Wachstumsleader einmal mehr das mobile Segment

Das 11. Weissbuch von Branchenkenner Robert Weiss als anerkannter «PC-Marktreport Schweiz» untersucht wieder die Marktveränderung in der PC-Branche 1999 gegenüber dem Vorjahr. Unser Beitrag gibt die Erkenntnisse des Reports mit Fokussierung auf «Mobile Systme» - nämlich Notebooks aller Schattierungen und neu auch PDAs - wieder.


Das Bild der PC-Branche hat sich 1999 gemäss dem Weissbuch 2000 von Robert Weiss Consulting hierzulande gegenüber dem Vorjahr nicht stark verändert. Der gebremste Rückgang bei den Durchschnittspreisen kompensierte das sinkende Stückzahlenwachstum, was zu einem stagnierenden Umsatz führte. Die Detailanalyse zeigt aber deutlich, dass das Y2K-Problem einen starken Einfluss auf das Marktgeschehen hatte - allerdings doch weit weniger gravierend als noch Anfang 1999 angenommen.

Über eine Million PC

Das auffallendste Highlight im hiesigen PC-Markt 1999 ist die Tatsache, dass erstmals über eine Million PCs verkauft wurden, nämlich 1'033'000 Einheiten. Der Markt zeigt, dass die Stückzahlen mit 14.3% ein geringeres Wachstum gegenüber dem Vorjahr ausweisen. Sowohl der starke Zuwachs 1998 im Business-Segment von 21.4% als auch der drastische Rückgang 1999 auf 7.6% lässt sich mit der Jahr 2000-Problematik erklären.

Wachstumsverbesserung im Home-Markt

Im Home-Markt konnte sich das Wachstum mit 14.6% gegenüber dem Vorjahr um 0.3% verbessern. Wachstumsleader ist mit 34.9% Zuwachs einmal mehr das mobile Segment, das von den Technologiesprüngen - neue Prozessoren mit «Cache on Die» und 0.18µm-Geometrie - zu signifikanten Leistungsschüben führte, jedoch auch von den lukrativen Preisen im Einsteiger-Segment profitieren konnte.

Die Durchschnittspreise haben sich in allen Kategorien nach unten verschoben, allerdings nicht mehr so stark wie im Vorjahr. Desktop-Maschinen im Business-Einsatz büssten auf Enduser-Basis rund 8.5% ein. Der Durchschnittspreis inklusive Monitor lag bei 2'680 Franken. Mit einem Rückgang von 7.1% verloren die Home-Geräte etwas weniger. Sie kosteten durchschnittlich noch rund 1'950 Franken. Die mittleren mobilen Systempreise von 3'910 Franken gingen mit 12.1% stark zurück, jedoch nicht so massiv wie im Vorjahr mit -21.3%. Dieser erneut hohe Preisrückgang ist vor allem mit den interessanten Angeboten aller Top-Hersteller im mobilen Einsteiger-Segment mit deutlich gesenkter Einstiegsschwelle erklärbar.

In den Segmenten Home und Mobil resultierte infolge des hohen Stückzahlenwachstums ein Umsatzanstieg von 6.4% im Home-Markt auf 421 Millionen Franken und von 18.5% im mobilen Markt auf 786 Millionen Franken.

Im gesamten Gerätemarkt - ohne Peripherie und Software - war wie im Vorjahr ein Umsatzwachstum von rund 2% zu beobachten. Dies bedeutet für 1999 einen stolzen Umsatz von 3.130 Milliarden Franken.

Ein interessantes Merkmal des Schweizer Marktes liegt in der Tatsache, dass alle wichtigen Anbieter mit hohem Stückzahlenwachstum aufwarten konnten - Herr und Frau Schweizer kauften vermehrt die bewährten Marken. Unter diesen veränderten Verhältnissen hatten teilweise die Assemblierer zu leiden, deren Wachstum mit 4.5% deutlich unter dem des gesamten Schweizer Marktes lag.

Das abgesetzte PC-Markt-Volumen belief sich 1999 auf rund 91'033'000 Geräte. Dies entspricht einer Stückzahlensteigerung von 14.3% gegenüber 1998. Die Mobilen Systeme stiegen um 434.5% von 149'000 auf 201'000 Rechner.

Gewinne für Mobile Systeme

Mobile Systeme verzeichneten einen Umsatzgewinn von 18.5% und erzielten einen Umsatz von 786 Millionen Franken (Vorjahr: 663 Millionen). Der Durchschnittspreis hat sich zwar von 4'450 Franken um 12.1% auf 3'910 Franken reduziert - der Grund ist vor allem im Angebot kostengünstiger Einstiegsmodelle zu sehen - aber das höchste Stückzahlenwachstum von 34.9% (Vorjahr 24.4%).

Zum Gesamtumsatz der Branche trugen die PDAs rund 80 Millionen Franken (Vorjahr: 48 Mio.) bei, was bei 115'000 verkauften Einheiten (Vorjahr: 70'000) einem Durchschnittspreis von 696 Franken (Vorjahr: 686 Franken) entspricht.

Der Anteil der mobilen Systeme an den Gesamtinstallationen beträgt 16.3%. Von den mobilen Rechnern dürften rund 570'000 Einheiten im professionellen Umfeld im Einsatz stehen. Daraus lässt sich errechnen, dass das gesamthafte Business-Umfeld in der Schweiz rund 2'570'000 PCs umfasst, was einem Anteil von 59.8% der gesamten Installationsbasis entspricht.

Friedrich W. Klappert


Der Schweizer PC-Markt 1999 auf einen Blick

Der schweizerische PC-Markt ist wie im Vorjahr durch wichtige und entsprechend marktrelevante Fakten gekennzeichnet. Einige zeigen den gleichen Trend wie im Vorjahr auf, andere haben sich ins Gegenteil gewandelt:


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