Ultraflach oder alles drin - Sie haben die Wahl

Rechtzeitig vor Weihnachten haben die Hersteller ihre neuen Notebooks präsentiert. Dabei zeichnen sich zwei grosse Trends ab: Ultraportable oder All-in-One.


Was der Kunde will, sind nicht unbedingt neue Notebooks, sondern billige Rechner. Damit er endlich zu Hause am Schreibtisch nicht den ganzen Platz mit einem Desktop vollstellen muss. Ein kleines, feines Notebook, das alles drin hat, was man so braucht, könnte im Heimbereich endlich jene Verbreitung erfahren, wie sie seinerzeit die Kofferschreibmaschine hatte. Aber der Preis müsste dann wirklich stimmen. Die IBM-Entwickler legen die Latte mit ihrem Ziel sehr tief, ein 1000-US-Dollar-Gerät auf den Markt zu bringen. Ein wahrhaftiges All-In-One-Gerät, das dann zwar wieder ein wenig dicker und schwerer ausfällt, was aber bei nicht allzu häufigem Ortswechsel nicht stören dürfte.

Andere Strategien haben nicht den Home-User im Visier, sondern den ständig mobilen Business-User. Dieser stellt natürlich primär die Forderung, das Gerät muss so leicht und schlank wie nur irgend möglich sein. Also eine Entwicklung zu einem nur fingerdicken, maximal ein Kilo schweren Gerät, das alle Extras wie Laufwerke, Modems usw. nur extern über Steckplätze verfügbar macht. Unterwegs braucht der Benützer ja nicht alle Optionen, zum Beispiel installiert er neue Software meistens am Arbeitsplatz, wo dann ein externes CD-ROM-Laufwerk aus der Schublade geholt wird ...

Beide Konzepte haben ihre Berechtigung, wenn damit wirklich der richtige Kunde erreicht wird. Das Marketingkonzept wird also mehr denn je über den Erfolg der jeweiligen Produktlinie entscheiden. Wer mit leichtem Gepäck reisen will, wird zum Beispiel zu Toshiba Portégé 8010 oder Sony Vaio greifen, wer einen mobilen Desktop braucht, wird in der Regel von IBM oder Siemens zufriedengestellt werden.

Für den Home-Bereich liefert auch ein Aussenseiter neuerdings ein extrem billiges Einsteigermodell für Computerneulinge: VTech, der Marktführer bei Lerncomputern, dessen Produkte hauptsächlich über den Spielzeugfachhandel vertrieben werden. Die Spielzeug- und Lerncomputer für Kinder wie den PC-kompatiblen «Genius Leader 6000 SL» für 199 Franken ergänzte man jetzt mit einem simpel zu bedienenden Gerät, mit dem sich auch Faxe und E-Mails versenden lassen. Der in China gebaute Laptop mit Organizer-Funktion hat auch einen kleinen Bruder, der - angeschlossen ans TV-Gerät - einen «vollwertigen» Computer mit Bildschirm darstellt.

Pentium II in (fast) aller Munde

Bei Betrachtung der Produktinformationen - so unvollständig sie bei manchen Herstellern auch sein mögen - fällt auf, dass praktisch alle neuen Geräte einen Pentium-II-Prozessor ihr eigen nennen. Nur bei «Lowend»-Geräten kommt noch der Pentium MMX-Prozessor zum Einsatz. Ebenso ist TFT mittlerweile die Norm für Bildschirme, während Farb-LCDs nicht mehr vorkommen. Das schlägt sich zwar in höherem Stromverbrauch des Display nieder, aber dank moderner Akku-Technologie bleiben die Einsatzzeiten von Notebooks mit zweieinhalb bis vier Stunden weiterhin gleich. Hauptspeicher ist standardmässig nur mehr ab 32 MByte zu haben, was aber auch an den weiter explodierenden Anforderungen der Software liegt.

Die Unterschiede der einzelnen Marken sind zwar minimal, aber teilweise entscheidend. Zum Beispiel ist das interne Modem für Reisende, die in Verbindung bleiben wollen, ein Muss. Acer, Bull, Compaq und Siemens haben es schon fix eingebaut, während IBM und Sony ein PC-Card-Modem mitliefern ( in allen Fällen ein 56k-Moden, was man natürlich nur dann voll ausnutzen kann, wenn der Internet-Provider darauf eingestellt ist. Auch USB und ZV-Port als einheitliche Schnittstellen für Peripheriegeräte einerseits und Videoanwendungen andererseits setzen sich immer mehr durch. Die USB-Alternative RJ-11 wird nur von ihrem Hautvertreter IBM eingebaut.

Wie dünn ist dünn?

Natürlich behauptet ( wie immer ( jeder Hersteller, dass sein Notebook das dünnste und leichteste ist (ausser bei den Geräten, die als All-in-One deklariert sind). Doch die tatsächlichen Abmessungen und die Masse des Geräts variieren dann doch erheblich. So ist der TravelMate von Acer ganz knapp um 20 Gramm leichter als der Portégé von Toshiba, aber um 80% dicker. Das erklärt sich leicht, wenn man die Aussenmasse ansieht, denn Toshiba hat vor der Tastatur eine Handballenauflage, unter der die weiteren Bauteile liegen, während das Acer-Gerät weniger Tiefe hat und das vordere Ende der Tastatur mit der Vorderkante des Geräts zusammenfällt ( weswegen die Bauteile dann natürlich übereinander gestapelt werden müssen.

Wenn man nach dem dünnsten Gerät fragt, so hat hier der schon erwähnte Toshiba Portégé mit 19.8 mm die Nase vorn, und man ist in Japan sicherlich stolz, die zwei Zentimeter knapp unterboten zu haben. Doch bei Sharp ist man sicherlich ebenso stolz, denn die 24 mm, die das PC-A 100 an Höhe aufweist, liegen genauso knapp unter einem Zoll (25.4 mm) wie der Toshiba unter zwei Zentimetern. Und Sharp kann ja nichts dafür, wenn die kleingewachsenen Japaner auf ihrer kleinen Insel so kleine Masseinheiten wie Zentimeter verwenden ...

Abgesehen von diesen extrem dünnen Geräten dürfte aber der Mittelwert für die «Ultraportablen» bei 30 bis 35 mm liegen, während die durchschnittliche Dicke von «All-in-One»-Geräten bei etwa 40 bis 45 mm zu finden ist.

Präsentation mit dem Notebook

Moderne Hochleistungs-Notebooks sind praktisch alle mit Stereosound und hochauflösender Grafik für Präsentationen geeignet. Mit der durchwegs vorhandenen MMX-Fähigkeit sind auch Videos keine Hexerei mehr. Wenn grosse Bilder aber wirklich schnell fliessen sollen, dann kommt es natürlich auch auf den Videospeicher an. Hier sind mit nur zwei Ausnahmen durchwegs 2 MByte vorhanden. Die beiden Ausnahmen sind der Sharp PC-A 100, der mit 1.1 MByte und externem CD-ROM nicht wirklich für den anspruchsvollen Multimedia-Einsatz gedacht ist, und der Siemens Scenic Mobile 750, der mit 4 MByte VRAM, bis zu 192 MByte RAM, einer 8-GByte-Festplatte und einem internen 24×CD-ROM alle Stücke spielt.

Ob man diese Leistung allerdings selbst benötigt, oder mit einer «Mobilen Schreibmaschine» auskommt, ist eine andere Geschichte ...

Christine Köttl/fwk


Abkürzungen

FIR
Fast IrDA
HPA
High Performance Adressing display
IrDA
InfraRed Data Association
MIDI
Musical Instrument Digital Interface
MMX
Multi Media eXtension
SCSI
Small Computer System Interface
TFT
Thin Film Transistor
USB
Universal Serial Bus
ZV-Port
Zoomed Video Port

Die Ultraportablen

HerstellerAcerBullCompaqIBMSharpSiemensToshiba
ModellTravelMate 312TVersa SXArmada 3500ThinkPad 560ZPC-A 100Scenic Mobile 750Portégé 3010CT
Gewicht1300 g2000 g1990 g1900 g1400 gk.A.1320 g
Höhe36 mm30 mm33 mm31 mm24 mm28 mm19,8 mm
Breite×Tiefe236×174 mmk.A.k.A.k.A.259×205 mm309×256 mm257×216 mm
AkkuLiIon, 2,5 hLiIonLiIon 3 hk.A.2,5 hLiIon, 3,5 hLiIon, 3,5 h
CPU
(Pentium)
MMX 233II 300II 266II 233
II 300
MMX 233II 266
II 300
MMX 266
RAM32 MB32-256 MB32-160 MBk.A.64 MB32-192 MB32-96 MB
VRAMk.A.2 MB2 MBk.A.1,1 MB4 MB2 MB
HDD3,2 GB3,2 oder 4 GB
24×CD-ROM
4,1 GB4 oder 6,4 GB3,2 GB
ext CD-ROM
ext FDD
4 / 6 / 8 GB
24×CD-ROM
4,32 GB

ext FDD
Display8,4" TFT
800×600
14,1" TFT12,1" TFT12,1" TFT11,3" TFT-LC
800×600
12,1"/13,3" TFT
1027×768
10,4" TFT
800×600
Grafikkartek.A.TridentCyberk.A.k.A.NeoMagick.A.MagicGraph 3D
Lautsprecher2 Stereo-
lautsprecher
2 Stereo-
lautsprecher
k.A.2 Stereo-
lautsprecher
2 Stereo-
lautsprecher
2 Stereo-
lautsprecher
2 Stereo-
lautsprecher
SoundkarteYamaha 16-Bit 3DESS Maestro 2Ek.A.k.A.16-Bit16-bitYamaha 16-Bit
MausTouchpadk.A.TrackpointTrackpointTouchpadTouchpadTrackpoint
Peripheriek.A.(1)k.A.k.A.k.A.(3)×2k.A.
Modem56k------------
SchnittstellenUSB, IrDA, 2×PC-Card IIk.A.k.A.2×PC-Card IIUSB, FIR, ASK, 2×PC-Card II, ZV-PortUSB, FIR, TV, 2×PC-Card II, ZV-PortUSB, FIR, 2×PC-Card II
OSk.A.Windows 95/98/NTWindows 95/NT 4.0Windows 98/NT 4.0Windows 98Win 95/NT 4Windows 95/98
Softwarek.A.MS Word 97
MS IE 4.0
LapLink
MacAfee VirusScan
k.A.k.A.k.A.DeskViewToshiba Utilities
Puma IntelliSync 97
Docking Stationk.A.k.A.k.A.Port replicatork.A.QuickPort Sk.A.
k.A.k.A.k.A.k.A.seriell, parallel, PS/2, RGBk.A.seriell, parallel, PS/2, audio, video, MIDI, USBk.A.

(1) Kombinationsbucht für zweite Batterie, CD oder Diskettenlaufwerk
(2) Kombinationsbucht für zweite Batterie, CD oder zweite Festplatte
(3) Kombinationsbucht für zweite Batterie, CD, Diskettenlaufwerk, ZIP-Laufwerk oder Netzteil


Die Alleskönner

HerstellerAcerBullCompaqIBMIBMSiemensSony
ModellExtensa 712TEVersa NotePresario 1234ThinkPad 380ZThinkPad 390Scenic Mobile 350VAIO
Gewichtk.A.k.A.k.A.k.A.3500 gk.A.2500 g
Höhek.A.k.A.k.A.k.A.46 mm44 mm38 mm
Breite×Tiefek.A.k.A.k.A.k.A.k.A.308x257 mm297x236 mm
Akku5 hk.A.k.A.k.A.NiMH, 3 hNiMH, 4 hLiIon, 3 h
CPU
(Pentium)
II 300MMX 233MMX 266II 233
II 300
MMX 233
II 233
II 266
MMX 266MMX 233
RAM64 MB32-128 MB32 MB32 MB32-64 MB32-128 MB32 MB
VRAM2MB2 MBk.A.k.A.2 MB2 MB2 MB
HD6 GBk.A.
24×CD-ROM
3,2 GB
24×CD-ROM
4 GB
10-24×CD-ROM
3,2 / 4,3 GB
20×CD-ROM
2,1 GB
20×CD-ROM
2,1 GB
24×CD-ROM
Display13,1" TFT
1024×768
12,1" / 13,3" TFT12,1" HPA13,3" TFT12,1" / 14,1" TFT
800×600
12,1" TFT
800×600
12,1" TFT
1024×768
Grafikkarte3DNeoMagic 3D3 Dk.A.NeoMagic 3Dk.A.Direct 3D
Lautsprecherk.A.k.A.JBL Stereok.A.Altec Lansing2 Stereo-
lautsprecher
Sony
Soundkartek.A.ESS Maestro 2k.A.k.A.SoundBlaster Pro 3D16-Bit StereoSony 16-Bit
MausTouchpadk.A.TouchpadTrackpointTrackpointTouchpadTouchpad
Peripherie(2)k.A.k.A.(1)(1)k.A.(1)
Modem56kV.90 56kV.90 56k--V.90 56k PC-Card56kPC-Card
SchnittstellenUSB, IrDA, 2×PC-Card II, ZV-Portk.A.k.A.USBUSB, RJ-11, 2×PC-Card II, ZV-PortUSB, 2×PC-Card II, ZV-PortIrDA, i.LINK, USB, VGA, PS/2, audio, 2×PC-Card II, ZV-Port
OSk.A.Windows 98/NTk.A.k.A.Windows 98/NT 4.0Windows 95/NT 4Windows 98
Softwarek.A.MS Word 97, MS IE 3.0 und 4.0, LapLink, MacAfee VirusScank.A.k.A.Lotus SmartSuitek.A.MS IE 4.0, BVRP, PictureGear, DVGate, MediaBar
Docking Stationk.A.k.A.k.A.Enhanced Port Replicatork.A.Quick Port SDockingstation
k.A.k.A.k.A.k.A.Ethernet 10/100
Wake-On-LAN
k.A.seriell, parallel, PS/2, audio, video, MIDI, USBEthernet, i.LINK, SCSI

(1) Kombinationsbucht für zweite Batterie, CD oder Diskettenlaufwerk
(2) Kombinationsbucht für zweite Batterie, CD oder zweite Festplatte
(3) Kombinationsbucht für zweite Batterie, CD, Diskettenlaufwerk, ZIP-Laufwerk oder Netzteil

Anmerkung: Die beiden Übersichten beziehen sich auf die Verhältnisse auf dem österreichischen Markt, dürften aber bezüglich Konfigurationen und Ausstattung der Notebooks auch in der Schweiz mehr oder weniger ihre Gültigkeit haben.


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