Bewegung in der mobilen Kommunikation

Im Bereich der mobilen Datenkommunikation sind auf dem Schweizer Markt verschiedenste Lösungen erhältlich. Diese reichen von der reinen GSM-Softwarelösung über die GSM-PC-Card bis zur 4 in 1 PC-Card, die eine komplette All-in-One-Lösung darstellt.


Eine Softwarelösung bietet alle Möglichkeiten einer herkömmlichen GSM-PC-Card mit Unterstützung für verschiedene Mobiltelefon-Typen. Option International, Spezialist bei Anwendungen für die mobile Datenkommunikation, stellt zum Beispiel mit der «SoftRadius GSM Data Software Suite» eine komplette und bedienungsfreundliche Softwarelösung für die GSM-Datenübertagung vor. Mit einer solchen Lösung lassen sich GSM-Mobiltelefone einfach über den seriellen Port mit einem Notebook, Handheld- oder Palm-PC verbinden (Abbildung 1). Dabei ist die gleiche Performance und Funktionalität wie beim Einsatz herkömmlicher GSM-Only Handys verfügbar.

Installation

Unterstützt werden bei einer Lösung zum Beispiel von Nokia oder Ericsson meistens nur die entsprechenden Hersteller-Handys. Es gibt jedoch auch Lösungen, die eine Vielzahl Mobiltelefone - unter anderem Produkte von Nokia, Ericsson, Siemens und Sony - unterstützen. Damit erhalten die mobilen Anwender eine extrem flexible Lösung, mit der sie nicht auf bestimmte Telefonmodelle festgelegt sind.

Nehmen wir als Beispiel die Lösung von Option: Das Produkt SoftRadius ist eine sichere und flexible Plug-and-Play-Lösung, die automatisch das Telefonmodell erkennt und sich entsprechend selbst konfiguriert. Darüber hinaus ist beim Einsatz eines anderen GSM-Telefons kein Neustart des Systems oder eine manuelle Konfiguration notwendig (Hot Swapable). Die Software passt ihre Einstellungen automatisch an das neue Gerät an.

Auto-Detect-Funktion

Dank der Auto-Detect-Funktion für Telefone lässt sich SoftRadius problemlos auf zahlreichen PCs vorinstallieren, ohne zu wissen, welches Handy-Modell später zum Einsatz kommen wird. Daher gilt diese Software als ideale Lösung für Unternehmen mit einer grossen Zahl mobiler Mitarbeiter. Die meisten Lösungen werden am seriellen Port der mobilen Systeme angeschlossen. Somit bleibt der PC-Card-Schacht für den Einsatz von Netzwerkkarten, CD-ROM-Laufwerken oder anderen Peripherie-Geräten frei. Zudem sind für diese Lösung keine zusätzlichen Hardware-Komponenten erforderlich, so dass sich die netzunabhängige Betriebszeit verlängert.

GSM-Only

Eine reine GSM-PC-Card erlaubt, zusammen mit einem Handy und dem entsprechenden Activation Kit, Daten und Faxe über das GSM-Funknetz zu übertragen.

GSM-Funktionen

Die Übertragungsgeschwindigkeit auf dem GSM-Netz ist auf maximal 9'600 bps festgelegt. Der zur PC-Card mitgelieferte Activation Kit enthält das passende Adapterkabel zum Handy. Somit ist gewährleistet, dass Faxe, Daten oder E-Mails gesendet bzw. empfangen werden können. Über den Daten- und Faxdienst informiert Swisscom via Telefon 0800 556 464, Orange via 0800 700 70 und diAx via 0800 333 660.

Radio-Cards

PC-Cards mit eingebauten GSM-Telefonfunktionen vereinen Fax, Datenkommunikation, Telefongespräche (via Headset und mitgelieferter Software) sowie Textmitteilungen (SMS) miteinander (Abbildung 2). Alle Anwendungen lassen sich von einem Notebook oder einem Personal Digital Assistant (PDA) erledigen. Zusätzliche Kabel oder Geräte werden nicht benötigt.

Technische Daten

Die meisten Radio-Cards passen in alle Notebooks oder PDAs, die mit einem Slot für PC-Cards (PCMCIA Typ II oder III) ausgestattet sind. Der PCMCIA Slot II hat einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem PCMCIA Slot Typ III, da eine Typ II-Karte nur einen Slot im Notebook belegt und nicht zwei. Für das GSM-Netz beträgt die maximale Verbindungsgeschwindigkeit 9'600 bps.

2 in 1 PC-Cards

Bei den 2 in 1 PC-Cards gibt es zusätzlich zu den GSM-Funktionen noch ein intergriertes V.90 Modem. Befindet sich der Benutzer also ausserhalb des GSM-Empfangsgebiets, oder ist die Feldstärke nicht ausreichend, kann man bei diesen Modellen auf die analogen Modem-Funktionen ausweichen.

3 in 1 PC-Cards

Bei den 3 in 1 PC-Cards wird zu den beiden erwähnten Features zusätzlich noch ISDN unterstützt. Mit der ISDN-Funktionalität, dem integrierten 56 kbps (V.90) Modem für analoge Telefonleitungen und einem optionalen Anschluss-Kit für die gängigen GSM-Telefone bieten die 3 in 1 PC-Cards den weltweiten Einsatz mit nur einer Karte. Als Modem lässt sich die Karte über ein direktes Anschlusskabel mit integriertem Line-Interface betreiben. Die 3 in 1 Kombikarte eignet sich insbesondere für Benutzer, denen Daten, Fax, SMS und der Zugriff auf das Internet immer und überall zur Verfügung stehen müssen.

4 in 1 PC-Cards

Bei dieser Kombination kommt nochmals ein neues Feature hinzu: Der Ethernet-Teil - meistens für 10 Mbit/s-Netzwerke. Durch diese zusätzliche Funktion hat der Anwender die Möglichkeit, entweder über GSM, analog, ISDN oder - wenn man sich im Büro aufhält - direkt auf das firmeninterne LAN zuzugreifen. Bei einigen Herstellern ist ein Ethernet-Teil sogar für 10/ 100 Mbit/s-Netze erhältlich.

Need for Speed

Das eigentliche Nadelör in der mobilen Kommunikation ist bis dato das langsame GSM-Netz, das auf eine Übertragungsgeschwindigkeit von 9'600 bps beschränkt ist. Mit anderen Worten muss alles, was über die reine GSM-Verbindung stattfindet, über dieses Netz die Kommunikation aufbauen - so beispielsweise E-Mail senden und empfangen, Faxe senden und empfangen oder auch Surfen auf dem Internet.

Aber in der Zukunft tut sich etwas in der Kommunikation ...

HSCSD

Es gibt mehrere Techniken, um in GSM-Netzen zukünftig Daten mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten als 9'600 bps zu übertragen. Eine davon ist High Speed Circuit Switched Data (HSCSD).

Ohne teure Hardware-Umrüstung können in GSM-Netzen durch die Nutzung mehrerer Zeitschlitze Datenraten bis 4 x 14'400 bps erreicht werden. Die 14'400 bps pro Zeitschlitz (statt bisher 9'600) werden erreicht, weil für Datenverbindungen ein effizienteres Fehlerkorrektur-Verfahren als bisher verwendet wird. Das wiederum erfordert einen neuen Codec für Datenverbindungen. Auf der mobilen Seite müssen allerdings, wie auch bei den anderen zukünftigen Techniken GPRS und UMTS, neue Geräte beschafft werden. Einige Handys sind schon für diese Technik vorbereitet, so das Nokia 6150.

GPRS

General Packet Radio Service (GPRS) ist die Technik, die im Jahre 2000 hohe Datenraten bieten soll. In der ersten Phase werden es rund 50 kbps sein. In der Phase 2 sind etwa 115 kbps geplant.

Ähnlich wie bei HSCSD kommt eine Multislot-Technik zum Einsatz. GPRS ist eine paketbasierte Technologie und daher ideal für TCP/IP-Anwendungen geeignet. Die Haupt-Anwendung dürfte der Internet-Zugang sein. Hier werden auf der mobilen Seite typischerweise wesentlich mehr Daten empfangen als gesendet. Durch asymmetrische Datenübertragungsraten lässt sich die verfügbare Bandbreite wesentlich effizienter nutzen.

UMTS

Als Nachfolger der heute installierten Datenfunk-Systeme der 2. Generation (GSM 900, GSM 1800, GSM 1900) wird momentan als gemeinsamer Nachfolger Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) standardisiert. Von der ITU geschieht das unter dem Begriff IMT-2000.

Eine Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass die vorgesehenen Frequenzen zwischen 1900 und 2200 MHz in manchen Teilen der Erde bereits für andere Funknetze vergeben sind. Somit werden Multimode-Endgeräte erforderlich sein.

Als Datenraten sind bis zu 2 oder mehr Mbit/s geplant. Diese Geschwindigkeiten werden aber nicht flächendeckend realisiert, sondern nur in manchen Gebäuden und sogenannten Hot Spots. Aufgrund der hohen Datenraten werden völlig neue Anwendungen möglich: Von E-Commerce und Multimedia-Anwendungen bis hin zu mobilen Video-Übertragungen lassen sich realisieren. Dazu kommt ein Internet-Zugang in derselben Qualität, wie er in grossen Firmen mit 2-MBit-Leitungen heute zur Verfügung steht.

Gilbert Benkert/fwk


Kabelloses ISDN-Data- & Voice-Package

Ascom (fwk) - Unter der Bezeichnung voo:doo präsentierte Ascom an der Orbit 99 erstmals ein ISDN-Data- & Voice-Package, das ganz ohne Kabel auskommt. Damit ist die integrierte Sprach- und Datenübertragung über eine Entfernung bis 300 m auch digital möglich. Es handelt sich dabei um das weltweit erste Bundle - bestehend aus Basis, PCMCIA-/ISA-Karte, schnurloses Ascom Eurit 133 ISDN-Telefon, Ladestation und Kommunikationssoftware -, das integriert kabellose Sprach- und Datenübertragung per ISDN anbietet.


Angebot WAP-basierter Dienste wächst weiter

Nokia (fwk)- Mit der Nachrichtenagentur Reuters hat Nokia ein Abkommen über die gemeinsame Entwicklung und Bereitstellung von Nachrichten- sowie Finanz- und Sportinformationsdiensten auf Basis des Wireless Application Protocols (WAP) unterzeichnet. Gleichzeitig gab das finnische Telekommunikationsunternehmen bekannt, dass mit der Deutschen Bank neuartige, WAP-basierte Bankdienstleistungen für Mobiltelefone lanciert werden.


Text Input Software T9 integriert

Miracom (fwk) - Der Hersteller SAGEM - in der Schweiz durch Miracom vertreten - wird die Text Input-Software T9 von Tegic Communications in zwei Versionen - mit europäischem und chinesischem Zeichensatz - in seine Mobiltelefone der Serie 800 integrieren. Damit gehört das französische Unternehmen zu den ersten Handy-Herstellern, die diese innovative Technik in seine Produkte integrieren wird. Die Software ermöglicht eine schnelle, einfache und intuitive Texteingabe mit den Mobiltelefonen.


Valid HTML 4.01! Text © 1999 by Mobile Times
HTML © 2000-2002 by Mobile Times