie die amerikanischen Formate Executive (18,4×26,7 cm), Letter (21,6×27,9 cm), Legal (21,6×35,6 cm) und Ledger (27,9×43,2 cm) zur Verfügung hat. Allerdings sind die Führungsschienen in den Papierkassetten aus dünnem Kunststoff und teilweise etwas schwergängig, wenn man sie an unterschiedliche Papierformate anpasst. Zudem kommt es hin und wieder vor, dass mehrere Blätter gleichzeitig eingezogen werden, was man von einem Drucker mit abgenutzten Förderrollen erwartet, aber nicht von einem neuen Gerät.
Mehr als nur ein Drucker
Der MFC-6890CDW ist aber nicht nur ein Drucker, den man an den PC anschliesst, sondern ein «Multi Function Center». So kann man dank PictBridge Bilder direkt von einem USB-Stick, einer CF-Karte, einem Memory Stick, einer SD, SDHC oder xD-Picture Card drucken, wobei der Drucker aber ziemlich lange braucht, wenn die Bilder in einem Unterverzeichnis auf dem Speichermedium sind - was bei Karten aus Kameras allerdings kein Problem ist, denn die legen ja keine Unterverzeichnisse an. Beim Smartphone ist das anders, da sollte man selbst auf zu tief gegliederte Unterverzeichnisse verzichten, wenn man die Bilder direkt ausdrucken will. Die Bilder von den Karten kann man sich am Touchscreen des Druckers ansehen und ausgewählte Bilder direkt drucken.
Der MFC-6890CDW ist auch ein Flachbettscanner, der bis zu Formate bis zu 29,7×43,2 cm einlesen kann. Die Bilder können dann in den Formaten unkomprimiertes BMP, unkomprimiertes TIF, JPG, PNG oder auch als PDF mit eingebettetem Bild wahlweise auf einen angeschlossenen Computer oder ein eingeschobenes Speichermedium gescannt werden.
Kombiniert man Scannen mit Drucken so kommt man zum Kopieren. Hier ist anzumerken, dass es einen Dokumenteneinzug für bis zu 50 Seiten (allerdings nur A5, A4 oder Letter) gibt. Auch kann man diese Formate zweiseitig kopieren.
Schliesslich kann man den MFC-6890CDW auch ans Telefon anschliessen (RJ11 Stecker) und als Fax verwenden. Dabei wird ein eventuell vorhandenes Telefon oder Anrufbeantworter durchgeschleift und kann weiterhin benutzt werden. Am Drucker sollte man dann einstellen ob er Faxe automatisch oder manuell annimmt, und ob ein Telefon oder ein Anrufbeantworter angeschlossen sind.
Bildschirm statt Tasten
Ein Bonus des Gerätes ist es, dass die Vielfalt an Funktionen über einen Touchscreen mit einer passablen Menüführung angesteuert wird. Da immer Erklärungen dabei stehen, ist er wesentlich einfacher zu bedienen, als andere Drucker mit ganzen Batterien von Tastenfeldern und kleinen, einander ähnlichen Symbolen.
Die einzigen Tasten auf dem MFC-6890CDW sind Start- und Stop-Tasten für Farb- bzw. Schwarz-Weiss-Kopien oder Faxe und ein Ziffernblock zum Wählen von Telefonnummern. Der Rest läuft alles über den Touchscreen, über den man sich auch verschiedene Zustandsinformationen holen kann, wie Anruferlisten, Journal eingegangener und gesandter Faxe und natürlich auch der Füllstand der Tintenpatronen, der als Icon auch im Bereitschaftsmodus angezeigt wird. Zum Energiesparen kann man einstellen, wie lange das Display beleuchtet wird, und wie lange nach der letzten Benutzung er wieder in den Stand-by Modus geht.
Trotz leichter Kritik: Alles in allem ein vielseitiges und gutes Gerät, solange man nur neuere Computer hat und geschickt beim Einfädeln von Papier ist. Für ein Heimbüro, das meist nur aus einem PC und mehreren Zusatzgeräten besteht fast ideal: Drucker, Kopierer, Scanner und Fax in einer Maschine, die auf jeden Fall preiswerter ist als alle vier Einheiten getrennt gekauft. Zudem braucht natürlich ein Gerät weniger Stellfläche als vier.
Michael Köttl
Links
http://www.brother.com/
Letzte Überarbeitung: Freitag, 18. Dezember 2009
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