Das PADD von heute

StarTrek-Kenner wissen, was PADD heisst: «Personal Access Display Device», und seit dem Palm Pilot ist diese Vision des mobilen persönlichen Computers auch in der Wirklichkeit anzutreffen, wenn auch die Leistungsfähigkeit hinter den virtuellen Objekten der Science Fiction hinterherhinkt.

Der Aero 2100 von Compaq kommt nun dem virtuellen Vorbild wieder einen Schritt näher. Nicht nur das silberne Gehäuse und das grosszügige Farbdisplay suggerieren diesen Schritt in die Zukunft, sondern auch die 12 Megabyte Programmspeicher und acht Megabyte Hauptspeicher, die Platz genug für viele Nachrichten, Notizen und auch so manches gesprochene Wort bieten.

Eine intelligente Idee ist auch, dass das Netzkabel wahlweise an der Docking-Station oder direkt am Aero angeschlossen werden kann, womit man unterwegs nur das Netzkabel mitnehmen muss, nicht aber die sperrige Station.

Sie wünschen, wir spielen

Ein nettes Zusatzprogramm, das von Compaq mitgeliefert wird, ist der Audible Player und Audible Manager. Die Grundidee dahinter ist bestechend einfach: Ebenso wie mit den MS Channels Internet-Dateien auf den Palm PC gespielt und dann unterwegs betrachtet werden können, genauso lassen sich nun auch RealAudio-Dateien vom Desktop-PC auf den Palm PC überspielen und dann unterwegs angehören.

Dazu wird der Audible Player auf dem Palm PC und der Audible Manager auf dem Desktop installiert. Mit diesem Manager sucht man aus, welche Dateien auf den Aero geladen werden, und in welcher Reihenfolge man sie abspielen möchte. Hören kann man entweder über den eingebauten Lautsprecher, die mitgelieferten Kopfhörer oder einen separat zu erwerbenden Adapter für den Kasettenspieler im Auto. Der einzige Wermuthstropfen dabei ist: Es handelt sich nicht um «echtes» RealAudio, sondern um Mobile RealAudio, das derzeit nur auf der Website www.audible.com und einigen wenigen anderen angeboten wird.

Aber dafür ist das Angebot an - natürlich englischsprachigen - Audiodateien, die von Audible angeboten werden, wirklich hörenswert: Neben 6'000 gesprochenen Buchtiteln kann man auch das Wallstreet Journal oder die New York Times in gesprochener Form konsumieren. Wenn man das Programm registriert, bekommt man als «Startpaket» 50 Stunden Buchtexte oder 90 Tage eine der Zeitungen. Voraussetzung ist natürlich ein Internet-Zugang, auf dem man die Audiodateien herunterladen muss. Da der Telefonzugang für das Internet in Europa im Unterschied zu den USA nicht gratis ist, fürchte ich fast, dass sich dieses Angebot bei uns nicht so durchsetzen wird wie jenseits des grossen Teichs.

Mehr als nur Taschenrechner

Wer genau ausrechnen will, was denn die kostenlosen Audio-Dateien an Telefongebühren kosten, findet bei den Zusatzprogrammen auch das richtige. CoolCalc ist ein Satz Taschenrechner, der mehr kann als nur ein normaler Taschenrechner zu sein. Denn es finden sich auch finanzmathematische Rechner für Zinseszins und Amortisierung sowie Währungsumrechner, Datumsrechner und Wissenschaftliche Rechner - wahlweise mit normaler oder umgekehrter Polnischer Notation.

Und wem das noch nicht genügt, hat mit «Finance» auch noch eine Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben nach Konten sowie Art der Einnahmen und Ausgaben zur Verfügung. Leider werden die Daten nicht als Excel-Tabellen, sondern als rtf (Rich Text Format) auf den PC überspielt.

Internet von unterwegs?

Einzig unterwegs ins Internet zu verbinden, ist für Win CE Palm nach wie vor ein Problem, da für DFÜ-Verbindungen immer noch nur ein Modem an der COM1 vorgesehen ist, während die Infrarot-Schnittstelle nur für die Kommunikation mit anderen Computern gedacht zu sein scheint. Der uns als Testgerät zur Verfügung stehende Aero 2120 ist nicht serienmässig mit der Funktionalität eines Modemzugangs via Infrarot ausgestattet. Das stellt aber für Leute, die schon einen Internet-Zugang haben, kein wirkliches Problem dar, da man sich die geeigneten Treiber ja im Internet zusammensuchen kann.

Michael Köttl/fwk

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