Globalstar

Sanfter Start

Seit Oktober bietet Globalstar seine Leistungen an und hat bislang kein grosses Spektakel daraus gemacht. Globalstar vermarktet seine Leistungen durch regionale Gesellschaften. Für die Schweiz ist die in Italien ansässige Elsacom mit den lokalen Partnern diAx und Swisscom zuständig. Um unseren Lesern ein wenig mehr über das Satelliten-Telefonsystem berichten zu können, sprach MOBILE TIMES mit der Elsacom-Marketingchefin Halima Waly und dem Elsacom-Finanzvorstand Michael Yates.

Ein wesentlicher Unterschied zu Iridium aus der Sicht des Anwenders besteht schon darin, dass Globalstar keine Direktkunden akquirieren will. Es gibt also keine Globalstar-SIM für das Satelliten-Handy, sondern man benutzt seine ganz normale SIM auch für den Verkehr über den Weltraum. Das ist auch durch den wesentlichen technischen Unterschied bedingt: Iridium ist ein GSM-System, das im Weltraum stationiert ist und Roamingabkommen mit anderen GSM-Netzen hat. Grundsätzlich könnte man nur mit Iridium unterwegs sein und wäre weltweit erreichbar. Iridium befindet sich daher in direkter Konkurrenz zu den terrestrischen Mobilfunkbetreibern.

Globalstar betreibt das Satellitensystem als Ergänzung der terrestrischen Netze. Daher benötigt Globalstar auch mehr Bodenstationen als Iridium, weil man Anrufe auf dem kürzest möglichen Weg wieder in terrestrische Netze leitet. Daher kooperiert man auch weit enger mit bestehenden Netzen als das Iridium je könnte. Globalstar strebt eben keine eigenen Kunden an, die man einem anderen Netz wegnehmen müsste. Jemand, der Globalstar braucht, mietet oder kauft ein geeignetes Handy und steckt seine SIM-Karte einfach hinein.

Von den derzeit geplanten 38 Gateways mit je vier Überwachungsantennen waren zum Jahreswechsel neun bereits in Argentinien, Australien, Brasilien, China, Südkorea und den USA in Betrieb und 14 weitere im Bau.

Die geringere Zahl betriebsnotwendiger Satelliten (32 gegenüber 66 bei Iridium), unter anderem auch durch den Verzicht auf die Abdeckung der Polarzonen erreicht, die auf sich überkreuzenden Bahnen die Erde umkreisen, ermöglichen es dennoch, dass ein Sat-Handy gleichzeitig mit bis zu vier Satelliten kommunizieren kann.

Technisch ist Globalstar von Beginn an komplett: Neben der Sprachtelefonie bietet man eine Sprachmailbox, SMS und Positionsbestimmung an. Noch in diesem Jahr sollen Fax- und Datendienste folgen.

Bei den Teilnehmerzahlen ist Michael Yates zurückhaltend: Er rechnet, dass im ersten Jahr etwa 325'000 GSM-Kunden auch via Globalstar telefonieren werden.

Die Kosten sind bei Globalstar von Anfang an niedriger angesetzt: Zwei bis sechs Dollar pro Minute zuzüglich der Zuschläge der heimischen Betreiber sind zwar nicht billig, aber erschwinglich.

fak/fwk


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