Hände fest am Lenkrad

Das Telefonieren im Auto ohne Freisprecheinrichtung ist wie in der Schweiz in vielen Ländern verboten. So scheint es sehr sinnvoll, sich vor den Ferien einige Freisprechmöglichkeiten näher anzusehen.


Erste und wichtigste Aufgabe einer Freisprecheinrichtung ist es ja wohl, die Ablenkung des Autolenkers von seiner eigentlichen Aufgabe auch im Falle eines Telefongesprächs möglichst gering zu halten. Das heisst auch, dass die Zahl der notwendigen Handgriffe zur Bedienung der Einheit auf ein Minimum beschränkt sein muss. Abgesehen von Handys mit Spracheingabe, wie sie derzeit AEG/Matra/Nortel und Philips anbieten, sind das noch immer Tasten, die gedrückt werden müssen. Optimal sind alle Handys, die in einem solchen Falle «Rufannahme mit jeder Taste» ermöglichen. Eine andere Variante, die auch bei einigen Geräten vorhanden ist, nämlich die automatische Rufannahme - praktisch nur im Zusammenhang mit der jeweiligen hauseigenen Freisprechanlage möglich - , ist nicht jedermanns Sache, denn man könnte ja auch überhören, dass gerade ein Anruf durchgeschaltet worden ist. Bleibt also nur die Freisprechanlage im eigentlichen Sinne. Wir haben uns eine ganze Reihe solcher Systeme angesehen und wurden dabei von den diversen Herstellern bzw. Anbietern auch recht gut unterstützt.

Die Anbieter - nicht unbedingt mit dem Hersteller identisch - stammen aus mehreren europäischen Ländern. Aus Deutschland kommt hama, aus Grossbritannien Plantronics, aus Italien Cellular Line, aus Österreich M!Line und Megafone und aus der Schweiz Eurocellular. Dazu haben wir auch noch von Ericsson und Siemens Originalzubehör erhalten.

Knopf im Ohr

Die einfachste Form der Freisprecheinrichtung stellt der berühmte Knopf im Ohr dar. Ein kleiner Ohrhörer wird ins Ohr gesteckt, das Mikrofon ist in die Schnur integriert, die zum Handy führt, und eine Art Wäscheklammer sorgt dafür, dass man das Mikrofon irgendwie an der Kleidung befestigt - aber so, dass man doch in Reichweite der eigenen Sprache bleibt. Grundsätzlich sind diese Freisprecheinrichtungen einfach, unkompliziert und erstaunlich betriebstüchtig. Die meisten Mitarbeiter von MOBILE TIMES verwenden derartige Systeme - vor allem in lauten Messehallen - gerne, weil sie leicht sind und ausserdem auch unabhängig vom Fahrzeug zu betreiben sind.

Wir haben allerdings ein psychologisches Problem entdeckt: Da andere Leute auf Grund der Kleinheit des Systems gar nicht bemerken, dass man telefoniert, kommt es immer wieder vor, dass man angesprochen wird und verständlicherweise nicht sofort antworten kann. Das wird von manchen Zeitgenossen falsch ausgelegt. Entweder meint man, dass man nicht sprechen wolle oder gar, dass man so «verwirrt» sei, dass man nichts bemerke. Dabei telefoniert man bloss unauffällig.

Folgende Fabrikate haben wir uns dazu angesehen:

Von Ericsson kam das «Portable Handsfree» für die 6er und 7er Serie, von Eurocellular das «Mini Handfrei» für Nokia 8110, 3110, 1610, 1611, 1630 und von Siemens das «Portable Handsfree» für S10, S11, E10 und S6 power. Über die Qualität aller drei Fabrikate gibt es wenig zu sagen, ausser dass beim Eurocellular der Ohrhörer aus seiner Kapsel gefallen (oder noch nicht hinein gedrückt) war. Das liess sich aber in Sekunden beheben. Die Hörqualität ist systembedingt immer sehr gut, ob der Teilnehmer der Gegenstelle ebenso gut hört, liess sich nicht immer sagen, weil das relativ subjektiv und von Person zu Person unterschiedlich ist.

Um diese Art Freisprecheinrichtung im Fahrzeug zu betreiben, sollte man sich aber wenigstens eine Halterung fürs Handy zulegen, die eine fixe Plazierung des Geräts erlaubt. Andernfalls steht man vor der Wahl, das Gerät unbequem auch während der Fahrt im Halfter stecken zu haben oder es frei herumfliegend im Auto aufzubewahren, was bekanntlich auch nicht sehr sicher ist. Ideal als Standort für Handys mit mobiler Freisprecheinrichtung sind sogenannte Passivhalterungen - für unsere Tests haben wir eine solche des britischen Herstellers Pama verwendet, die durch simples Zusammendrücken das Handy zwischen weichen Backen festhält und es durch Drücken auf einen roten Knopf wieder freigibt. Abnützungserscheinungen konnten wir keine feststellen. Die Backen hielten auch am Ende des Testzeitraums das Gerät noch genau so fest wie am Anfang.

Die Nachteile der Kombination mobile Freisprecheinrichtung + Passivhalterung beginnen dort, wo man in schlechter versorgten Gebieten unterwegs ist, denn Aussenantennen sind nicht anschliessbar. Hinzu kommt, dass man gerade in schlechter versorgten Gebieten aufgrund der Tatsache, dass das Handy mit höherer Leistung senden muss und daher seinen Akku schneller leert, eine externe Stromversorgung notwendig wäre.

Eine eigene Klasse ...

... stellen die Plantronics-Freisprechsysteme dar, die auf den ersten Blick dem Knopf im Ohr nicht unähnlich sind: Knopf im Ohr und Gerätestecker. Nur handelt es sich beim Knopf im Ohr um ein Miniatur-Headset mit beweglichem Mikrofonarm, so dass die Hör- und Sprechqualität einer richtigen Kopfhörer-Mikrofon-Kombination praktisch gleichkommt.

Zur Befestigung hinter dem Ohr dient ein Bügel, der sich in eine passende Form bringen lässt. Diese Form behält er, bis man sie wieder in eine andere Form bringen will. Dennoch gibt es auch eine Klammer, mit der sich das Kabel an der Kleidung befestigen lässt, so dass nicht das gesamte Gewicht des Kabels am Ohr hängt. Ausserdem ist diese Klammer so ausgebildet, dass man unter Umständen den Kopfhörer einhängen kann, wenn man ihn nicht immer im Ohr haben will. Der Gerätestecker selbst ist über eine Steckverbindung mit dem Kabel verbunden, so dass man allenfalls nur den Endstecker wechseln muss, um das Headset mit einem anderen Handy zu verwenden. Der Gerätestecker hat noch einen zweiten Anschluss, doch ist in der Beschreibung dafür keine Funktion angegeben. Diese Variante testeten wir mit dem Nokia 3110 und 8110i.

Plantronics stellte daneben noch eine zweite - nach eigenen Angaben ältere Version - des Systems zur Verfügung. Bei dieser ist der Gerätestecker fest mit dem Anschlusskabel verbunden, das am anderen Ende einen Stecker für den Zigarettenanzünder besitzt. In diesen Stecker wird der Anschluss des Headset eingeführt. Damit hat man auch eine Lademöglichkeit für das Gerät. Das Testset war für Nokia-Handys der 2er-Serie (2110 etc.) gedacht.

Damit sind wir auch am Übergang zu Geräten mit ...

... Ladefunktion

Gleich am Anfang ist festzustellen, dass diese Systeme im Normalfall meist keine eigentliche Ladekontrolle haben. Das heisst, der Akku wird permanent geladen und der gefürchtete Memory-Effekt kann bei exzessiver Verwendung derartiger Lademethoden durchaus eintreten. Was eher nicht passiert - so viel Kontrolle ist schon vorhanden - , dass der Akku «überladen» wird. Wir haben jahrelang ein solches Billigsystem - damals von Emporia - für ein Nokia 2110 benutzt, ohne dass das Gerät bzw. der Akku irgendwelche Schäden davontrug. Nur das Ladegerät mussten wir einmal neu zusammenbauen, weil es irgendwann einfach auseinanderfiel. Aber auch das war problemlos möglich.

State of the art sind heute solche Systeme, bei denen ...

... Lautsprecher und Ladestecker ...

...integriert sind. Im Gegensatz zu teilweise kolportierten Meldungen ist der Lautsprecher im Ladestecker nur ein peripheres Problem, weil wir ihn für einen guten Gag halten, der aber im Stadtverkehr durchaus seine Meriten hat, weil er dann durchaus brauchbar ist. Bei höheren Geschwindigkeiten ist der Lautsprecher im Normalfall zu leise und wird durch Windgeräusche am Fahrzeug überdeckt. Deshalb haben auch alle der von uns getesteten Geräte einen Kopfhöreranschluss - den berühmten Knopf im Ohr, siehe oben -, mit dem ausgezeichnetes Hören möglich ist.

Wir haben zwei von diesen Gerätekombinationen mit einem Ericsson GH 688 und wieder mit der Pama-Halterung unter die Lupe genommen: Die portable Freisprecheinrichtung von Cellular Line und das EasyTALK von M!Line.

Bei der Verpackung fiel uns gleich auf, dass Cellular Line als einziger Lieferant sein Angebot in einer verschweissten Packung liefert, während alle anderen Umhüllungen durchaus ein Wiederverpacken zulassen, falls ein unzufriedener Kunde das Gerät zurückgeben will. Eine «gebrauchte» Einrichtung kann es also bei Cellular Line nicht geben.

Die Verpackung von Cellular Line ist grösser, dafür sieht man auch alle Komponenten, während die M!Line-Verpackung kleiner, platzsparender und daher unübersichtlicher ist.

Kern des M!Line-Systems ist der gerade Stecker für den Zigarettenanzünder mit eingebautem Lautsprecher und zwei fixen Anschlusskabeln. An einem befindet sich der Anschlussstecker für das Handy, am anderen das Mikrofon samt Saugnapf zur beliebigen Befestigung an glatten Stellen.

Der Hauptstecker hat auch noch eine Anschlussbuchse für einen ebenfalls beigepackten Ohrhörer, der über keinen Klip zur Befestigung an der Kleidung verfügt. Dass man bei der Entwicklung des scheinbar einfachen Kits durchaus nachgedacht hat, lässt sich daran erkennen, dass eine Unterlage für das Mikrofon beigepackt ist, die fast auf jeder Unterlage haftet und über eine extrem glatte Oberfläche verfügt, auf der jeder Saugnapf gut halten sollte.

Das System von Cellular Line ist etwas komplexer. Kern des Systems ist auch hier wieder der Zigarettenanzünder mit eingebautem Lautsprecher, wobei aber der Winkel des Lautsprechers zum Stecker variiert werden kann. Am Lautsprechergehäuse ist ein Lautstärkeregler und ein Umschalter zwischen Lautsprecher und Kopfhörer angebracht. Als Anschluss gibt es einen einfachen J11-Stecker, der zum Handystecker führt. Direkt unter dem Handyanschluss befindet sich ein Mikrofon. Daran kann man etwas anstecken, das im Prinzip einer mobilen Freisprecheinrichtung - wie oben beschrieben - entspricht, allerdings Mikrofon und Ohrhörer mit zwei getrennten Kabeln ansteuert, die sich aber nur sehr knapp vor dem Hörer trennen, so dass man das Mikrofon nicht nur an der Kleidung, sondern auch an anderen Stellen im Fahrzeug anbringen kann, wenn man mit dem Lautsprecher auskommt.

Beinahe fix ...

... sind manche mobilen Freisprechanlagen auf dem Markt. Das Talk + Drive plus von Eurocellular stellt den einfachsten Einstieg in diese beinahe fixen Freisprecheinrichtungen dar. Es unterscheidet sich von den bereits vorgestellten beiden Systemen im wesentlichen auch nur dadurch, dass ein Lautsprecher, der flexibel in einem Rahmen zu montieren ist, den Systemkern darstellt. Er ist sinnvollerweise fix zu montieren - die vorgeschlagene Montage im Fussraum auf der Beifahrerseite wird auch für «Original»-Zubehör angewandt - und die beiden herausführenden Kabel zu verbinden: Eines mit dem Handy und eines mit dem Zigarettenanzünder. Interessant ist, dass sich das Mikrofon in der Zuleitung zum Handy befindet. Das hat Vor- und Nachteile. Dadurch, dass es frei hängt, ist es vor Vibrationen des Fahrzeugs optimal geschützt. Die Nähe zum Handy verhindert dafür wieder einen optimalen Standort.

Bei dieser Anlage brauchten wir erstmals die Pama-Halterung nicht, denn sie hat bereits eine Passivhalterung, die sogar recht clever ist. Da das System für Nokia-Handys 1610, 1611, 1630, 3110 und 8110 gedacht ist, besteht sie einfach aus zwei U-förmigen, ineinander geschobenen Kunststoffteilen. Benötigt man die Anlage für den breiteren Nokia-Typ, lässt sich der schmale Einsatz einfach herausnehmen. Besitzt man nur schmale Nokias, montiert man gleich den inneren Teil und lässt den äusseren einfach weg.

Eine andere Variante stellt das sogenannte «Quick Change System» von hama dar. Bei diesem System wird ein sogenannter «Diskus» zum Zentrum des Systems. Er stellt ein ziemlich komplexes Steckersystem dar und bietet Anschlüsse für Lautsprecher, Stromversorgung, Handy und Antenne. Das Kabel zwischen Handy und «Diskus» stellt für sich schon ein relativ kompliziertes System dar: Zuerst steckt man ein Kabel, das einen Klemmhalbring besitzt, an die Antenne des GH 688 an, wobei darauf zu achten ist, dass der Antennenstecker gut sitzt. Dann steckt man das gleiche Kabelungetüm in das Handy und zuletzt in den «Diskus» - das Kabel hat direkt unter dem Handy-Anschluss das Mikrofon integriert. Dann ist das zuletzt übriggebliebene Kabel durch einen Schlitz einzufädeln, um damit auch den Antennenanschluss geschaffen zu haben. Der Rest ist geradezu einfach: Zigarettenanzünderkabel in den Diskus stecken und den Andocklautsprecher aufstecken und verriegeln. Dann ist noch irgendwo im Fahrzeug ein grüner Kunststoffteil zu befestigwn, auf den man den «Diskus» anklickt. Da wir bezweifeln, dass man den Diskus je wieder von seinem grünen Kunststoffsitz entfernen kann, haben wir im Test darauf verzichtet, diese Montage zu Ende zu führen.

Abgesehen von der etwas komplizierten Montage und der Tatsache, dass die Art der Handyhalterung diese Anlage eher als Umbausatz «Handy in Autotelefon», denn als mobile Freisprechanlage qualifiziert, ist der externe Antennenanschluss sicher ein Gewinn. Die Ladeelektronik des Geräts ist laut Werksangaben durchaus in der Lage, zwischen Lade- und Erhaltungsladung zu unterscheiden. Wenn man das Fahrzeug wechselt, wird man diese Anlage aber nur schwer mitnehmen können.

Und damit sind wir auch schon dabei, uns ...

... ziemlich fixe Systeme ...

... anzusehen. Hier haben wir es im Prinzip mit einer Anlage von hama, einer von Megafone und einer von Samsung zu tun bekommen, wobei wir uns die Samsung-Anlage zwar ansehen, aber mangels geeignetem Handy nicht testen konnten. Seither wissen wir auch, dass das Zudecken des Lautsprechers durch das Handy bei Zweitlieferanten offenbar üblich ist, denn sonst würden nicht Megafone und hama trotz sonst unterschiedlicher Vorgangsweisen genau diese Lösung gewählt haben. Oder ist jemand anderer Meinung?

Schauen wir uns die Sache einmal an. Das «MobilSafe» von hama mit «vario-system» hat uns auf Anhieb gefallen, und als Profis haben wir auch kein Problem damit, dass die Zusammenbauanleitung von einer früheren unterschiedlichen Serie stammen dürfte. Das System besteht aus einem Kern mit digitalem Signalprozessor und Lautsprecher. An diesem Kernsystem sind die Kabel für Stromversorgung und Handyhalterung bereits fix montiert. Der Koaxialanschluss für die Antenne ist ebenfalls vorhanden, und das Ganze sieht auch optisch relativ gut aus. Das Handy befindet sich in einer Halterung, in der es zwar gut sitzt, dennoch aber leicht wieder entnommen werden kann. Das Ganze lässt sich auch als «Schnurtelefon» benutzen, wenn man nicht freisprechen will. Ein externes Mikrofon ist ebenfalls beigepackt (zuzüglich einer Selbstklebeunterlage zur Befestigung). Die eingangs erwähnte kritische Position des Lautsprechers hinter dem Handy kann durch einen Zusatzlautsprecher, der über einen eigenen Stecker angeschlossen wird und als Option erhältlich ist, wenn nötig entschärft werden.

Kleiner ist das Megafone-System, das im Prinzip ähnlich aufgebaut ist, aber dafür keinen Anschluss für einen externen Lautsprecher besitzt. Externes Mikrofon, Telefonhalterung mit Schnur und Antennenanschluss sind aber ebenfalls vorhanden.

Bei der Beschreibung des Megafone-Systems ist uns besonders der Hinweis auf die ...

... schlauen Winkel ...

... für das Lüftungsgitter aufgefallen, die das Leben ungeheuer erleichtern können. Bei hama wird zwar auch auf ein solches System hingewiesen, aber nur auf das eigene. Was es mit diesen Winkeln auf sich hat, ist leicht erklärt: Jedes Fahrzeug besitzt im Armaturenbrett irgendeine Art Lüftungsgitter. Dafür werden nun typenspezifische Metallbügel hergestellt, die ohne Beschädigung des Fahrzeugs montiert und vor allem spurlos wieder demontiert werden können. Im Redaktionswagen ist der Handteil unserer (festen) Freisprechanlage genauso montiert. Der Lüftung tut es übrigens keinen Abbruch - sie funktioniert genauso wie vorher. Bei uns ist zwar das Dach durchbohrt, damit die Antenne optimal sitzt, und die Kabel sind hinter der Verkleidung verborgen Ebenso wurde die Elektronik irgendwo versteckt. Wenn man aber eine Anlage wie die zuletzt beschriebenen von hama und Megafone nimmt, kann man sie bei einem allfälligen Verkauf des Fahrzeugs absolut spurlos entfernen, wenn man die schlauen Winkel benutzt hat, die es von mehreren Herstellern für praktisch jedes Fahrzeug gibt.

Kommen wir zu einer letzten Frage, die im Zusammenhang mit einer portablen Freisprecheinrichtung zu stellen ist. Wie halten wir es mit der ...

... Antenne?

Klar ist, dass eine externe Antenne die optimale Lösung darstellt und Freisprecheinrichtungen mit Antennenanschluss sogar kontraproduktiv sind, wenn keine Antenne angeschlossen wird. Hat man aber den Nachteil geschluckt, dass überall die Kabel herumhängen, um dafür im Verkaufsfalle ein unbeschädigtes Auto zu haben, wird man nicht gerade wegen der Antenne ein Loch bohren wollen. Für dieses Dilemma gibt es im Prinzip drei Lösungen, nämlich:

Alle Lösungen funktionieren, das sei einmal vorausgeschickt. Bei Scheibenklemm-Antennen sitzt die Antenne durch einen Bügel am oberen Rand der Scheibe. Am Aussenrand des Bügels ist die Antenne befestigt, innen hängt das Anschlusskabel zur Freisprecheinrichtung. Durch Schliessen des Fensters wird die Konstruktion zwischen Scheibe und Rahmen eingeklemmt.

Bei Saugfuss-Antennen ist es ähnlich, allerdings wird hier nur der Draht eingeklemmt, während die Antenne selbst mittels Saugfuss auf dem Autodach sitzt.

Nicht direkt angeschlossen werden induktiv gekoppelte Antennen, bei denen das Signal eigentlich zwischen zwei Antennen übertragen wird: Im Wageninneren sitzt die eine Antenne, welche die Funkwellen aus dem Innenraum auffängt und über eine induktive Kopplung an die eigentliche Aussenantenne weiter gibt. Theoretisch wären auch diese Antennen für direkten Anschluss an die Freisprechanlage geeignet, wenn statt einer Innenantenne ein Antennenkabel von der Freisprechanlage zur Induktivität am Fenster führt - nur wirklich gesehen haben wir eine solche Lösung im Handel noch nicht.

Dem aufmerksamen Leser dürfte vielleicht aufgefallen sein, dass wir hier kaum ...

... Originalzubehör ...

... vorgestellt haben. Tatsächlich wollten wir das hier eigentlich auch gar nicht. Ursprünglich planten wir, Zubehör für das Nokia 6110 zu testen, doch stellte sich bald heraus, dass dafür praktisch noch nichts lieferbar ist. Also wechselten wir zum Ericsson GH 688, was auch in den meisten Fällen funktionierte, weil fast alle Hersteller dafür ein System zur Verfügung stellen. Von Ericsson forderten wir eigentlich kein Testgerät an - von den anderen Handy-Herstellern auch nicht, aber dennoch freuten wir uns natürlich über die zusätzliche Unterstützung, weil wir im Fahrzeug ohnehin ein Ericsson-System (allerdings für das GH 388) im Einsatz haben. Dabei handelt es sich um ein fest eingebautes System mit externer Aussenantenne, das klaglos seinen Dienst versieht.

Wir haben allerdings inzwischen festgestellt, dass das Problem nicht darin besteht, wie man eine vorhandene Anlage aus einem Auto ausbaut, um sie im nächsten weiter zu verwenden, sondern im Gegenteil, wie man in das gleiche Auto eine neue Freisprechanlage unterbringen kann, ohne immer wieder neue Löcher bohren zu müssen - die Handys wechselt man offensichtlich doch schneller als die Autos.

Resumée

Für jeden Wunsch gibt es eine Freisprecheinrichtung, so dass auch gesetzliche Beschränkungen des Handy-Telefonierens im Auto die Freude an der mobilen Kommunikation kaum trüben. Der Handel wird dafür zunehmend seine Freude an zusätzlichen Kunden haben, denn für jeden Geldbeutel gibt es eine Lösung.

Franz A. Köttl/fwk


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