Praktisches & Lustiges

Mit dem Handy alleine ist es meist nicht getan. Wer sein Gerät häufig einsetzt, kommt um Accessoires kaum herum.


Wer von Handy-Zubehör spricht, meint meist Zusatz-Akkus, Freisprech-Einrichtungen oder Auto-Einbausätze. Eher selten denkt jemand an Koala-Bären, Pinguine, Rosenquarz oder einen Tuningsatz. Aber auch das ist Handy-Zubehör. Wir wollen hier praktisches, interessantes, lustiges und vielleicht auch verrücktes Zubehör vorstellen, mit dem Ihr Handy in der Leistung verbessert, im Bedienungskomfort angehoben oder auch nur unverwechselbarer wird.

Zwei SIM-Karten - ein Handy

Dieses Accessoire haben sich schon viele Leser gewünscht. Die Funktionsweise ist einfach: Dort, wo sich bisher die SIM-Karte befand, kommt jetzt ein Kontaktchip in gleicher Grösse hinein, und die SIM-Karten werden in den entsprechenden Haltern am Akku befestigt. Schon sind zwei Anschlüsse auf einem Handy vorhanden. Die Umschaltung zwischen den beiden SIM-Karten erfolgt bei diesem von Eurocellular angebotenen Dual-SIM-Akku durch wiederholtes Ein- und Ausschalten. Beim ersten Mal eben die erste SIM, beim zweiten Mal die zweite SIM, beim dritten Mal wieder die erste usw.

Zu beachten ist natürlich, dass dieser Akku ein eventuelles SIM-Lock des Handys nicht aufhebt. Wenn ein Handy zum Beispiel nur mit diAx funktioniert, bleibt das auch so. Zwei diAx-Karten funktionieren dann natürlich schon. SIM-Karten der 1800er-Betreiber sind nur in Dualband-Handys einsetzbar.

SIM-Karten, die nur mit einem bestimmten Handy funktionieren, gibt es in der Schweiz derzeit nicht. Das heisst, wenn das Handy nicht gesperrt ist, lässt sich praktisch jede gültige SIM-Karte in den Dual-SIM-Akku stecken.

Diesen Akku gibt es für die Handy-Modelle Ericsson GH 688, I 888, SH 888, A1018s und T28s, Motorola L7089 und v.3688, Nokia 5110, 6110, 6150 und 3210, Panasonic GD90, Philips Savvy sowie Siemens C25. Für baugleiche Geräte gilt das natürlich auch.

Damit das Nokia 5110 etwas peppiger aussieht, haben wir es für den Test mit einer silbrigen Hülle versehen, die dem Gerät gleich ein völlig anderes Aussehen gibt (sieht es nicht wie ein Nokia 6110 aus?) und ausserdem die Tastatur durch einen Schieber schützt.

Halterungen

Es muss nicht immer eine komplette Freisprech-Einrichtung sein - oft tut es auch eine sehr einfache Halterung. Wir haben das Nokia 5110 in eine solche Halterung von Eurocellular gesteckt, und zwar mit dem serienmässigen Akku, weil der Dual-SIM-Akku dafür wieder zu dick ist.

Die Halterung schnappt auf einen Sockel auf, der mit zwei Federklammern, die durch eine Rändelschraube gespannt werden, an jedem Lüftungsgitter im Auto einfach zu befestigen ist. Passende Ladekabel gibt es selbstverständlich im Handel.

Das schönste an dieser Halterung ist aber, dass es auch einen Sockel für eine Velostange gibt. Das Handy bleibt also in der Halterung, die einmal im Auto, das andere Mal am Lenker des Fahrrades eingeschnappt wird.

Die Halterung gibt es für alle gängigen Handy-Modelle, und alle diese Halterungen passen auf den gleichen Sockel. Das ist auch bei Fahrzeugen, die von verschiedenen Personen mit unterschiedlichen Handys verwendet werden, durchaus interessant.

Kopfhörer & Mikrofon

Wenn man eine Halterung am Fahrrad benutzt, ist ein Kopfhörer fast ein Muss - im Auto, wenn man keine Freisprech-Einrichtung hat, sowieso. Einer der interessantesten Hersteller ist die britische Plantronics, deren Kopfhörer-Angebot auch durch die Bestimmungen des britischen Telekom-Gesetzes von 1996 geprägt sind. Dieses Gesetz schreibt nämlich vor, dass Hersteller und Dienstleistungsanbieter auch einen Zugang für hörgeschädigte Benutzer gewährleisten müssen. Die Plantronics-Kopfsprech-Garnituren weisen eine definierte Kompatibilität zu den verschiedenen Hörgeräte-Typen auf, die es auch Hörgeräte-Benutzern möglich machen, diese Garnituren zu verwenden. Dazu werden die Hörgeräte in drei Kategorien eingeteilt: BTE (Behind-The-Ear bzw. hinter dem Ohr), ITE (In-The-Ear bzw. im Ohr) und Kanalhörgeräte, die im Gehörkanal liegen. Die entsprechende Kompatibilitätsliste liest sich wie folgt:

Kompatibiliätsliste
Modell -->M110, M120M140M130, M170
BTEkompatibelmechanisch inkompatibelkompatibel
ITEkompatibelmechanisch inkompatibelkompatibel
Kanalhörgerät kompatibelmechanisch inkompatibelkompatibel

Natürlich gibt es auch eine Reihe anderer Angebote an Kopfsprech-Garnituren, und eine davon wird sicher in den nächsten Monaten Furore machen: Kopfhörer mit Bluetooth. Das sind dann Kopfsprech-Garnituren, die ohne Kabel - nur über Funk - mit dem Handy verbunden sind. Die ersten Ansteckmodule und Kopfsprech-Garnituren in dieser Technologie hat Ericsson bereits vorgestellt. Das eigentliche Bluetooth-Modul ist aber inzwischen so klein geworden, dass es in Zukunft in Handys direkt eingebaut wird, so dass das Anstecken des Bluetooth-Moduls ebenfalls entfällt.

Vibrierendes

Viele moderne Handys haben bereits einen Vibrationsalarm eingebaut, der dafür sorgt, dass Besitzer dezent darüber informiert werden, wenn ein Anruf hereinkommt. Diese Technik hat aber bei immer kleineren Geräten immer weniger Masse und immer weniger Platz zum Vibrieren. Das Resultat ist, dass sehr oft das Vibrieren nicht gespürt wird.

Eine interessante Lösung bietet jetzt Alcatel mit dem Vibraclip an. Der Clip ist auf jeweils ein Handy abgestimmt, und nur die von diesem Handy ausgesandten Signale werden interpretiert. Modebewusst ist auch die farbliche Abstimmung: Handy und Vibraclip sind in der gleichen Farbe. Verkauft wird die Kombination auch noch in einer kleinen Handtasche in gleicher Farbe, an der ein durchsichtiges Handy-Etui baumelt.

Eine andere Form des Vibrationsalarms macht sich derzeit auf vielen Schreibtischen breit: Der Vibra-Bär von Hama. Der kleine Koala hält das Handy sicher in einem Füsschen fest und beginnt sich bei jedem Anruf zu bewegen: Er tanzt und singt auch noch dazu (darum braucht er auch zwei Batterien für den Betrieb). Der Bär hat auch noch Verwandte wie Elch, Ente, Krokodil, Löwe, Pinguin und Rabe, die aber schon in die nächste Zubehör-Kategorie fallen, nämlich unter die

Handy-Taschen

Da gibt es natürlich einmal die «normalen» Handy-Taschen für den Gürtel mit und ohne Fenster in fast allen Farben, Formen und Materialien. Auffällig dabei ist, dass - im Gegensatz zu früher, wo für jeden Handy-Typ eine spezielle Tasche angeboten wurde - heute für mehrere verschiedene Typen passende Universalmodelle verfügbar sind.

Getragen werden die Taschen mit Schlaufe oder Clip am Gürtel, mit Tragegurten in bunten Farben über der Schulter oder dezent als Schulterhalfter.

Die absolut verrückteste Art, sein Handy zu tragen, sind aber derzeit Telefontaschen aus Plüschmaterial in witzigem Design, die von Hama in einer für alle Handys bis zu einer Höhe von 135 mm, einer Breite von 45 mm und einer Dicke von 25 mm passenden Universalgrösse angeboten werden.

Wenn wir schon bei verrückt sind - von «Gnoomy» haben Sie vielleicht auch schon gehört. Gnoomy ist ein Kunststoffteil, das einen Rosenquartz enthält. «Rosenquartz absorbiert negative Strahlen und wandelt sie in positive Energie um ... Er gibt durch Licht und Wärme aufgenommene Energie an seine Umgebung ab und wirkt sich so auf das menschliche Wohlbefinden aus» So steht es in der uns vorliegenden Presseinformation. Jedes Teil ist individuell - wenigstens der Stein im Gnoomy, aber auch die Gnoomys selbst haben unterschiedliche Farben. Erhältlich ist Gnoomy im Spielwarenfachhandel (z. B. Franz Carl Weber), in Radio- und TV-Geschäften sowie in Elektrogrossmärkten (z. B. im MediaMarkt). Eine eigene Homepage hat Gnoomy auch: www.gnoomy.com - funktioniert aber nur mit dem Shockwaver-Plug-in.

Weniger kontrovers sind Outdoor-Behälter, die Handys gegen Spritzwasser und Stösse schützen. Als Beispiel für mehrere Angebote am Markt sei das Model «Boxit» von Hama genannt. Zu beachten ist, dass solche Kunststoff-Taschen nicht dem Salzwasser ausgesetzt werden sollten, denn Salzwasser frisst fast jeden Kunststoff auf. Also sollte man das Teil nicht mit zum Baden im Meer nehmen, sondern allenfalls nur an den Strand. Denn ein paar Spritzer Seewasser machen ihm natürlich nichts aus.

Ein ideales Accessoire für Wanderer: Am Arm befestigt, schützt der Kunststoffüberzug das Handy sehr zuverlässig vor Regenspritzern, aber auch gegen Luftfeuchtigkeit in dampfenden Wäldern. Ob es auch dschungeltauglich ist, haben wir mangels feuchter Regenwälder in der Redaktion nicht erproben können.

Chipkartenleser

Eine ganz andere Art Zubehör ist der Chipkartenleser. Das ist die bequemste Art, seine SIM-Telefonbücher zu verwalten. Man steckt den SIM-Kartenleser an den PC an, installiert die auf CD-ROM oder Diskette mitgelieferte Software, und schon lassen sich SIM-Karten bequem am grossen Computer-Bildschirm und mit der grossen PC-Tastatur einlesen, bearbeiten und die Daten wieder zurückspeichern.

Neben dem von uns schon vorgestellten ChipX gibt es jetzt auch von Hama einen solchen Chipkartenleser, dessen Software sich für alle GSM-Karten eignen. Bei bestimmten Kartentypen ist die Software aber nur für deutsche Verhältnisse gedacht.

Handy-Tuning

Ein ganz spezieller Fall ist der Handy-Tuner von SAD. Die CD-ROM für «Handy-Maniacs» eignet sich für Nokia-Handys der Typen 3210, 51xx, 61xx, 7110, 8210, 88xx, 9110, Für Siemens C25 und S25 sowie Ericsson GH 688 und enthält über 1'500 neue Töne, neue Display-Outfits, Software für SMS, Infrarot, Datenkabel usw. (keine Hardware!). Dazu gibt es ein Handy-Lexikon, GSM-Codes usw. Einen Testbericht über die Scheibe haben wir in Vorbereitung.

Koch Media bietet unter dem Titel «Handy-Experte» eine CD-ROM an, die «alle geheimen Einstellungen, undokumentierten Funktionen, Tipps & Tricks» kennt - so wenigstens der Werbetext. Auch dieses Produkt wollen wir uns ansehen. Lassen Sie sich überraschen.

Sie haben kein Handy?

Macht fast gar nichts. Für das schöne Zubehör gibt es auch Dummys zu kaufen, die einem Nokia 8810 oder Motorola v.3688 zum Verwechseln ähnlich sehen.

Franz A. Köttl/fwk


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