Näher am Notizbuch

Neben Windows CE und Psions EPOC ist Palm der dritte grosse Bewerber am europäischen Markt. Was der Palm V denn so kann haben wir uns näher angesehen.


Der erste Unterschied, der einem zwischen dem Palm V und seinen Vorgängern auffällt, ist die Hülle: der Palm V hat keine, sondern ein «Deckblatt», das seitlich wegklappt. Doch auch ohne Hülle ist der Palm V dünner, so dass der Stift nicht länger in einem Rohr steckt, sondern in einem seitlich offenen Schlitz. Da die Abdeckung ebenfalls mit einem Stift in einem Schlitz befestigt ist, kann man sich aussuchen, auf welche Seite die Hülle aufklappt.

Alles auf kleinstem Raum

Die Funktionalität des Palm V unterscheidet sich nicht wesentlich vom Palm III. Er verwendet die selben runden Symbole und verfügt auch über die selben Programme: Kalender, Aufgabenverwaltung, Merkzettel und Adressbuch. Die Eingabe geht mittels Graffiti - der abgewandelten Schrift von Palm - so rasch und einfach von statten, wie normales Schreiben mit der Hand eben dauert, doch gibt es auch eine virtuelle Tastatur für Sonderzeichen, die man sich nicht so einfach merkt, da man sie ja nicht oft benötigt.

Ein wesentlicher Unterschied ist die Grösse: der Palm V ist flacher und leichter als sein Vorgänger, und dank verbessertem Akku und schwarzweissem Display ist die Batterielebensdauer im Bereich von Monaten des normalen Betriebs angesiedelt - das ideale Gerät für den Dauereinsatz eben.

Wieder zu Hause

Intelligent gelöst ist auch die Dockingstation, insbesondere die Kabelverbindung, da von dem seriellen Stecker ein Kabel zu der Dockingstation geht und ein zweites zur Steckdose - an der ja auch der PC hängen muss - ist der Kabelsalat geringer als bei anderen Lösungen. Mit der HotSync-Taste auf der Station kann man automatisch auf einen Knopfdruck mit dem PC synchronisieren, wobei Merkzettel direkt in MS Word übernommen werden können, während die Kostenrechnung mit MS Excel kommuniziert.

Für die Synchronisation von Kalender, Aufgabenverwaltung und Adressbuch kann man entweder den Palm-Desktop-Organizer verwenden oder MS Outlook. Will man auf dem PC ein anderes Programm verwenden, so muss man zuvor ein Übersetzungsprogramm namens Conduit von http://www.palm-europe.com/de herunterladen.

Ähnlich sieht es beim synchronisieren von E-Mail aus: der Palm V versteht sich mit MS Exchange, MS Outlook, MS Outlook Express, Eudora und Lotus cc:Mail. Daraus aber abzuleiten, dass man mit dem Palm V direkt E-Mails verschicken kann ist leider falsch.

Der Rest ist Schweigen

Schweigen statt Kommunikation - diesen Eindruck könnte man vom Palm gewinnen, wenn man ihn mit Psion oder Windows CE-Geräten vergleicht. Die Infrarotschnittstelle kommuniziert nur mit anderen Palm, nicht aber mit Computern oder Handys. Auch kann man mit der vorinstallierten Software keine E-Mails verschicken, sondern diese nur während der Synchronisation mit dem E-Mail-Programm des Desktopcomputers abgleichen, und dann von diesem aus versenden. Auch das optionale PalmV-Modem verspricht hier nur teilweise Abhilfe, da es nur die Synchronisation mit einem PC via Internet gestattet, nicht aber das surfen oder versenden von E-Mail.

Zwar gibt es von Drittanbietern - wie zum Beispiel GSM-ready SnapOn der belgischen Firma Option - Möglichkeiten den Palm an ein GSM-Handy anzuschliessen, doch so einfach wie bei den Konkurrenten geht das leider nicht.

Michael Köttl


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