Gewohnheit macht müde und träge

Verehrte Leserinnen und Leser,

Tönt es nicht so oder ähnlich aus Volkes Mund? Was will ich damit sagen? Dass mir die Magazin-Macherei bereits zur Gewohnheit geworden sei? Ja, das stimmt - das darf ich nach 20 Jahren journalistischer Tätigkeit schon sagen. Aber müde und träge? Damit wären Sie sicher nicht einverstanden. Denn ein Journalist muss ständig in den Markt hinein horchen, muss seine Organe stets auf Empfang gestellt haben. Es sind dann eben auch die kleinen täglichen Erlebnisse, bei denen unmöglich Müdigkeit oder Trägheit aufkommen kann.

Da konfrontiert mich beispielsweise ein Leser per E-Mail mit der Frage, wo er Informationen zu Iridium erhalte, und ob Orange denn keine Homepage unterhalte. Andere Leser erinnern sich an unseren Aufruf, uns doch ihre Meinung zu unseren als Leser-Service publizierten Roaming-Karten und -Tarifen wissen zu lassen. Schliesslich ärgert sich ein aufgebrachter Leser, dass er entweder von uns oder vom Lieferanten falsche Informationen zur Easy-Fähigkeit eines bestimmtes Handys erhalten habe.

Ein solcher Dialog gehört zum Journalisten-Alltag und scheint mir selbstverständlich auch notwendig, weil so eine gewisse Lebendigkeit das Magazin mit Praxis erfüllt. Nicht so erfreulich sind allerdings dann Anrufe, in denen sich beispielsweise ein Händler beschwert, dass bis heute seine doch so wichtige Presseinformation, die bereits vor zwei Monaten bei der Redaktion eingetroffen sein müsse, noch immer nicht erschienen sei. Für meinen Einwand, dass sich beim besten Willen die pro Ausgabe eintreffenden 50 bis 80 Presseinformationen nicht verarbeiten liessen und ich eine gewisse Selektion vornehmen müsse, findet dann die Gegenseite oft kein Verständnis. Und jemanden deswegen zu verärgern, liegt mir natürlich fern. Aber so sieht eben die Praxis aus.

Dies sind nur einige Beispiele, wie vielseitig die Redaktionsarbeit für ein anspruchsvolles Fachmagazin sein kann. Aber was soll's - mit jeder Anfrage, die sich nicht sofort beantworten lässt, gewinnt man neue Erkenntnisse, lernt man neue Gesprächspartner kennen. Denn MOBILE TIMES hat sich die Kommunikation auf seine Fahne geschrieben - das Vermitteln von mobilen Technologien und Lösungen für kommunikative Menschen.

Also von Müdigkeit und Trägheit kann in meinem Falle überhaupt keine Rede sein.

Herzlichst
Ihr
Friedrich W. Klappert
Chefredaktor


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