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Artikel aus Mobile Times 4

Compaq Armada 7700:
Mobil-Tower mit Power

Der Rechner Compaq Armada 7700 ist nicht nur ein Notebook, sondern gleichzeitig auch ein Desktop und ein Tower. Dadurch wird der Arbeitsplatz mobil, und der Datenabgleich entfällt.


Auf den ersten Blick ist das Compaq Armada 7700 ein ganz normales Notebook. Auf den zweiten Blick entdeckt der Käufer einige liebevolle Details. Zum Beispiel gibt es mitgelieferte Schrauben für die drei Erweiterungsschächte, so dass man die einzelnen Komponenten auch fixieren kann, und in dem Säckchen mit den Schrauben findet sich auch gleich noch ein Schraubenzieher. Fixieren kann der Benützer aber nicht nur die Komponenten im Notebook, sondern auch das Notebook an einem anderen Gegenstand, denn die Halterung für die Diebstahlsicherung ist schon vorgebohrt, damit sich unsichere Klebeverbindungen erübrigen.

Als weitere Extras findet der Käufer die Tragetasche sowie eine Box für nicht benötigte Einschublaufwerke im Lieferumfang schon enthalten. Folgende drei Einschübe sind verfügbar: Für den Akku, für die Festplatte, die damit automatisch zur Wechselfestplatte wird, und ein «MultiBay», das wahlweise das Diskettenlaufwerk, das CD-ROM Laufwerk oder einen zweiten Akku aufnimmt. Wird der Schacht nicht mit einer dieser Komponenten beschickt, steht ein Dummy zur Verfügung, der zuverlässig vor Verstauben schützt.

Warum nur eine Windows-Taste?

Bei Tastaturen für Windows'95 finden sich zwei weitere Tasten, deren eine das Windows-Logo trägt und das Startmenü öffnet, während die andere das kontextspezifische Menü öffnet, das der Benützer mit Klick der rechten Maustaste visualisiert erhält. Auf der Tastatur des Armada 7700 fehlen diese Tasten. Dafür sind oberhalb der eigentlichen Tastatur vier Tasten angebracht, die einfach von 1 bis 4 durchnumeriert sind. In der Grundeinstellung entsprechen die ersten zwei den beiden Windows-Tasten. Man kann die Tasten aber auch anders einstellen, so dass der Benützer zum Beispiel vier bestimmte Programme damit startet oder ein bestimmtes Dokument öffnet.

Um nicht immer jede Taste neu einstellen zu müssen, lassen sich Schemata abspeichern, die jeweils eine bestimmte Einstellung für alle vier Tasten enthalten. So liesse sich zum Beispiel ein Schema «Beruf» erstellen, das die Tasten mit der Textverarbeitung, der Bilanz, der Kundendatenbank und dem E-Mail Programm verbindet, und ein zweites Schema «Privat» könnte vier Spiele starten. Statt vier Tasten neu einzustellen und die Verzeichnisse nach den Programmen sowie Dokumenten zu durchsuchen, die verknüpft werden sollen, ruft der Benützer jeweils das andere Schema auf.

Strom sparen ist alles

Doch nicht nur Schemata für die Belegung der programmierbaren Tasten werden abgespeichert, sondern auch der gesamte Speicherinhalt. Denn der Armada 7700 kennt drei Abstufungen des «Ausgeschaltetseins»: Stufe eins ist «Suspend», die nach Ablauf einer gewissen Zeit ohne Tätigkeit durch das Energiesparprogramm oder manuell durch Drücken der Suspend-Taste hergestellt wird. Dabei erfolgt nur das Löschen des Bildschirms, das Anhalten der Festplatte und das Still-Legen des Prozessors. Drückt der Benützer dann die Suspend-Taste nochmals, lässt sich dort fortfahren, wo man aufgehört hat. Dieser Zustand kann bis zu einer Woche aufrechterhalten werden, dann ist der Akku leer, da das Notebook ja den Hauptspeicher aufrechterhält und ständig überwachen muss, ob die Suspend-Taste gedrückt wurde.

Stufe zwei ist der «Tiefschlaf», die bei niedrigem Ladestand des Akkus aktiviert wird, und zwar sowohl vom Normalbetrieb als auch vom Suspend-Modus aus. Hier wird der gesamte aktuelle Speicherinhalt auf die Festplatte geschrieben, eine entsprechende Notiz in die Startdateien geschrieben und alle Systeme stillgelegt. Schaltet der Benützer das Notebook ein, werden diese Daten wieder geladen, und er kann die Arbeit dort fortsetzen, wo er aufgehört hat.

Stufe drei ist das «Aus», die sich durch Ausschalten über das Menü von Windows'95 erzielen lässt. Schaltet man das Notebook wieder ein, startet der Computer normal.

Ohne Aufwand ins Internet

Die beste Komponente ist jedoch das integrierte 33,6 kbps Modem. Der Rechner verfügt über einen 25-poligen Anschluss, an den der länderspezifische Stecker angeschlossen wird. In der heimischen Version hat das Kabel am anderen Ende einen Telefonstecker. Dazu findet sich ein Adapter, der den Stecker für solche Telefone zur Dose umwandelt, bei denen ein Kabel mit Telefonstecker aus der Wand kommt. Ausserdem ist ein Adapter für die ISDN-Steckdose vorhanden.

Ein Punkt, der uns bisher bei allen Notebooks mit integriertem Modem ein wenig irritiert hat: Wird der Computer bei einer Dreifachdose mit dem Modemstecker verbunden, ist das normale Telefon blockiert. Wenn man den Computer dann abschaltet und vergisst, den Modemstecker herauszuziehen, beginnt nach einer Weile das Telefon zu läuten. Hebt man den Hörer ab, bekommt man natürlich kein Gespräch. Der Benützer soll dadurch ja nur darauf aufgefordert werden, den Stecker herauszuziehen.

Die eigentliche Verbindung funktioniert dank der vorinstallierten Treiber tadellos - natürlich erst dann, wenn der Benützer seinen Mail-Account eingerichtet hat.

Fixieren in jeder Lage

Der Compaq Armada 7700 ist aber nicht nur ein verlässlicher Begleiter für unterwegs. Dank der verschiedensten Dockingstations lässt sich mit dem Notebook eine vollständige PC-Familie realisieren. Auffällig ist, dass alle Dockingstations - von der MiniStation bis zum Tower - eine Ethernet-Netzwerkkarte integriert haben, wodurch sich das System ideal für flexible Arbeitszeit- und Büroraumgestaltung eignet, bei der jeder Mitarbeiter - wenn er gerade im Hauptgebäude ist - sein Notebook dort anschliesst, wo gerade Platz ist. Zudem können sich die Stationen aller Grössen in die Diebstahlsicherung am Notebook einklinken.

Die kleinste Dockingstation besteht lediglich aus den Durchleitungen der Schnittstellen sowie der Ethernetkarte. Die erweiterte Ministation bietet zusätzlich zwei weitere Steckplätze für PC-Cards, wobei sowohl 16-Bit als auch 32-Bit Karten verwendet werden können. Einer der beiden Steckplätze unterstützt auch noch den Zoomed Video Standard. Zudem gibt es zwei weitere Einschübe, von denen einer für die Aufnahme eines Akku dient, während der andere als MultiBay ausgelegt ist und CD-ROM, Floppy Disk oder einen weiteren Akku aufnehmen kann. Allerdings wird man die Akkus kaum benötigen, da sich die Station auch ans Netz anschliessen lässt, doch bietet diese Möglichkeit wieder eine zusätzliche Variabilität, wo sich der Computer einsetzen lässt.

In der ArmadaStation schliesslich gibt es zusätzlich noch einen Schacht mit halber Höhe, wie er für 3.5 Zoll-Diskettenlaufwerke oder - Festplatten verwendet wird. Ausserdem sind noch 2 PCI/ISA-Steckplätze vorhanden, die Aufrüstbarkeit und Mutabilität für verschiedenste Anwendungen sicherstellen. Der Tower ist technisch zum Desktop identisch, spart aber natürlich Platz am Schreibtisch.

Abwärtskompatibilität auch bei der Hardware

Wer sich die Listen des optionalen Zubehörs anschaut, fallen die MultiBay Adaptoren auf. Einerseits gibt es einen Adapter, mit dem sich normale Festplatten für den Einsatz im MultiBay tauglich machen lassen. Andererseits kann man auch einen Schacht halber Höhe zu einem MultiBay machen. Dabei gibt es allerdings zwei Varianten: Eine für die Peripherie des Armada 7700 und einen, mit dem der Benützer die LTE 5000 Peripherie wiederverwenden kann. Es ist irgendwie tröstlich, dass man, wenn man schon ein Notebook von Compaq hat, die auswechselbaren CD-ROM- und Disketten-Laufwerke weiterverwenden kann, und nicht alles wieder neu kaufen muss. (Wer ein solches Notebook sein eigen nennt, für den ist dies natürlich ein zusätzlicher Kaufanreiz).

Michael Köttl/fwk




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
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