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Die Technik ist das Kunstwerk

Weil der Eiserne Vorhang dem Direktor nicht mehr gefiel, konnte in der Wiener Staatsoper ein technisch innovatives Projekt verwirklicht werden. Knappe Budgetmittel erfodern neue Lösungen. Allein Sponsorengelder müssen genügen, um eine künstlerische Neugestaltung des 16 Tonnen schweren Eisernen Vorhangs zu realisieren. Auf einen bestimmten Künstler wollte oder konnte man sich nicht einigen, so kam man gemeinsam mit dem museuem in progress auf die Idee, ein jährlich wechselndes Kunstwerk auf dem Eisernen Vorhang auszustellen.

Die Aufbringung des neuen Bildes musste schonend für den alten Eisernen sein, der ja nicht zerstört werden soll. Mit Magnetbändern wurde die neue Haut bei nur 5 mm Manövrierraum befestigt. Aus fünf Bahnen wurde das Bild zusammengesetzt, das insgesamt eine Fläche von 176 m² ausfüllt. Diese Dimensionen bewältigt in der geforderten guten Qualität kein herkömmliches Druckverfahren. Also liess man das Werk von der österreichischen Software-Firma BEKO realisieren, die mit ihrem CALSI-Verfahren über das geeignete Instrument verfügt. BEKO hat schon einige Erfahrung in der Produktion von Riesenbildern gesammelt, die an der Aussenwand der Kunsthalle Wien angebracht waren.

CALSI ist ein computergesteuertes Malverfahren, sogenanntes Robot-Painting, und so erkennt man die leicht unregelmässig aufgetragenen Farben der riesigen monochromen Flächen: Sie schillern im Licht der Lüster fast wolkig. Diese Seherfahrung unterstreicht, dass es sich tatsächlich nicht um einen Rasterdruck handelt.

Der Entwurf des neuen Bildes stammt von einer jungen afro-amerikanischen Künstlerin, die sich politisch korrekt mit Rassismus beschäftigt. Das dürfte der Jury genügt haben, um dieses künstlerisch harmlose Werk auszuwählen.

Christine Köttl/fwk


Ein Mitbringsel namens Handyaner

Schon fast zwei Millionen Teilnehmer zählt der Handy-Markt in Österreich - in der Schweiz sind es ebenfalls bereits 1.5 Millionen) An einer so grossen Zielgruppe kann die buchproduzierende Zunft natürlich nicht vorbeigehen, und so erschien rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft ein Handbüchlein für den Handy-User. Lesern des «Kurier» sind die einzelnen Kapitel vielleicht schon bekannt, da so mancher Artikel von Gerald Reischl zuerst in der Tageszeitung erschien und daraus nun ein Kompendium in erweiterter Form erstellt wurde. Mit den köstlichen Karikaturen von Michael Pammesberger geriet es zum netten Mitbringsel für Handyaner, so auch der Titel des Werkes. «Der kleine Handyaner» bietet eine gute Zusammenfassung der Etikette des Handygebrauchs. Basiswissen über Technik, Gebühren und Geschichte des Handys wird vermittelt. In Details sollte man dem Büchlein allerdings nicht immer vertrauen. So sind leider einige Adressen falsch und Firmenangaben nicht vollständig oder zutreffend. Nobody is perfect. Wer das Buch mehr als unterhaltsamen Beitrag zur Handymanie sieht, wird aber nicht enttäuscht. «Der kleine Handyaner» erschien im Ueberreuter-Verlag und ist im österreichischen Buchhandel erhältlich.

Christine Köttl/fwk


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