UMTS


Was kostet ein Erdbeben in der Türkei?

Hier ist nicht von volkswirtschaftlichen, sondern von Mobiltelefon-Kosten die Rede. Mit WAP wird es ja endlich möglich sein, Nachrichten auch auf dem Handy-Display zu sehen, die man bisher unterwegs nicht bekommen konnte. Aber wieviel ist Ihnen die Meldung «Schweres Erdbeben in der Türkei ... » eigentlich wert? Bezahlt werden müssen solche Meldungen nämlich, denn die diversen Presseagenturen wollen ja auch leben. Breitband-Multimedia am Handy ist ein anderes sehr beliebtes Diskussionsthema - damit könnten Sie das besagte Erdbeben auch in Farbe sehen und Videotelefonate führen - aber warum machen Sie derzeit von Ihrem Schreibtisch aus so wenig Videokonferenzen? Über die ISDN-Leitungen, die Ihr Unternehmen sicher besitzt, könnten Sie schon seit Jahren mit Ihren Geschäftspartnern Bildtelefonate führen.

Für Anwender und Netzbetreiber sollten sich die Fragen ganz anders stellen: Welche Dienste brauchen die Kunden wirklich? Die Renaissance der Börsen-Pager kommt ja nicht von ungefähr. Die nachgefragten Services können ja durchaus mit den bereits zur Verfügung stehenden Techniken - die allerdings noch längst nicht alle angeboten werden - geliefert werden: Mit WAP wird das Bestellen einer Bahnfahrkarte, eines Flugtickets etc. leicht und sicher möglich sein, und auch die Abfrage des Flugplans oder des Wetterberichts vom Zielort wird kein Problem sein. Ebenfalls die Verfolgung interessanter Börsenkurse sollte sich ebenso einfach realisieren lassen wie die Teilnahme an Online-Auktionen.

Bleibt die Frage nach dem Internet am Handy. Die vielen bunten Banner, die derzeit für die Finanzierung vieler Internet-Seiten sorgen, werden zunehmend unattraktiv - Software wie der Web-Washer von Siemens sorgt dafür, dass Werbung möglichst gar nicht mehr am Bildschirm erscheint - und damit die Finanzierung der vielen professionellen, frei zugänglichen Internet-Seiten immer schwieriger wird. Medien wie das Wallstreet Journal haben das längst erkannt und machen ihr Internet-Angebot kostenpflichtig. Dann interessiert den User aber nur mehr die nackte Meldung und nicht viele bunte Bilder, und schon stellt sich die Frage, ob für reinen Text-Download wirklich zwei Megabit pro Sekunde nötig und selbst für grosse Texte die fast 400 Kilobit von GPRS nicht mehr als ausreichend sind.

fak/fwk


IMT-2000

Die Funkexpertengruppe der ITU hat bei ihrem letzten Meeting in Helsinki nicht eine Luftschnittstelle für die dritte Mobilfunkgeneration beschlossen, sondern ein komplettes Set von terrestrischen und Satelliten-Interfaces. Nach dem Willen der ITU-Spezialisten sollen alle diese Interfaces ein einheitliches Normengerüst darstellen. Genauere Details waren in den Informationen, die uns derzeit zur Verfügung stehen, nicht enthalten. Die endgültige Entscheidung will die ITU aber ohnehin erst im April treffen.


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