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Artikel aus Mobile Times 4

Von Sättigung keine Spur

Das 9. Weissbuch von Branchenkenner Robert Weiss bestätigt die starke Marktveränderung in der PC-Branche 1997 gegenüber dem Vorjahr. Unser Beitrag gibt die Erkenntnisse des PC-Marktreports Schweiz mit Fokussierung auf «Mobile Systeme» (Notebooks und Subnotebooks) wieder.


Hohes Stückzahlen- und Umsatzwachstum bei den wichtigsten Anbietern, aber auch bei den sogenannten Assemblierern, zeichnen den Gesamtmarkt aus. Das Home-Segment konnte wieder zulegen, und zogen die Durchschnittspreise vor allem bei den Mobilen Systemen und den Servers an, gingen sie dagegen bei den Desktop-Systemen zurück. Die Mobilen Systeme verzeichnen das höchste Marktwachstum (Bild 1).

Auch für das laufende Jahr können erfreuliche Aussichten prognostiziert werden (Bild 2).

Letztjährige Markteinbussen vergessen

Der Markt zeigt ein ungewohnt hohes Wachstum und lässt die Sättigungstendenz des Vorjahres schnell wieder vergessen. Das hohe Wachstum im Gesamtmarkt von 18.8% wiederspricht deutlich den letztjährigen Prognosen. Vor allem das vierte Quartal mit rund einem Drittel des Umsatzes und der Stückzahlen führte zu dieser Marktkorrektur.

Verloren die wichtigsten Hersteller 1996 erstmals an Boden, legten sie 1997 deutlich zu und liegen jetzt über dem durchschnittlichen Marktwachstum. Betrachtet man das Business-Segment gesondert, fällt der Zuwachs noch viel deutlicher aus.

Die Durchschnittspreise haben sich in den einzelnen Kategorien sehr unterschiedlich entwickelt. Servers legten signifikant zu. Die Mobilen Systeme waren für den Anwender im Schnitt auch erheblich teurer. Dafür verzeichneten die Desktop-Modelle einen deutlichen Rückgang im durchschnittlichen Systempreis, bestehend aus PC mit Monitor und Tastatur. Die Aufsummierung dieser unterschiedlichen Entwicklung ergibt einen erfreulichen Umsatzanstieg von 19.4%.

Interessant ist vor allem, dass sich das Verhalten der Käufer weiter verändert hat. Im Home-Bereich ist eine hohe Preissensibilisierung feststellbar. Trotzdem stieg der Durchschnittspreis um 18.6%. Der Käufer erhält aber für sein Geld auch einiges geboten: Soundkarte, Lautsprecher, CD-ROM-Laufwerk und Modem sind integrale Bestandteile jedes Home-PC geworden. Im Business-Bereich dagegen zählen andere Kriterien: Supportleistungen, Beratung und Qualität sind immer mehr gefragt.

Von diesem Umstand profitierten vor allem die kleineren Assemblierer, die den KMU-Markt als lukrative Marktlücke entdeckt haben. Als Solution-Provider suchen sie die Kundennähe und können so das notwendige Vertrauensverhältnis schaffen, das zur effizienten Lösung von Kundenproblemen dringend notwendig ist. Wen wundert es da, dass aus diesen Überlegungen die schweizerischen PC-Assemblierer deutlich zulegen konnten und 1997 rund 157'000 Geräte zusammenbauten, was erstaunliche 20.9% des Gesamtmarktes entspricht.

Unerwartet hohes Stückzahlenwachstum

Das PC-Marktvolumen beläuft sich auf rund 752'000 Geräte. Dies entspricht einer sehr hohen Stückzahlensteigerung von 18.8% gegenüber 1996.

Dabei wurden 606'400 Desktop-Systeme im Markt plaziert (+17.3%), die Servers legten um 22.9% auf 25'800 Einheiten zu, und die Mobilen Systeme stiegen um 25.8 Prozentpunkte auf 119'800 Einheiten und erreichen das höchste Stückzahlenwachstum.

Das Home-Segment legte mit 18.6% auf 164'900 Einheiten etwas mehr zu als das Business-Segment mit 16.8% und 441'500 Geräten.

Unterschiedliche Preisentwicklung

Der durchschnittliche Anwenderpreis eines PC als Grundgerät mit Monitor, Tastatur und Betriebssystem lag bei 3'927 Franken (1996: 3'907) und der Umsatz bei 2,953 Mrd. Franken. Der Wert in den Kategorien Desktop-Systeme, Servers und Mobile Systeme sowie den Einsatzgebieten Business und Home hat sich sehr unterschiedlich entwickelt.

Mobile Systeme verzeichneten eine respektable Umsatzsteigerung von 41.3 Prozentpunkten und erzielten einen Umsatz von 677 Mio. Franken. Der Durchschnittspreis hat sich von 5'035 Franken um 12.3% auf 5'653 Franken erhöht. Der Grund ist im höheren Leistungsbedarf und in den grösseren Displays zu suchen.

96er Markteinbussen vergessen

Die Analyse der Stückzahlen im Gesamtmarkt zeigt eine Wende hin zu den «alten Zuständen»: Die Top-15 konnten ihre Marktanteile wiederum um 4% gegenüber den Restanbietern steigern.

Die Detailanalyse über die einzelnen Marktsegmente und Einsatzgebiete sehen für «Mobile Systeme» wie folgt (Bild 3) aus:

Die Top-3-Anbieter Compaq, IBM und Apple verzeichnen in dieser stark wachsenden Kategorie einen Marktanteil von 50.5% (+ 29.3%), die Top-5-Anbieter (HP und Dell) einen solchen von 69.5% (+ 33.5%) und die Top-8-Anbieter (Digital, Vobis und Siemens Nixdorf) gar 79.3% (+ 33.3%).

Interessant ist in diesem Zusammenhang, welche Konfigurationen Schweizer Anwender 1997 bei «Mobilen Systemen» bevorzugten, was zum Bild eines «Idealen Notebook» führt (Bild 4).

Friedrich W. Klappert


Der PC-Markt 1997 auf einen Blick

Der hiesige PC-Markt ist wie bereits im Vorjahr durch sieben wichtige und entsprechend marktrelevante Fakten gekennzeichnet:




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
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