Länderberichte

Europäische Inseln Irland + Island

«Vorposten im Atlantik» oder auch «westlichste Länder Europas» werden gerne die beiden Inselrepubliken Irland und Island genannt. Selbstverständlich gibt es auf beiden Inseln GSM-Netze.


Die grüne Insel wird sie genannt - die Rede ist von Irland. Von den 3,6 Millionen Einwohnern der Republik Irland wohnt fast ein Drittel, das heisst über eine Million Personen, in der Hauptstadt Dublin.

In Irland hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles geändert. Früher hatte man das Gefühl, dass die Zeit irgendwie still steht. Bei einer Fahrt von Dublin an die Westküste sah man fast nur grüne Wiesen und zahlreiche zum Teil verlassene Höfe. Heute entdeckt man auf dem Land viele neugebaute Ferienhäuser und Touristikattraktionen.

Und in der Nähe der Städte haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt. In den letzten Jahren waren es über tausend ausländische Firmen, die zu den irischen Unternehmen hinzukamen. Diese Betriebe arbeiten in den verschiedensten Sparten: Elektronik und Maschinenbau, Computersoftware oder internationale Dienstleistungen. Mit günstigen Betriebskosten und niedrigen Steuern wurden die Betriebe nach Irland gelockt.

Auch das Telekommunikationssystem hat einen Investitionsschub erlebt, um beispielsweise gebührenfreie Dienste zwischen Europa und den USA zu ermöglichen. Für Telecom Irland ist es ein Ziel, zu den europäischen Serviceanbietern mit den niedrigsten Kosten für internationale Tarife zu gehören. Und in Dublin gründete Telenor, der führende norwegische Telekom-Betreiber, eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung.

Esat Digifone

Die bunten, gelb-grün bemalten «Digifone»-Geschäfte sind leicht zu erkennen. Hier kann man sich mit GSM-Zubehör eindecken. Digifone hat zwei Hauptprodukte: Digimax und DigiLite. Für den mittleren Benützer und Heavy User ist Digimax konzipiert - mit niedriger Monatsgebühr und keinen Zusatzkosten zu Spitzenzeiten. Digimax-Kunden telefonieren am Tag in den ersten 75 Minuten für 24.20 p pro Minute und für 15.10 p ab der 301. Minute. DigiLite ist für Benützer gedacht, die eher ausserhalb der Bürozeit telefonieren. Der DigiLite-Kunde zahlt eine sehr geringe Monatsgebühr und nur 15 p für Gespräche am Abend oder am Wochenende. Dafür muss er 50 p zu Spitzenzeiten berappen.

Eircell

Der Konkurrent Eircell präsentiert sich mit blau und lila auch jugendlich bunt. Mit einem «Ready to Go 087 GSM»-Paket ist der Mobiltelefonierer rasch für das erste Gespräch bereit. Die Go-Karte muss zuerst gerubbelt werden, und nach einem Anruf beim Talkback Service auf 1741 kann es losgehen. Ein Paket kostet £ 139 und beinhaltet ein Mobiltelefon mit aufladbarer Batterie, eine £ 20 Go-Karte plus £ 10 Bonus. Der Benützer zahlt keine Grundgebühr und für Gespräche am Wochenende 20 p in der Minute und während der Woche 50 p. Gespräche nach Grossbritannien und dem europäischen Festland kosten 80 p pro Minute. Die £ 20 Go-Karten sind bei über 400 Eircell Vertretern, beim Postamt usw. erhältlich.

Andere Eircell Optionen sind zum Beispiel: «Eirtime 50» mit 50 Gesprächsminuten für £ 24.20, wobei in der Spitzenzeit jedes zusätzliche Gespräch 36.30 p kostet. Oder bei «Eirtime 250» sind es 250 Minuten zu £ 72.60, und zusätzliche Gespräche kosten 24.20 p. Der erste Benützer wird als aktiv beschrieben - jemand, der in Kontakt bleiben will. Die zweite Variante ist für jemand gedacht, der sich häufig in einer schnellebigen Welt melden will.

Es scheint dafür gesorgt zu sein, dass die Iren miteinander mobil sprechen können. Sowohl Leute, die sich nur manchmal melden wollen, als auch Vielplauderer, die mit dem Telefon leben und arbeiten, kommen auf ihre Rechnung. Und in Zukunft werden es vielleicht noch mehr Menschen sein, die mobil telefonieren, werden doch im Jahr 2000 vier von zehn Iren unter 25 Jahre alt sein.

Island

Island ist eine 103'000 Quadratkilometer grosse nordeuropäische Inselrepublik mit einer Bevölkerungsdichte von nur drei Personen pro Quadratkilometer. Über die Hälfte der rund 300'000 Menschen wohnt im Grossraum Reykjavik. Die Einwohner sprechen isländisch - eine der ältesten Sprachen Europas. Daneben beherrscht fast jeder englisch.

Island geniesst eine strategisch günstige Position im Nordatlantik zwischen Europa und Nordamerika. Heute stützt sich Islands Wirtschaft vorrangig auf den Aussenhandel mit Waren und Dienstleistungen. Islands traditionelle Abhängigkeit vom Fischfang hat dazu geführt, dass es nur wenige Ortschaften gibt, die sich alle um die Häfen entwickelt haben.

Telekommunikation

Im Jahre 1995 wurde ISDN eingeführt, um den isländischen Industrien die Nutzung der neuesten Entwicklungen im Telekommunikationsbereich zu ermöglichen. Über Seekabel und Satellit werden internationale Verbindungen hergestellt, und seit Februar 1995 ist Island an CANTAT, das erste Glasfaserkabel zwischen Nordamerika und Europa, angeschlossen.

Iceland Telecom (Landssimi Islands) gehört zu den grössten Unternehmen Islands und bietet eine ganze Reihe verschiedener Telekommunikationsdienste an. Gegenwärtig sind ISDN und der Ausbau des Breitbandnetzes besondere Schwerpunkte.

Mobilfunk

Auch das GSM-Netz wird stetig ausgebaut. Im Vorjahr kamen sowohl fünf Funkstationen als auch eine neue Frequenz GSM 1800 dazu. Auch die Anzahl der Benützer wuchs kräftig - um 74% auf über 40'000 Benützer.

Als neues Produkt wird «Short Message Service» (SMS) angeboten. Zusätzlich kann man Voice Mail, Data und Fax nutzen.

Die Gesprächsgebühren für das GSM-Netz wurden im März 1998 um 12 bis 20% gesenkt. Für «Heavy User» schuf man eine neue Abonnentenkategorie. Kein Wunder, dass die Anzahl der Benützer weiter zugenommen hat. Heute sind es über 50'000 Teilnehmer und das bei einer Einwohnerzahl von rund 300'000 Personen.

Gunilla C. Vyskovsky/fwk


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