Was sie können ... (10)

Ein ungleiches Paar

Wie versprochen lesen Sie hier diesmal einen Testbericht zu neuen Produkten aus Deutschland: Bosch 909 s und Siemens C 25 wurden auf Herz und Nieren getestet - und haben beide sehr gut abgeschnitten.


Die beiden Geräte, die wir Ihnen heute vorstellen können, gehören derzeit wohl in die Spitzengruppe der jeweiligen Kategorie.

Gemeinsam ist beiden, dass sie in die Kategorie Dualband 900/1800 gehören, und auch in den Dimensionen ähneln sie einander.

Bosch GSM 909 DUAL

Bosch war schon zu Beginn der Dualband-Welle voll mit dabei und offeriert nun schon die zweite Generation. Das momentane Spitzengerät konnten wir im letzten Monat ausführlich testen. Bosch Österreich stellte uns dazu eines von nur vier in Österreich vorhanden Vorserien-Exemplaren zur Verfügung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Serie von der Vorserie abweicht, ist aber eher gering, denn es liessen sich keine Mängel finden. Wir haben das Gerät auch mit dem Data Interface, das es schon für das 908 gab, getestet, und auch dabei keine Schwierigkeiten gehabt.

Das 909 ist ein extrem leichtes Gerät, das mit einer sonst funktionslosen Schutzklappe über der Tastatur versehen ist. Die Ein- und Austaste, die Menütaste und die «Blättertasten» bleiben frei zugänglich. Daneben gibt es noch rechts an der Seite eine Wipptaste, mit der man ohne Umweg zu den Telefonbüchern, zur Wahlwiederholung usw. kommen kann.

Der Zugang zu den einzelnen Menüpunkten ist - wie schon bisher bei Bosch - durch Direkteingabe der jeweiligen Zifferngruppe als «Adresse» möglich.

Die vom Hersteller angegebene Länge von 112 mm bezieht sich natürlich auf das Gehäuse ohne Antenne. Die Breite ist mit exakt fünf Zentimetern angegeben, und die Tiefe beträgt mit dem Standard-Lithium-Ionen-Akku etwa 18 Millimeter.

Die vom Hersteller angegebenen 179 Stunden Standby-Zeit hat das Gerät im Test fast immer erreicht, gelegentlich auch überschritten. Das ist aber bekanntlich von der Empfangslage und vom Paging des jeweiligen Netzbetreibers abhängig. Daher sind wohl auch die 300 Minuten Sprechzeit mit dem Lithium-Ionen-Standard-Akku korrekt, wenngleich wir zugeben müssen, dass wir mit einem Gerät in einer Woche kaum fünf oder mehr Stunden telefonieren.

Interessant war es auch, das Bosch zusammen mit dem Daten-Kit auszuprobieren. Im Prinzip ist das ein Verbindungskabel zum Notebook (oder anderen Computer) und eine Bosch-eigene Software, die aber nicht unbedingt erforderlich ist, weil wir auch mit Internet-Explorer und Kabel problemlos surfen konnten.

Resumée: Klein, leicht und vielseitig. Durch die Klappe ist gefühlsmässig der Mund-Ohr-Abstand gross genug. Die Tastatur ist gut zu bedienen, und auch das Menü bietet keine Probleme. Kategorie: Hemdtaschenträger.

Siemens C 25

Dieses Handy ist wohl das erste aus dem deutschen Elektronik-Konzern, das im richtigen Moment mit dem passenden Design auf den Markt kommt - mit anderen Worten: Es entspricht auch äusserlich dem aktuellen Geschmack. Technisch gab es schon bisher keine Beanstandungen von Siemens-Handys. Das ist aber kein Wunder, wenn man bedenkt, dass in vielen anderen Produkten auch das Siemens-Chip-Set sitzt.

Jetzt passt aber auch das Design und die Dimension des Geräts in die Zeit: Klein, leicht und handlich - so wie man es sich eben gerade wünscht. Auch der Preis passt: Nicht einmal 350 Franken ist für eine Ersatzbeschaffung ein durchaus annehmbarer Preis.

Die Form des in einem gedeckten klassischen Blau bzw. ebenso gedeckten klassischen Grün erhältlichen Geräts (weitere Farben haben wir noch nicht gesehen) lässt das Handy sehr gut in der Hand liegen.

Die Menüführung der Siemens-Handys haben wir ja schon mehrmals gelobt. Das Neue macht keine Ausnahme: Mit der Wippe blättert man einfach durch. Wenig gebrauchte Menüpunkte sind in einem Untermenü «Extras» versteckt, so dass man nicht immer wieder darüber blättern muss. Die Tastensperre wird durch einen langen Druck auf die #-Taste ein- und ebenso wieder ausgeschaltet.

Die beiden erhabenen Punkte neben der Taste «5» sind eher als Verzierung, denn als tatsächliche Hilfe zur Positionsfindung im Dunkel zu betrachten.

Wie zum Beispiel auch Motorola bei neueren Geräten, so hat auch Siemens diesmal darauf verzichtet, für den Akku ein eigenes Gehäuse herzustellen. Das Akku-Pack sitzt unter einem einfach abzunehmenden Deckel. Damit wird eine Ersatzbeschaffung relativ leicht, weil jeder gleichartige (Spannung!) Akku verwendet werden kann. Nachteil dieses Systems ist die Unmöglichkeit, einen «dickeren» Akku einzusetzen. Aber das sollte bei den heute üblichen Laufzeiten mit einer Ladung auch gar nicht nötig sein.

Auch beim Siemens entsprach die Standby-Zeit von mehr als vier Tagen durchaus den vom Werk angegebenen Zeiten. Der Analogschluss, dass auch die Sprechzeiten entsprechen, ist wohl zulässig.

Resumée: Erstmals wirklich ein Handy von Siemens, das für jeden Anwender interessant sein kann. Gute Menüführung; leichtgewichtig und handlich. Kategorie: Hosentaschenträger.

Schluss

Beide Handys gehören in zwei verschiedene Preiskategorien. Beide sind in ihrer Kategorie zu den Spitzengeräten zu zählen, obwohl beide aus Häusern stammen, denen bis vor kurzem im Handy-Bereich ein eher biederes Image anhaftete. Mit den neuen Geräten melden Bosch und Siemens wieder ihren Anspruch an, ganz vorne mitzumischen.

Franz A. Köttl/fwk


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