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Die Stecknadel im Himmelshaufen

Früher waren Nachrichtensatelliten grosse Objekte, die viele Millionen Dollar kosteten, grosse Raketen zum Start benötigten, und trotzdem nur eine kleine Zahl von Funktionen gleichzeitig bewältigen konnten. Doch das soll sich nun ändern.

Der Weg, der schon bei der Entwicklung der Pathfinder-Mission zum Mars begonnen wurde, wird weiter beschritten, da ein Schwarm kleiner Satelliten nicht nur billiger ist als ein einzelner grosser Satellit, sondern wegen der Gewichtsersparnis auch leichter in den Orbit gebracht werden kann. Ausserdem kann solch ein Schwarm ja ein grösseres Gebiet abdecken, als es ein einzelner grosser Satellit könnte.

Die Frage für die Wissenschaftler der Stanford University, die dieses Projekt gemeinsam mit The Aerospace Corporation vorantreiben, war, wie die Kontrollmechanismen dieser Picosatelliten, wie die nur 10 × 7,5 × 2,5 cm grossen und 1/2 kg schweren Winzlinge genannt werden, in Praxis funktionieren würden. Denn für funktionierende Nachrichtensatelliten ist die exakte Positionierung von grösster Wichtigkeit.

Für diesen Test wurden zwei dieser Minisatelliten mit einen Golddraht verbunden und mit dem dem OPAL (Orbiting Picosat Automated Launcher) positioniert. Der Golddraht diente dabei dazu die Nadel im Heuhaufen - die Picosatelliten - mittels des terrestrischen Radars des US Space Commands aufzufinden, und damit ihre Position zu verifizieren.

An Bord dieser Picosatelliten waren ausserdem neuartige Frequenzwechsler des Rockwell Science Centers, die benötigt werden, damit diese Satelliten überhaupt so klein sein können. Die Bodenstation in Menlo Park konnte aber das Signal der winzigsten Himmelskörper aus Menschenhand klar auffangen, womit auch diese Komponente erfolgreich getestet wurde.

Und noch ein drittes neuartiges System wurde bei diesem Experiment erfolgreich getestet. Denn OPAL wurde nicht direkt ins All geschossen, sondern von JAWSAT (Joint Air Force Academy Weber State University Satellite) abgesetzt, der wiederum von einem Produkt der Abrüstung ins All gesetzt wurde. Den die Trägerrakete, die JAWSAT und damit OPAL und die beiden Picosatelliten von der Mutter Erde in die himmlischen Weiten beförderte, ist aus umgebauten Minuteman II Raketen gebaut worden.

Alles in allem ein voller Erfolg für das amerikanische Weltraumprogramm. Aber auch für den Konsumenten, denn die kommerzielle Umsetzung die aus diesem Experiment resultiert, ist ein Schwarm von Picosatelliten, der Telefonieren mit dem Satellitenhandy viel billiger und einfacher als heute machen kann.


Portable Videoüberwachung

Kaum 1'000 Franken kostet das Grundset inklusive Receiver und einer Farbkamera bei der ARP Datacon. Die Kamera und die Basiseinheit kommunizieren dabei über Funk, wobei die Basiseinheit gleichzeitig mit bis zu drei Videokameras Verbindung halten kann. Die überbrückbare Distanz beträgt dabei mindestens 50 und maximal 150 Meter.

Die Überwachungseinheit besitzt einen Vierzoll-Farbschirm und einen Lautsprecher und fragt die Kameras in vordefinierten Intervallen ab. Natürlich kann man die Aufzeichnungen auch speichern, denn das System verfügt auch über Video- und Audioausgang.

Der Phantasie sind mit diesem System beinahe keine Grenzen gesetzt, weil man endlich nicht mehr mit Kabel an den zu überwachenden Bereich herankommen muss.


Mobilfunk über TV-Kanäle?

Schweden gehört zu jenen Ländern ist bei der Umstellung des Fernsehens von analoger auf digitale Ausstrahlung schon sehr weit fortgeschritten: 60 % der Bevölkerung empfangen ihre Programme bereits digital. Die Abschaltung der analogen Sender wird in Kürze erwartet. In Finnland ist sogar bereits gesetzlich festgelegt, dass 2006 alle analogen TV-Stationen abgeschaltet werden müssen.

Weil digitale Fernsehkanäle nur ungefähr ein Viertel der Bandbreite analoger Kanäle benötigen, wird eine relativ grosse Bandbreite in den TV-Bändern IV und V - zwischen 470 und 862 MHz - frei. Insgesamt wird nach Meinung der Schweden ein Frequenzbereich frei, der so viel Bandbreite zu bieten hat, wie die derzeit für GSM reservierten Frequenzen.

Die Verwendung von Frequenzen in den neuen Bändern hätte vor allem für die Reichweite grosse Vorteile: je niedriger die Frequenz, um so höher die Reichweite. Im ländlichen Gebiet könnte man daher mit weit weniger Funkstationen wie bisher auskommen.

Derzeit studiert vor allem der schwedische Regulator PTS (Post & Telestyrelesen) die Möglichkeiten, die sich durch eine solche Verwendung der frei werdenden Frequenzen ergeben. Ein Bericht soll noch im April erfolgen.

Die Verwendung der Frequenzen ist derzeit durch eine CEPT-Vereinbarung aus dem Jahre 1961 geregelt, in fünf TV-Bänder festgelegt wurden, geregelt. In Europa, wo rund 40 Länder den gleichen Frequenzplan verwenden, werden vor allem die Bänder I (47 - 68 MHz), III (174 - 223 MHz), IV (470 - 790 MHz) und V (790 - 862 MHz) verwendet. Auch in Australien, Afrika und vielen Ländern Asiens gilt die gleiche Frequenzaufteilung.

Es gibt natürlich auch nationale Interessen in Schweden, die Druck ausüben, damit die schwedische Regierung die Verwendung der TV-Bänder für Mobilfunk bei den entsprechenden internationalen Gremien vorschlägt: Da ist einmal Ericsson, nach wie vor der weltweit grösste Hersteller von Mobilfunknetzen und ausserdem der erste Anbieter, der GSM-400 liefern kann. Der schwedische Netzbetreiber Telia, der ja ein sehr grosses, aber dünn besiedeltes Gebiet versorgen muss, ist ebenfalls daran interessiert, dass zusätzlich niedrigere Frequenzen für den Mobilfunk zur Verfügung gestellt werden, um seine Versorgungsaufgabe preisgünstig erledigen zu können.


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