Satellit


GPS-Steuer?

Da die Finanzierung des europäischen Galileo-Systems nicht gesichert, die Benutzung von GPS und GLONASS aber gratis ist, wird derzeit in Europas Raumfahrtindustrie überlegt, ob man nicht eine Steuer auf GPS-Endgeräte einführen sollte, um damit das ehrgeizige europäische Projekt zu finanzieren. In den USA wurde GPS bekanntlich durch das Militär finanziert - das hat aber in Europa nicht einmal genug Geld, um genügend Rettungshubschrauber anzuschaffen.


GNSS: Es geht weiter

Am 1. März verkündete die Europäische Raumfahrtbehörde gemeinsam mit Eurocontrol, dass man bei der Entwicklung des Global Positioning and Navigation Systems (GNSS) weitere Fortschritte gemacht habe. Es wurde ein konkreter Ablaufplan für diese europäische Ergänzung (und Konkurrenz) zum amerikanischen GPS und zum russischen GLONASS vorgestellt:

Phase 1 angelaufen

GNSS-1 basiert noch auf Signalen von GPS- und GLONASS-Satelliten. Innerhalb von GNSS-1 wird Europa das European Geostationary Navigation Overlay System (EGNOS) aufbauen, das die Leistung von GPS und GLONASS ergänzt und die Daten für die Anwender genauer werden lässt.

Das System basiert auf vorhandener und noch zu errichtender terrestrischer Infrastruktur, den beiden vorhandenen Inmarsat-Satelliten über dem Indischen und dem Atlantischen Ozean und wird in naher Zukunft durch den ESA-Telekom-Satelliten Artemis ergänzt. Diese Satelliten sind mit speziellen Navigations-Transpondern ausgestattet, welche die gewünschte Ergänzung zu GPS und GLONASS liefern. Am Boden wollen die Europäer insgesamt 40 Stationen errichten - Stationen in Frankreich, Französisch Guayana, Grossbritannien, Island, den Niederlanden, in Norwegen, Südafrika, Spanien, der Türkei sind schon in Betrieb -, von denen die meisten auf dem alten Kontinent liegen werden.

Das EGNOS System Test Bed (ESTB), das von Alcatel Space geliefert wird, wurde einen Tag vorher von der ESA im Auftrag der sogenannten Tripartite Gruppe, die ausserdem noch aus EU-Kommission und Eurocontrol besteht, erfolgreich abgenommen und als voll geeignet qualifiziert.

Die erste Phase wird 2003 im Regelbetrieb sein. Aber bereits jetzt kann im Bereich des Inmarsat Satelliten, der die östlichen Bereiche des Atlantik abdeckt, das Testsignal empfangen werden. Dieser Test wird auch mit praktischen Anwendungen für Land-, Luft- und Wasserfahrzeuge durchgeführt.

Phase 2 in acht Jahren

Mit der Positionierung der 21 Satelliten des Galileo-Systems wird im Jahre 2008 die zweite Phase von EGNOS eingeläutet.

Keine Konkurrenz

Gleichartige Ergänzungssysteme - MOBILE TIMES berichtete darüber - werden von den USA - Wide Area Augmentation System (WAAS) - und Japan - MTSAT Satellite based Augmentation System (MSAS) - entwickelt. Alle drei Systeme sollen voll kompatibel zueinander sein.

fak/fwk


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