Mobile Drucker (2)

Das Angebot

Ausser den beiden Tintenstrahlern, die auf den beiden vorhergehenden Seiten eingehend vorgestellt wurden, gibt es einige andere Geräte im Angebot der verschiedenen Hersteller. Und schliesslich schwebt noch die Idee eines Handy-Druckers sehr konkret im Raum.


Mobile Drucker haben gegenüber ihren stationären Brüdern einen gravierenden Nachteil: Sie sind teurer. Der Grund ist der gleiche wie bei Notebooks und Desktops. Die mobilen Geräte müssen kleiner und leichter sein und dennoch die gleiche Leistung wie ein «Grosser» bringen. Dazu müssen sie sich auch noch in schwierigeren Umgebungen als gewöhnliche Bürodrucker bewähren. Dennoch unterscheiden sich die «Mobilen» gar nicht so sehr von den «Sitzenden».

Technologien

Neben den wohl nur als stationäre Geräte anzutreffenden Laserdruckern und den heute kaum mehr vorkommenden Nadel- und Typenraddruckern gibt es im Prinzip drei aktuelle Technologien. Am häufigsten werden «Tintenstrahler» eingesetzt - also Drucker, bei denen das Bild auf dem Papier aus vielen kleinen Tintentröpfchen zusammengesetzt wird. Eine weitere Form sind sogenannte Thermotransferdrucker, bei denen durch die Hitze eines Heizelements die Farbe von einem Band oder einer Folie auf das Papier «gebügelt» wird.

Eher selten werden Drucker eingesetzt, die mit Thermopapier arbeiten. Dabei wird ein Spezialpapier an den Stellen, die etwas zeigen sollen, durch kleinste Heizelemente erwärmt und dadurch seine Farbe verändert. Die Papiere sind aber auch lichtempfindlich, so dass der Seiteninhalt im Laufe der Zeit immer schwächer und unerkennbarer wird.

Heimatmarkt

Alle drei grossen Marken für mobile Drucker arbeiten mit einer Tintentechnologie: Canon benutzt seine Bubble-Jet-Technologie, Hewlett-Packard schwört auf «Drop-on-demand» und bei Tally wird ebenfalls «Bubble-Jet» verwendet. Weil der neueste mobile Canon-Drucker leider erst zu Redaktionsschluss auf unser Schreibpult kam, nachfolgend noch einige technische Details zur Mobildruckerfamilie von Canon.

Canon

Derzeit bietet Canon zwei portable Drucker an. Der kleinste der Familie heisst BJC-50 und wiegt rund 900 Gramm. Der seit Juli 1998 in der Schweiz erhältliche Drucker kostet 595 Franken. Den jüngsten Spross BJC-85 gibt es seit Februar 2000 für 465 Franken.

Diesen Drucker werden wir in den nächsten Wochen genau unter die Lupe nehmen und in einem der nächsten Hefte über unsere Erfahrungen berichten. Während der BJC-50 auch einen Akku enthält, muss für die anderen Drucker noch ein «Portable Kit» zur Mobilmachung erworben werden, das 220 Franken kostet.

Ein interssantes Feature der Canon-Drucker ist die Möglichkeit, einen Scankopf statt des Druckkopfes einzusetzen und so mit einer Auflösung bis 360 dpi und mit einer Farbtiefe von 24 Bit zu scannen.

Neben den drei in der Schweiz vertretenen Herstellern gibt es auch noch andere portable Drucker, die von der - wenn vorhanden - jeweiligen Generalvertretung nicht unbedingt direkt vertrieben werden oder - wenn keine Vertretung vorhanden ist - durch Einzelhändler ins Land gebracht werden.

Brother

Seit März 1999 bewegt sich auch Brother im Markt für mobile Drucker. Der MP-21C und der MP-21Cdx sollen Farbdruck immer und überall möglich machen. Beide Drucker arbeiten mit einem piezo-elektrischen Drucksystem und kontaktieren den Computer über eine PCMCIA-Karte. Sie tauschen so nicht nur Daten aus, sondern beziehen auch ihren Strom aus dem Computer. Das erspart die Mitnahme von Akkus, Batterien und Netzgerät, senkt aber die Betriebsdauer des Notebook etwas ab. Allerdings verbraucht nach Auskunft des Herstellers die eingesetzte Piezo-Technologie fast 90 % weniger Strom als die in Mitbewerber-Modellen verwendete Technik.

Das zierliche Gerät misst 5.1 × 30 × 10.6 cm und druckt in Farbe mit einer Auflösung von 720 × 720 dpi in Farbe. An Papierformaten können A4, A5, B5 und die US-Formate Letter, Legal und Executive bedruckt werden. Als Medien sind auch Fotodruckpapier, beschichtetes Papier, Couverts und Transparentfolien möglich. Die Papierzuführung erfolgt manuell, eine automatische Einzelblattzufuhr gibt es als Option.

Der MP-21Cdx unterscheidet sich vom MP-21Cd dadurch, dass er gleich mit einer Einzelblattzufuhr, einem Netzgerät und einem Druckerkabel kommt und sich so ohne Probleme auch im Büro einsetzen lässt.

Kodak Diconix 180si

Ein Drucker, der mit fünf C-Batterien arbeitet, eine maximale Auflösung von 192 × 192 dpi bietet und 180 Zeichen pro Sekunde im Draft- und 253 Zeichen im Kompressed-Modus druckt. Als einziger bietet er einen Traktor für Endlospapier. Sein Einzelblatteinzug ist für die US-Formate Letter und Legal ausgelegt. Der Anschluss erfolgt über eine Parallel-Schnittstelle. Das Gerät misst 27.4 × 16.5 × 5.1 cm. Nur mehr in Einzelexemplaren erhältlich.

Citizen PN60

Als Drucker für Nokia 9110 Communicator eignet sich dieser Mini. Auf der Homepage von Nokia gab es vor kurzem noch ein File namens pb60i.zip, das einen Druckertreiber für den 9110er enthielt. Laut Citizen ist dieser Drucker jedenfalls der kleinste portable A4-Drucker, der «Laserqualität» mit 360 × 360 dpi druckt. Er enthält in der Version PN60i eine Infrarot-Schnittstelle und kann seinen Saft aus mehreren Quellen beziehen: Wiederaufladbare Batterien, Stromnetz und Autobatterie.

Pentax PocketJet 200

Im August 1999 präsentierte Pentax den Windows-Printer mit 200 dpi Auflösung. Es handelt sich um einen Thermodrucker, das heisst er braucht entsprechendes Spezialpapier zum Drucken. Dafür entfällt wieder das übrige Verbrauchsmaterial. Wie für die meisten portablen Printer gibt es auch für diesen eine Infrarot-Schnittstelle. Das Gewicht des Pentax ist mit weniger als einem halben Kilo wirklich winzig.

Als Einsatzidee gibt der Hersteller unter anderem an, dass man damit direkt von Windows CE Handhelds drucken kann.

Handy-Drucker?

Im Februar kündigte die japanische Alps Electric Co., Ltd. die Entwicklung eines «Micro Line Thermal Printer for Mobile Phones» an. Der Drucker PTMBL35 ist ein Monochrom-Thermodrucker für 38 mm breites Papier und druckt acht Punkte pro Millimeter bzw. 192 Punkte pro 24 Millimeter langer Zeile. Der Mechanismus des Zwerges ist laut Hersteller nur 16 mm dick. Die Gesamtabmessungen betragen 57.4 × 46.5 × 16.2 mm. Die ersten Muster des nur 40 Gramm schweren Produkts wurden bereits im Februar an interessierte Hersteller versandt. Alps stellt sich vor, dass der Drucker entweder direkt in ein Mobiltelefon eingebaut wird oder Teil eines Attachement wird, das man einfach an das Handy ansteckt. Gedruckt wird auf Papier von einer Rolle, die der Benutzer einfach in das dafür vorgesehene Fach fallen lassen kann.

fak/fwk


MOBILE DRUCKER im ÜBERBLICK

HerstellerBezeichnungTechnologieAuflösung
(maximal)
FarbeInfrarotMasse
(mm)
Gewicht in Gramm
ohne (mit Akku) *)
BrotherMP-C21 CTinte720 × 720JANEIN30 × 51 × 106995 (-)
BrotherMP-C21 CdxTinte720 × 720JANEIN30 × 51 × 106995 (-)
CanonBJC-50Tinte360 × 360JAJA74 × 183 × 312k.A. (900)
CanonBJC-80Tinte360 × 360JAJA57 × 158 × 300ca. 1.4 kg **)
CanonBJC-85Tinte720 × 720JAJA57 × 158 × 300ca. 1.4 kg **)
CitizenPN60Thermo360 × 360NEINNEIN47 × 51 × 254500 (700)
CitizenPN60iThermo360 × 360NEINJA47 × 51 × 254500 (700)
Hewlett-PackardDeskJet 350CTinte600 × 600JANEIN94 × 150 × 400ca. 1.95 kg **)
Hewlett-PackardDeskJet 350CBiTinte600 × 600JAJA94 × 150 × 400ca. 1.95 kg **)
KodakDiconix 180sik. A.k. A.NEIN51 × 165 × 274k. A.
PentaxPocketJet 200Thermal200 × 20030 × 55 × 255403 (507)
TallyT7110Tinte600 × 300JANEIN67 × 132 × 3001'300 (1'500)
TallyT7110IRTinte600 × 300JAJA67 × 132 × 3001'300 (1'500)
*) Unterschiedliche Angaben ob mit oder ohne Papiereinzug,
**) Nicht bekannt ob mit oder ohne Akku


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