Himmlische Telefone

Iridium hat die Probleme mit der Finanzierung durch die Banken jetzt schon mehrmals irgendwie kurzfristig gelöst. Für eine längerfristige Lösung des Kreditproblems benötigt Iridium mehr Teilnehmer. Doch die Konkurrenz schläft nicht, und neue Konkurrenten scharren bereits in den Startlöchern.

Wer wirklich unter allen Umständen erreichbar sein muss, kommt um ein Satellitentelefon nicht herum. Allerdings muss er nicht gleich eine komplette Erdstation im Schrankkoffer mit sich führen, sondern kann entweder die Inmarsat-Telefone, die kleiner als ein Laptop sind, oder die überdimensionierten Iridium-Handys verwenden.

Inmarsat

Mit Inmarsat - rund 140'000 Kunden - steht schon seit Jahren ein sehr stabiles Satellitentelefonnetz zur Verfügung, das recht preisgünstig sein kann: Als Mini-M-Privatkunde und auch als Business-Anwender zahlt man keine Grundgebühr. Das kann sich aber in Zukunft ändern. Die Gesprächsgebühren sind eigentlich auch nicht so schlimm, wenn man dieses System als Backup für sein GSM verwenden will. Als Kunde zahlt man bei einem Gespräch zu einem Fixanschluss zwischen Fr. 4.- und Fr. 7.- pro Minute. Die Tarifschwankungen entstehen durch die nationalen Organisationen in den Ländern, wo die 26 Sende-/Empfangs-Stationen (LES) stehen. Der schwerste Brocken sind die Endgeräte, die je nach Anforderung in einer Grössenordnung von Fr. 4'800.- bis Fr. 15'000.- kosten.

Iridium

Bei Iridium sieht die Sache kaum anders aus: Minutentarif innerhalb Europas Fr. 3.90, sonst Fr. 5.60. Grundgebühr Fr. 80.-. Interessant ist aber die Verbindung von Iridium-Handy zu Iridium-Handy, fallen hier noch nur Fr. 2.70 pro Minute an. Was den Anrufer betrifft, sieht es bei Iridium systembedingt etwas anders aus. Wenn man eine Iridium-SIM-Karte verwendet, entstehen dem Anrufer, der ja ins «Ausland» telefoniert, Gesprächskosten - dem Iridium-Besitzer aber keine. Umgekehrt ist die Situation, wenn eine inländische SIM-Karte mit einem Satellitentelefon verwendet wird. Dann ruft der Anrufer ja im Inland an, und alle weiteren Kosten fallen auf den Handybesitzer.

Unterschiede

Die Unterschiede zwischen beiden Systemen zeigen sich in Extremsituationen. Mit Inmarsat kann man im Zimmer telefonieren, wenn man aus dem Fenster freie Sicht auf einen der Satelliten hat. Mit Iridium ist das nicht möglich, dafür lässt sich Iridum auch in den Polarregionen einsetzen, wo Inmarsat praktisch keine Coverage mehr aufweist.

Interessant ist auch, wo man was bekommt. Inmarsat und Iridium werden hierzulande von der Swisscom Mobile vertreten. Das betrifft aber nur die Iridium-SIM-Karte. Natürlich wird man in Zukunft auch SIM-Karten anderer Netzbetreiber verwenden können. Iridium-taugliche Geräte gibt es derzeit nur von Motorola und Kyocera, während das Inmarsat-Angebot deutlich grösser ist: Mitsubishi, Mobiq, Nera, Thrane&Thrane, um nur einige zu nennen, und sogar ein österreichischer Erzeuger (Scotty) ist auf dem Markt. Alleine fünf verschiedene Typen von Autotelefonen gab es zuletzt zu kaufen.

Bei der Gesprächsqualität muss man auf jeden Fall Abstriche machen. Während bei Inmarsat die Gesprächsqualität an sich ausgezeichnet ist, muss man daran denken, dass durch die lange Laufzeit des Signals - Inmarsat arbeitet mit geostationären Satelliten - Verzögerungen deutlich merkbar sind. Diese Laufzeiteffekte gibt es bei Iridium nicht, dafür ist die Gesprächsqualität nicht gerade berauschend. Das kann sich aber in Zukunft mit der Entwicklung der Software noch verbessern.

Datenübertragung ist bei Iridium derzeit nicht praktikabel, während Inmarsat mit dem M-4-Service für die Anwender, die das brauchen, demnächst sogar ISDN-Qualität mit 64 kbps anbieten kann.

Ein anderes Problem sind Länder, welche die Verwendung von Satellitentelefonen entweder beschränken oder verbieten. Dieser Bereich ist leider so komplex, dass man sich mit dem Anbieter - also Swisscom Mobile - in Verbindung setzen sollte, um etwaige Beschränkungen im jeweiligen Zielland zu erfahren. Manche Verfahren dauern etwas, daher sollte man sich einige Wochen vorher erkundigen, ob man sein Sat-Phone mitnehmen darf, und welche Bedingungen allenfalls damit verbunden sind.

fak/fwk


Weltraumfieber auch bei Canon

Im Kino ist Star Wars Episode One, der Kassenschlager der Saison schlechthin. Alle wollen an diesem Erfolg mitnaschen. So auch Canon, das seinen BJC-2000-Drucker nun gemeinsam mit Vollversionen von «Rogue Squadron 3D» und «Behind the Magic» -Original Star Wars Software - ausliefert.

Der kleine Allround-Drucker kostet unverändert 175 Franken und kann sich auch in einen vollwertigen Farbscanner verwandeln.

Aber Achtung, wer an der CD-ROM seine Freude haben will, benötigt mindestens einen Pentium 166 und eine 3-D-Beschleunigungskarte für die Grafik.

Ein verlockendes Angebot für gut Ausgestattete.

ck/fwk


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