Verhärten sich die (Antennen-)Fronten?

Verehrte Leserinnen und Leser

Als ich im Herbst letzten Jahres mein Editorial mit «Antennenwald» überschrieb und mutmasste, dass der «Aufruhr» im helvetischen Blätterwald wegen zu vieler Mobilfunk-Antennen ein dankbares Thema für das beginnende «Sommerloch» sei, konnte ich nicht ahnen, dass jetzt -ein halbes Jahr später - dieses Thema noch höhere Wellen wirft.

Eine Medienmitteilung von Orange nimmt sich dieser Problematik eingehend an, ohne sie dabei als Entschuldigung für ihre zweimonatige Verspätung hinzustellen. Orange bringt es nach meiner Meinung in sachlicher Form auf den Punkt, warum ich hier gerne einige Auszüge publiziere:

(...) «In den vergangenen Jahren errichtete die Swisscom in der Schweiz über 2'000 Mobiltelefon-Antennen, gegen die kaum grundsätzliche Opposition laut wurde. Der Bundesrat forderte bei der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes ausdrücklich einen Infrastruktur-Wettbewerb als Voraussetzung für eine optimale und preisgünstige Versorgung der Schweiz mit modernen Kommunikationsmöglichkeiten. Medien, Öffentlichkeit und sämtliche konsultierten Behörden haben deshalb den Aufbau von landesweiten, alternativen Mobilfunknetzen begrüsst und akzeptiert.

In krassem Gegensatz dazu hat sich in der Schweiz innerhalb weniger Monate ein schnell wachsender und in seiner Intensität unvorhersehbarer Widerstand gegen die Errichtung von Mobilfunk-Antennen gebildet. Trotz der strengen Schweizer Grenzwerte, die negative gesundheitliche Auswirkungen der Antennen ausschliessen, schüren einzelne Gruppierungen Ängste vor elektromagnetischen Feldern, unter anderem mit dem irreführenden Begriff «Elektrosmog». Die Kampagne führte zu einer wachsenden Zahl von Einsprachen gegen die Baugesuche der Mobilfunk-Anbieter. Zusätzlich verunsichert hat die kantonalen und kommunalen Behörden sowie die Bevölkerung die unklare Situation im Zusammenhang mit der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV), die derzeit in Vernehmlassung ist. Diese im Vergleich zu internationalen Standards (ICNIRP, WHO) um ein mehrfaches verschärften Grenzwerte, die nicht auf wissenschaftlichen, sondern auf politischen Einschätzungen beruhen, haben verschiedene kantonale und kommunale Bewilligungsbehörden und politisch Verantwortliche zu einer abwartenden Haltung veranlasst und zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit geführt.» (...)

Ich verkneife es mir, diesen eindeutigen Zeilen noch weitere hinzuzufügen.

Herzlichst
Ihr
Friedrich W. Klappert
Chefredaktor


Valid HTML 4.01! Text © 1999 by Mobile Times
HTML © 2000-2002 by Mobile Times