Virtuelle Modenschau

Das Interesse des französischen Couturiers Thierry Mugler an neuen Präsentationsformen für seine Modelle ist Ursache für das Zustandekommen einer einmaligen Kooperation europäischer Softwareunternehmen. Die erste virtuelle Modenschau der Welt stellte eine grosse Herausforderung für die Animateure dar, denn nichts ist komplizierter «lebensecht» zu gestalten, als menschliche Bewegungsabläufe und das Verhalten von Kleidung dabei.

Jeder Stoff fällt anders und das sollte genau simuliert werden. Das Projekt wurde von Kinetix, der Multimedia-Division des CAD-Spezialisten Autodesk, verwirklicht gemeinsam mit der spanischen REM Infographica, die das Tool für die Stoff-Simulation beistellte und der britischen Vicom, die die Technologie für die Aufzeichnung von Bewegungsdaten zur Übernahme in den Computer lieferte. Ein halbes Jahr Arbeit steckt in dem 2-Minuten-Clips, wobei Mugler darauf bestand, eine seiner Schaufensterpuppen «lebendig» werden zu lassen. Er will nicht die schönen Mannequins ersetzen, sondern neue Wege des weltweiten Verkaufs mit den virtuellen Modeschauen beschreiten: überall - auch z.B. im Internet - kann die Präsentation gezeigt werden und mit einem einfachen Mausklick kann die Farbe des Kleides geändert werden, andere Muster oder Stoffarten ausprobiert werden. Auf rasche Weise kann so auf Wünsche des Kunden eingegangen werden, und die Variante auch gleich gezeigt werden.

Die an dem Projekt teilnehmenden Softwarefirmen wollen ihre gemeinsamen Erfahrungen in ihren angestammten Geschäftsbereichen umsetzen: bei der Spieleentwicklung, sowie in Film- und Fernsehproduktionen, in denen immer mehr Realismus gefragt ist.

Christine Köttl


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