Mobile Drucker (1)

Zwei im Test

Nicht jeder benötigt unterwegs einen Drucker. Aber wenn man einen braucht, dann soll er leicht beim Transport, einfach in der Bedienung und schnell betriebsbereit sein. Ausserdem wird eine Druckqualität erwartet, wie sie stationäre Drucker eben auch liefern können.


Die ersten beiden Drucker, die sich unserem Test stellten, sind unterschiedlicher kaum denkbar. Der Hewlett-Packard DeskJet 350 präsentiert sich als Hochkantgerät mit anklippbarer Einzelblattzufuhr, während der T 7110 von Tally als flaches Gerät mit integrierter Blattzufuhr geradezu darauf wartet, in einen flachen Aktenkoffer gelegt zu werden. Und wer keinen Aktenkoffer verwenden will, findet in der Tally-Packung eine Kunstoffhülle für den Transport.

Beide Drucker sind das aktuelle Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung. Der Stammvater des Tally-Druckers hiess allerdings seinerzeit Olivetti, während beim DeskJet 350 auch schon der Urahn HP hiess.

Tally T7110

Der T7110 ist der Nachfolger des T7010plus, und dieser stammt in direkter Linie vom Olivetti JP90 ab, den wir gerne als Protokolldrucker an unseren Messgeräten verwenden.

Es gibt allerdings Unterschiede. Der neue ist zum Beispiel mit seinen 1.5 Kilo - inklusive Akku - um 300 Gramm leichter als sein Vorgänger. Dafür hat er jetzt einen Speicher von 128 statt 32 KByte. Auch die Leistungsaufnahme ist mit 15 Watt um 25% geringer als beim Vorgänger. Dagegen hat sich die Druckauflösung auf 600 × 300 dpi erhöht.

Die lange Erfahrung mit mobilen Druckern merkt man am unspektakulären, aber praktischen Design. Der Deckel wird zur Stütze für das Papier im Einzug aufgeklappt und gibt beim Aufklappen gleichzeitig die Tasten des Bedienfeldes, die sonst durch die Klappe geschützt sind, frei.

Der Papiereinzug fasst - abhängig von der Papierstärke - rund 15 bis 20 Blatt, die auch ordentlich einzeln, wenn auch gelegentlich nicht 100%ig, senkrecht eingezogen werden.

Alle vom Hersteller angegebenen Funktionen konnten getestet und als der Angabe entsprechend abgehakt werden. Druckertreiber für DOS, Windows 3.xx und Windows 95 liegen auf Disketten bei. Damit kann man auch bei Notebooks ohne CD-ROM problemlos auf den Tally umsteigen. Was wir nicht getestet haben, ist das optionale Farbkit. Ebenfalls nicht getestet wurde der mögliche Betrieb mit AA-Batterien.

Eine andere Version des Druckers ist unter der Bezeichnung T7110IR erhältlich. Diese Version enthält eine integrierte Infrarot-Schnittstelle.

Hewlett-Packard DeskJet 350

Der Hewlett-Packard ist brandneu. Seine Druckauflösung beträgt maximal 600 - 600 dpi, was bei starker Vergrösserung (siehe Bilder oben) deutlich erkennbar wird. Die Portabilität des Geräts ist aber dafür durch das Gewicht und die Konstruktion etwas eingeschränkt. Mit Akku und Papiereinzug wiegt der 350er deutlich über 2.5 kg. Ausserdem ist die senkrechte Anordnung für die Integration in Koffersysteme eher problematisch. Schwierigkeiten machte auch der Papiereinzug, der meist ein komplettes Päckchen Papier mitschleifte und nicht nur ein einzelnes Blatt einzog, bis wir dann genügend Fingerspitzengefühl hatten, um es genau so einzulegen, wie der DeskJet das wollte.

Also ein schlechter Drucker? Keineswegs, denn im typischen Notebook-Betrieb - das Gerät steht tagelang samt Drucker an der gleichen Stelle und wird nur selten transportiert - da spielt er seine Stärken, die vor allem in der höheren Druckqualität liegen, aus.

Dass er primär als portabler Drucker für grössere Systeme gedacht ist, erkennt man auch daran, dass die Treibersoftware nur als CD beiliegt,. so dass man mit einem Notenbook alleine, das nur ein Diskettenlaufwerk hat, verloren wäre. Aber semi-portable Geräte haben praktisch immer ein CD-Laufwerk ...

Unser Testgerät war die Version CBi, die sich vom Standardmodell 350C durch die beigelegte Infrarot-Schnittstelle unterscheidet. Diese Schnittstelle wird einfach anstelle des Druckerkabels angesteckt, und sie funktioniert - im Gegensatz zur Beschreibung - auch mit Windows 95, wenn man den entsprechenden Infrarot-Treiber 1.3 installiert hat.

Die Farboption ist dem Drucker bereits beigepackt. Sie besteht, wie bei Hewlett-Packard üblich, im Prinzip aus einer dichten Dose, in der - je nachdem, was gerade im Drucker steckt - die Farb- oder die Schwarz-Patrone relativ sicher gegen Austrockung gelagert werden kann.

Schlussfolgerung

Bei mobilen Lösungen, wo jedes Gramm und jeder Kubikzentimeter zählt, ist der T7110 oder sein Infrarot-Zwilling erste Wahl. Die Integration in Kofferlösungen ist aufgrund der Bauform problemlos möglich. Geht es hingegen um portable Anwendungen, wird man bei der Planung den DeskJet 350C/CBi mit einbeziehen, und wenn es um höchste Druckqualität geht, wird man ihn vorziehen. Die Konstruktion des Einzelblatteinzugs könnte allerdings verbessert werden.

fak/fwk


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