Neue Services: Handy-Banking

Handy-Banking ist eine spezielle Form des Electronic Banking, bei der Benützer mit dem Mobiltelefon bestimmte Aktionen durchführen können und keine weiteren Einrichtungen benötigen. Während in unserem Nachbarland Österreich derzeit in diesem Bereich bereits die PSK (Post) sowie die Banken Austria und BAWAG aktiv sind, bekennt sich hierzulande bisher lediglich die Postfinance mit «Postphone» zu diesem Verfahren. Wir sagen hier, wie diese Technik funktioniert.


Da Handys mehr können, als nur Gespräche durchführen, und uns die Swisscom Mobile als in der Schweiz bisher einziger aktiver Netzbetreiber zum häufigen Gebrauch des Handys animieren will, werden immer neue Dienste und Einsatzmöglichkeiten angeboten, die uns das Leben erleichtern sollen (siehe auch MOBILE TIMES 4 «Zusatzdienste Natel GSM»).

Das Angebot in Österreich zeigt, dass diesbezüglich der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Manche Dienste bieten die Netzbetreiber selbst an, so «A1 for You», der Operatorservice der österreichischem Mobilkom. In nur zwei Monaten nutzten schon 100'000 Kunden diesen Informationsdienst. In Spitzenzeiten waren bis zu 50 Operatoren gleichzeitig beschäftigt, um Auskünfte über Clubbings, Events, Konzerte, Veranstaltungen, Reiseangebote, Sportnachrichten, Gewinnspiel, Wünsche und Anregungen zu geben.

Diese Informations-Services sollen noch weiter ausgebaut werden, da die Resonanz so überraschend positiv ausfiel. Aber auch andere Anbieter in unserem Nachbarland überlegen, wie sie ihre Dienste verbessern können und beziehen in diese Überlegungen das Handy mit ein.

So bieten in Österreich mittlerweile einige Banken ein erweitertes Electronic Banking an, bei dem sich auch übers Handy gewisse Infos abrufen oder einfache Buchungen durchführen lassen.

Vorreiter Postfinance

In der Schweiz ist beim Handy-Banking die Postfinance der Vorreiter, die - wie in Österreich die PSK - als erster Anbieter diesen Service eingeführt hat und hierzulande bis jetzt auch das einzige Finanzinstitut ist. Informationen über den aktuellen Kontostand und die letzten fünf Kontobewegungen sind mobil abrufbar.

Die Postfinance setzt allerdings keinen Operator für diesen Service ein, sondern man arbeitet mit «Short Message Service» (SMS). Wer eine Auskunft wünscht, sendet seinen PIN-Code via SMS zum Postphone, und als SMS erscheint auch die Antwort auf dem Handy-Display. Voraussetzung für den telefonischen Zutritt zum «Gelben Konto» ist neben dem PIN-Code natürlich ein SMS-fähiges Handy, was aber bei den neueren Modellen fast immer der Fall ist. Zu beachten ist auch die Abonnementsart des Netzbetreibers: Bei Natel easy ist lediglich SMS-Empfang möglich, lässt sich also für diese Lösung nicht einsetzen. Hier kommen also nur die Abos Natel swiss und Natel international in Frage.

Kontostandsabfragen aus dem Ausland - einer der wesentlichen Vorteile des Handy-Banking - sind nur für Natel international möglich. Denn Natel swiss und Natel easy sind ja nicht roamingfähig.

Das Prinzip des Handy-Banking sieht folgendermassen aus: Der Benützer gibt die Nummer des SMS-Zentrums ein (+41794999000), die man am besten gleich fest im Handy speichert.

Dann kann er zur Abfrage die Kurznachricht eingeben, wobei Postphone, Sprachcode, Postkontonummer, Code der Abfrageart und persönlicher PIN-Code einzutippen sind. Zum Senden der SMS ist die Nummer 800 zu wählen.

Die Antwort erscheint nach einigen Sekunden auf dem Display und enthält bei der Saldoabfrage die Informationen Postphone, Postkontonummer, Betrag, Datum, Zeit.

Die Anzeige der letzten fünf Buchungen umfasst Postphone, Postkontonummer, Positionsnummer, Buchungsdatum, Buchungstext, Betrag, Datum, Zeit. Die Buchungen werden nacheinander per SMS übermittelt und auf dem Display angezeigt. Als letzte Meldung erscheint beispielsweise: Keine weiteren Buchungen in den letzten 3 Monaten.

Die SMS-Lösung praktisch erproben

Die Postfinance bietet Interessenten die Möglichkeit an, diese Lösung via eines Testanschlusses auszuprobieren. Zu diesem Zweck sind wahlweise folgende Kurzmeldungen per Handy zu senden:

Eingabe für die Saldoabfrage:
POSTPHONE,D,2597798,1,123456
Eingabe für die Abfrage der letzten Buchungen:
POSTPHONE,D,2597798,2,123456
Die Buchstaben- und Ziffernfolgen sind immer ohne Space nach dem Komma einzutasten.
Nach der Eingabe ist die Kurzmeldung an die Telefonnummer 800 zu senden.

Daten schützen!

Aus Gründen der Datensicherheit empfiehlt es sich, die gesendete und empfangene SMS-Nachricht sofort zu löschen. Auf keinen Fall darf man den PIN-Code im Handy speichern, da man nie weiss, wer das Handy aus irgendeinem Grunde in die Finger bekommt. Auch Bekannte könnten neugierig in Menüs blättern ...

Dieser Rat ist besonders in Österreich für PSK-Kunden wichtig, da diese auch Überweisungen übers Handy durchführen können. Dieser Service wird allerdings nur für Inlandsüberweisungen angeboten.

Nach Eingabe der eigenen Postkontonummer und der persönlichen Sicherheitskennzahl wird der Funktionscode für «Überweisung» eingetippt, danach der Betrag, dem Bankleitzahl und Kontonummer des Empfängers folgen. Wenn auf dem PSK-Konto der Betrag vorhanden ist, erhält der Benützer eine Bestätigung, dass die Überweisung durchgeführt wird. Falls man sich bei der Eingabe geirrt hat, ist eine Stornierung über PSK-Telefon-Banking möglich.

Verwendungszweck

Rund um die Uhr und von überall - unabhängig vom Filialennetz - eine «Kontoanzeige» zu erhalten, ist schon sehr verlockend.

Beim Einkaufsbummel im Ausland kann man genauer kalkulieren, was noch - ohne ins Minus zu rutschen - zu erstehen ist.

Die Überprüfung von Ein- und Ausgängen ermöglicht rasches Reagieren - säumige Zahler kann man auch aus der Ferne mahnen, um wieder zu Geld zu kommen, und so gibt es noch eine Anzahl weiterer interessanter Anwendungsmöglichkeiten.

Ob einem dieser Mehrwert an Leistung auch Mehrkosten wert ist, muss man selbst entscheiden.

SMS-Kosten

Die an die Swisscom Mobile zu zahlenden Kosten liegen grundsätzlich für eine SMS-Nachricht - unabhängig von Tageszeit und Abonnementsart - bei Fr. 0.30 pro gesendeter Meldung.

Der hier vorgestellte ausserordentlich bequeme Service kostet aber fix für eine Saldoabfrage Fr. 0.50 und für die Abfrage der letzten Buchungen Fr. 1.-.

Kostenbewusste werden sich den häufigen Gebrauch dieses Dienstes sicher genau überlegen, aber für Leute, die viel unterwegs sind, eröffnet sich damit ein zusätzlicher Komfort.

ck/fwk


Valid HTML 4.01! Text © 1998 by Mobile Times
HTML © 2000-2002 by Mobile Times