Mobile Times Intel visiert digitales Heim an
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Bill Leszinske, Director of Digital Home Marketing von Intel
Bill Leszinske
Director of Digital Home Marketing von Intel

    Den Fachleuten wurde die neue Idee bereits am Intel Developer Forum in San Francisco vorgestellt. Für die breite Masse der potentiellen Anwender gab es dann zur IFA in Berlin die praktische Vorführung von Viiv.
    Mike H. Cato von Intel Deutschland erklärte uns zur Aussprache von Viiv: ausgesprochen wird es «vîv», ähnlich dem englischen «five». Der Markenname Intel Viiv Technologie soll, so die offizielle Erklärung, die Lebendigkeit und Dynamik neuester Technologien demonstrieren, die den Genuss von digitaler Unterhaltung zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Viiv heisst also eigentlich nichts, sondern ist simpel ein Kunstwort. Dafür will Intel unter dem Begriff Viiv eine neue Ära in der Unterhaltung einleiten: Von Intel verifizierter Unterhaltungselektronik, Onlineangebote und Software, darunter Spielfilme, Musik, Bilder und Spiele, sollen mit einem Viiv-PC genutzt werden können. Ein solcher PC soll einfach mittels Fernbedienung genutzt werden.
    Unser Hauptgesprächspartner zum Thema Viiv war Bill Leszinske, bei Intel «Director of Digital Home Marketing», also eigentlich der Mann, der alles ganz genau wissen muss.

Plattform für das digitale Zuhause
    Wesentlicher Teil von Viiv ist die Möglichkeit zur Einrichtung eines privaten Netzes in den eigenen vier Wänden. Die eigentliche Hardware soll aus Zweikernprozessoren, Chipsatz und Netzwerkkomponenten bestehen.
    Bei der Vorstellung in Berlin erklärte Don MacDonald, der Chef der «Digital Home Group»: «Die Intel Viiv Technologie ist unsere erste Plattform, die speziell für das digitale Zuhause entwickelt wurde. Die Benutzer werden fasziniert sein, jederzeit und von jedem Ort in ihrem Haus aus mit Hilfe einer Vielzahl von Geräten auf verschiedene Inhalte zugreifen zu können. Nach dem Erfolg der Intel Centrino Mobiltechnologie verfolgen wir mit unserer neuen Plattform eine ähnliche Markenstrategie für das digitale Zuhause. Die Intel Viiv Technologie, nutzt die neuesten Intel Technologien und versetzt den Heimanwender zum ersten Mal in die Lage, neueste Innovationen, eine grosse Auswahl an digitalen Geräten und erstklassige Inhalte nach seinen Bedürfnissen zusammenzustellen».

In jedem Gerät ein PC
    Im Grunde läuft die Idee von Viiv darauf hinaus, dass in jedem Gerät der Unterhaltungselektronik irgendwo ein PC versteckt ist, der auch über ein Funkmodul verfügt. Bei Intel klingt das so: «Systeme auf Basis der Intel Viiv Technologie werden in zahlreichen Formfaktoren erhältlich sein, angefangen beim kleinen und schlanken Design, ähnlich den Bausteinen einer Stereoanlage oder des DVD Players, bis hin zu traditionellen Desktop- oder Tower-Designs».

Philips Showline Media Center MCP9350i
Philips Showline Media Center MCP9350i

Funktionsfähige Muster
    Erste funktionsfähige Muster von Geräten auf Basis Viiv gab es in Berlin bereits zu sehen. So etwa einen wirklich winzigen PC von Intel selbst, der nicht mehr wie ein solcher aussieht und wohl irgendwo versteckt das Herz eines Viiv-Systems sein könnte. Was den Winzling für europäisches Home-Entertainment allerdings eher weniger geeignet machte, war das Fehlen der am alten Kontinent omnipräsenten SCART-Schnittstelle.
    Ein Punkt, den wir mit Bill Leszinske natürlich sofort ansprachen. Dazu meinte er aber durchaus verständlich, dass es sich hier ja nur um ein Muster handle und in jeder Gegend der Welt andere Schnittstellen üblich seien. Kenner, der er ist, zählte er uns eine Menge auf, darunter auch die in Europa neben SCART üblichen, wie etwa S-Video, Line-In, Line-Out usw. Die Hersteller, die sich am PC-Muster orientieren wollen, müssen zumindest in diesem Bereich nachdenken, was sie an Schnittstellen einbauen wollen.
    Philips hat offensichtlich genau aufgepasst und als erstes Ergebnis der Vision vom digitalen Zuhause das Philips Showline Media Center MCP9350i (mit SCART!) vorgestellt. Diese Plattform für Multimediainhalte jeden Formats ermöglicht Anwendern dank moderner Wireless-Anbindung das Speichern, Übertragen und Weiterleiten sämtlicher persönlicher Medieninhalte - digitale Fotos, Musiktitel oder Filme - im gesamten Haus und zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Durch vielfältige Anschlussmöglichkeiten können Fernseher, Hi-Fi-Anlagen und andere Geräte in ein einziges System integriert werden. Als Prozessor kommt ein Intel Pentium 4 Prozessor mit Hyper-Threading-Technologie zum Einsatz und als Chipsatz der Intel 945 Express.

Koexistenz von Alt und Neu
    Die Möglichkeit auch über SCART und nicht nur über das Heimfunknetz Geräte zu integrieren, ist schon deshalb nötig, weil ja kaum jemand sein gesamtes Home-Equipment auf einen Schlag ersetzt - Alt und Neu also miteinander arbeiten müssen - was uns auch Leszinske bestätigte.

«Content» z. B. von Bertelsmann
    Auch die nötigen Inhalte, damit Viiv auch Spass macht, wird es bald geben. Die Bertelsmann-Tochter arvato mobile und Medion entwickeln derzeit für Home Entertainment die Online-Service medionbox.com, einen lizenzierten Peer-to-Peer Shop im Internet, der digitale Inhalte wie Videos schnell, sicher, legal und in hoher Qualität ins Wohnzimmer bringen soll.

Hier kommt Microsoft
    Alle PC auf Basis Viiv werden mit dem Microsoft Betriebssystem Windows Media Center Edition ausgeliefert. Ebenfalls ein Muss ist eine Fernbedienung. Im Endeffekt soll die Bedienung so einfach wie bei einem Fernsehgerät werden. Dazu soll die «Intel Quick Resume Technologie » ermöglichen, dass ein PC nach einer einmaligen Erstinstallation schnell ein- und ausgeschaltet werden kann.

Heimkino
    Jeder auf Intel Viiv Technologie basierte PC wird mit 5.1 Surround Sound (mit optionaler Unterstützung für bis zu 7.1 Surround Sound) ausgeliefert und sollte damit Heimkino-Qualität bieten. Im PC kann natürlich auch eine TV Tuner Karte stecken, die es ermöglicht, am gleichen PC Fernsehsendungen aufzunehmen, zeitversetzt abzuspielen sowie Szenen zu wiederholen oder zu speichern.

Netzwerkassistent
    Damit Heimnetze leichter eingerichtet werden können, gehört zu Viiv auch eine speziell dafür vorgesehene Software, die uns zur IFA bereits vorgeführt wurde. Diese Software enthält einen Konfigurationsassistenten für Netzwerke, der sich über die Fernsteuerung bedienen lässt. Dadurch soll der Anwender schnell und einfach viele verschiedene Geräte wie etwa tragbare Media Player, DVD Player, Fernsehgeräte und Stereoanlagen miteinander verbinden können.

Media Server
    Da im Endeffekt alle Geräte der Unterhaltungselektronik miteinander verbunden sein sollen, ist wohl auch teilweise ein Umformatieren der Inhalte nötig. Dies geschieht durch eine in Viiv integrierte «Media Server Engine», die in der Lage ist, die Inhalte so umzuformen, dass sie auf allen für Viiv verifizierten Geräten abgespielt werden können.

2006 im Wohnzimmer
    Leszinske geht davon aus, dass Unterhaltungs-PC, die auf der Viiv Technologie basieren, weltweit von einer Reihe von Systemherstellern schon im ersten Quartal des Jahres 2006 in einer Vielzahl an Formen und Grössen passend zu verschiedenen Stilrichtungen und Wohnungsgrössen erhältlich sein werden.

Erster deutscher Anbieter
    Der erste Contentanbieter, von dem wir dann hörten, war im Dezember 2005 das Münchener Unternehmen «4friends», dessen Inhalte von Intel auf Basis der Viiv Technologie zertifiziert wurden. Das Unternehmen betreibt one4movie.de (Filme) und one4music.de (Download von Musik) und stellt digitale Inhalte für neue Unterhaltungsplattformen auf Basis Intel Viiv zur Verfügung. Die 4friends GmbH wird ca. 600.000 Musiktitel und über 600 Video-on-Demand (VoD) Filme für Viiv zur Verfügung stellen. Musiktitel werden zum Einheitspreis von 95 Cent pro Track zum Download angeboten, VoD 9,95 Euro monatlich bei vollem Zugriff auf alle Filme.

Otellini gibt Startschuss
    Gleich zu Jahresbeginn 2006 trat dann Intel CEO Paul Otellini höchstpersönlich auf und stellte die neuen Plattformen und Prozessoren für digitale Unterhaltung neben der neuen Centrino Mobiltechnologie vor.
    Technisch sollen die Rechner für Viiv mit Intel® Pentium® D, Pentium Extreme Edition und Intel Core Duo Prozessoren ausgerüstet sein und unter Microsoft Windows XP Media Center Edition 2005 laufen. Plattformen der Intel Viiv Technologie enthalten die Intel 945/955/975 Express Chipsatzfamilie sowie die Intel PRO/1000 PM oder Intel® PRO/100 VE/VM Netzwerkanbindung.
    Die Systeme sollen sich über eine einzige Taste ein- und ausschalten lassen können und werden wie ein Fernseher über eine Fernbedienung gesteuert. Die Fernbedienung ist entweder im Lieferumfang des Systems enthalten oder muss separat gekauft werden.
    Die Contentanbieter, die Otellini aufzählen konnte und die Viiv unterstützen, sind echte Schwergewichte der Unterhaltungsbranche: AOL, DirecTV, NBC Universal, Shanghai Media Group, Turner Broadcasting GameTap, ESPN, Televisa und Eros. Zudem kündigte ClickStar mit «10 Items or Less» den ersten Spielfilm an und plant diesen Film erstmals innerhalb der ersten Wochen nach dem offiziellen Start im Kino im Internet zu veröffentlichen.
    Von AOL kommen AOL Music On Demand, AOL Radio mit XM Satellite Radio, AOL Pictures, AOL Music Now, AOL Video sowie AOL Video mit AOL Hi-Q.
    ESPN wird unter ESPN.com Motion Sporthighlights in High Definition anbieten, sowie Full Court mit 300 Hochschul-Basketballspielen in Broadcastqualität für volle Bildschirmdarstellung.
    Eros, der grösste internationale Anbieter der indischen Filmindustrie, plant die Verfügbarkeit seines digitalen Portals sowie zukünftiger digitaler Videodienste ab Abruf.
    Grupo Televisa ist der grösste Medienkonzern des spanisch sprechenden Amerika und will ein breites Angebot populärer Soaps, Sportveranstaltungen, Nachrichten und Musik zur Verfügung stellen.
    MTV Networks braucht man eigentlich nicht erklären. Jedenfalls wollen sie einige Kanäle für die Intel Viiv optimieren. Darunter Comedy Centrals «MotherLoad» und MTVs «Overdrive».
    NBC bringt vorerst ausgesuchte Highlights der Winterolympiade 2006 exklusiv in hoher Qualität für Intel Viiv PC. Weitere gemeinsame Angebote sollen folgen.
    Shanghai Media Group wird digitalen Filme, Fernsehdramen, exklusive interaktive Programme und weitere Live-Inhalte anbieten.
    Turner Broadcasting steigt mit GameTap, dem ersten Breitband-Unterhaltungsnetzwerk ein und will hunderte unterschiedlicher Videos und Spiele für Grossbildfernseher anbieten.

Links: Dell Dimension 5150C, Rechts: Dell Dimension 9150
Links: Dell Dimension 5150C, Rechts: Dell Dimension 9150
Dell Viiv Rechner
    Am 27. 1. 2006 kündigte dann Dell die Auslieferung der Dimension-Desktops 5150c und 9150 mit Viiv-Technologie an. Äusserlich sehen sie genau so aus, wie schon bisher bekannten «PC-Kisten», aber sie ersetzen, so jedenfalls Dell, den DVD-Player, die Hi-Fi-Anlage und den Diaprojektor. Auf dieser Basis können Anwender ein drahtloses Heimnetzwerk aufbauen, über das sie etwa auf dem Flatscreen im Wohnzimmer das WM-Eröffnungsspiel oder den neuesten Film schauen, während der Ehepartner im Nebenzimmer die Urlaubsbilder vorführt und die Kinder im Spielzimmer Musik hören.
    Die Viiv-PC von Dell besitzen einen Intel-Chipsatz, einen Intel Pentium D Dual-Core-Prozessor oder einen Intel Pentium Extreme Edition-Prozessor, das Microsoft-Betriebssystem Windows Media Center Edition und eine so genannte Native Command Queuing (NCQ)-Festplatte. Die Dimension-Desktops sind auch mit den Dual-Core-Prozessoren von Intel erhältlich.

Links:

4friends GmbHhttp://www.4friends.de/
4friends Musikportalhttp://www.one4music.de/
4friends-Filmportalhttp://www.one4movie.de/
AOLhttp://www.aol.com/
Dell internationalhttp://www.dell.com/
Dell Österreichhttp://www.dell.at/
Dell Schweizhttp://www.dell.ch/
DirecTVhttp://www.directv.com/
Grupo Televisahttp://www.televisa.mx.com/
Intelhttp://www.intel.com/
MTV Networkshttp://www.mtv.com/
NBChttp://www.nbc.com/
Philipshttp://www.philips.com/
Shanghai Media Grouphttp://www.smg.sh.cn/
Turner Broadcastinghttp://www.turner.com/
XM Satellite Radiohttp://www.xmradio.com/




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