Antennenwald

Verehrte Leserinnen und Leser

Man hört, dass GSM-Sender gefährlich seien, dass niemand die Wirkung von GSM-Wellen kennt, die Wirkung der Wellenlängen zwischen Schall und Licht zu wenig erforscht wäre. Was davon stimmt nun wirklich, was ist nur Panikmache, was ist Öko-Terrorismus? Bereits in MOBILE TIMES 2 berichteten wir ausführlich über die «Gefährlichkeit» von elektromagnetische Wellen, nämlich denen der Handys und denen der Basisstationen.

Unsere momentan publizierte Serie über Antennen hat mich an den «Aufruhr» im helvetischen Blätterwald zu Beginn des diesjährigen «Sommerlochs» erinnert, den das Aufstellen zusätzlicher Antennen für die Mobilkommunikation hierzulande verursacht. Da ist von Landschafts-Verschandelung die Rede, die Bevölkerung habe Angst vor schädlichem Elektrosmog, Fachärzte und Elektrobiologen melden sich zu Wort. Diese Panikmache scheint mir aus der gleichen Ecke zu kommen wie die Angstmacherei im Herbst letzten Jahres über die gesundheitsgefährdende Handy-Strahlung.

Wie sieht die Situation denn nun aus? Swisscom Mobile hat in den vergangenen Jahren rund 1'400 Antennen in der gesamten Schweiz aufgestellt. Jetzt kommen von diAx als zweiter Mobilnetzbetreiber weitere gut 1'000 Antennen hinzu. Schliesslich benötigt auch Orange als dritter Mobilnetzbetreiber weitere rund 1'000 Antennen.

Aber bekanntlich wird die Suppe nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird. Denn diAx beginnt im 4. Quartal dieses Jahres mit 350 Basisstationen, womit man eine Abdeckung von 50 bis 60 Prozent der Schweiz erreichen will. Die Aufstockung auf rund 1'000 Antennen erfolgt dann bis Ende 1999. Orange verfügt über den Partner Swissphone bereits über 335 Pager-Antennen, die man auch für das Mobilfunknetz verwenden will.

Ausserdem kann man sich kaum vorstellen, dass die neuen Netzbetreiber darauf erpicht sind, die Basisstationen unbedingt in Wohngebieten zu plazieren. Hier bieten sich doch in erster Linie Gewerbegebiete an.

Vielleicht gibt es aber ja auch andere Lösungen: Zum Beispiel benutzen diAx und Orange die bereits bestehenden Sendemasten der Swisscom Mobile. Von diAx ist bereits bekannt, dass diesbezüglich intensive Gespräche mit der Swisscom laufen. Ausserdem steht das Satellitensystem «Iridium» vor der Türe und an weiteren Satellitensystemen wie Teledesic wird mit Hochdruck gearbeitet. Diese Systeme benötigen keine Basisstationen. Vielleicht prägen sie unsere mobile Zukunft.

Herzlichst
Ihr
Friedrich W. Klappert
Chefredaktor


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