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Artikel aus Mobile Times 3

Mobile News


Registrierung von Natel-Daten

«Natel-Benützer im Visier der Staatsschützer», «Fichen mit dem Natelnetz», «Innere Sicherheit ist nicht nur Sache der Polizei» (SonntagsZeitung/28.12.97), «Natel-Überwachung wird untersucht» (Tages-Anzeiger/29.12.97), «Natel-Affäre setzt der Swisscom zu» (Tages-Anzeiger/30.12.97), «Kein präventiver Staatsschutz, nur Betriebsdaten gespeichert» (Schweizerische Depeschenagentur/31.12.97) - dies sind nur einige Titel zum Teil sehr markanter Berichte in der deutschschweizer Presse. Was war geschehen? Ein Journalist hatte herausgefunden, dass «ein geheimer Swisscom-Rechner rund um die Uhr unbescholtene Natel-Benützer beschatte» und «Hinter dem Rücken von Datenschutz und Verwaltung haben Polizei und Swisscom in der Schweiz einen gigantischen Fahndungsapparat aufgebaut: Ein engmaschiges Überwachungsnetz verfolgt unbescholtene Natel-Benützer auf Schritt und Tritt.»

Nachdem das Bundesamt für Kommunikation, die Swisscom, die Bundespolizei und der helvetische Datenschützer um Klärungen und Stellungnahmen gebeten worden waren, nimmt die Swisscom im Januar per Flugblatt an die Handy-Benützer - unterzeichnet von Walter Heutschi, Leiter Swisscom Mobile - dazu klärend wie folgt Stellung:

«Medienberichte über die angeblich systematische Speicherung von Natel-Standortdaten haben über den Jahreswechsel für Verunsicherung gesorgt. Es liegt uns daran, Sie als Kunden direkt über die Tatsachen zu informieren:

Mit der Einschaltung des Mobilgeräts meldet sich dieses automatisch in der Natel-Zentrale und ermöglicht damit eine Verbindung. Die regelmässigen Rückmeldungen ans Netz sind notwendig, um auch bei Standortwechsel die Verbindungen sicherzustellen. Diese sich allenfalls verändernden Standortdaten werden aber nicht gespeichert, sondern fortlaufend überschrieben.

Wird mit dem Handy telefoniert, speichert Swisscom ausschliesslich Betriebsdaten. Es werden also nur Informationen aufbewahrt, die für die Rechnungsstellung und den Betrieb des Netzes erforderlich sind. Dabei handelt es sich um die Rufnummern der Gesprächsteilnehmer sowie Datum, Zeit, Dauer, Natel-Zentrale und Basisstation, an der das Gespräch begann.

Swisscom befolgt damit - wie vom Bundesamt für Kommunikation bestätigt - die gesetzlichen Regelungen, die für den Datenschutz und die Herausgabe von Daten für die Verbrechensbekämpfung gelten. Diese Daten werden aber nur auf richterliche Anordnung hin den zuständigen Behörden herausgegeben.

Ihr Vertrauen ist uns wichtig. Wir versichern Ihnen, dass wir uns der Sensibilität elektronisch erfasster Daten bewusst sind. Wie schon in der Vergangenheit werden wir auch in Zukunft verantwortungsbewusst und juristisch korrekt mit den gespeicherten Daten umgehen.»

fwk


Kompromisslose Rechner-Mobilität

(fwk) Der amerikanische Hersteller MKI kommt jetzt mit Notebooks der Höchstklasse nach Europa, die sich aufgrund ihrer Leistung absolut auch als Arbeitsplatzrechner eignen. Die Modellreihen «Silverbird», «Albatross» und «Falcon» unterscheiden sich insbesondere durch ihre Arbeitsleistung, die Display-Grösse und natürlich den Preis. Der Hersteller gewährt stolze vier Jahr Garantie.


Spracheingabe

(fak) Die bereits vierte Version der Spracherkennung «Via Voice Gold» brachte IBM Ende Januar 1998 auf den Markt. Die neue Version, die unter Windows 95 bzw. Windows NT läuft, haben wir noch nicht begutachtet, aber schon die bisherigen ermöglichten durchaus das Diktieren in den PC - ohne die Tastatur auch nur zu berühren. Die Software ist ein selbstlernendes System, das mit zunehmender «Erfahrung» immer besser weiss, was der Sprecher eigentlich meint und daher immer weniger Fehler macht.

Vorstellbar ist, dass wir bald auch auf Reisen diese Software einsetzen und unser Handy per Zuruf bedienen und nebenbei einen Text in das Notebook sprechen.


Mobilfunk in Deutschland:

Ungebremster Boom

(Deutsche Messse/fwk) Die Trends am deutschen Mobilfunkmarkt sind deutlich: Preislich geht es sowohl bei den Tarifen als auch bei den Geräten noch weiter abwärts. Im Hinblick auf Komfort und Vielfalt der Geräte und Dienste lässt sich eine eindeutige Aufwärtstendenz erkennen. Einen Überblick über die mobile Kommunikation erhalten Besucher der CeBIT '98 vom 19. bis 25. März. Hier stellen im Angebotsschwerpunkt «Telekommunikation» 832 Firmen ihre Produkte und Services für die leitergebundene und mobile Kommunikation vor.

Der Boom hält an: In allen drei digitalen Mobilfunknetzen verzeichnen die Netzbetreiber nach wie vor kräftige Zuwachsraten von monatlich rund 200'000 Kunden. Gleichzeitig sind weitere Preissenkungen und kundengruppenspezifische Tarifvarianten angekündigt, so dass die für das Jahr 2000 in Deutschland prognostizierten 13 bis 15 Millionen Mobilfunk-Anwender (heute 7 Millionen) durchaus realistisch erscheinen.

Der deutsche Mobilfunkmarkt wird derzeit durch die Netzbetreiber T-Mobil (D1), Mannesmann Mobilfunk (D2) und e-plus geprägt. Das vierte digitale Mobilfunknetz E2 (DCS/GSM 1800) wird von VIAG Interkom gerade aufgebaut und soll Mitte dieses Jahres in Betrieb gehen. Die Vertriebsstruktur von D1 GSM 900), D2 (GSM 900) und e-plus (DCS/GSM 1800) wird durch Service Provider bestimmt, in deren Reihen es in den vergangenen zwei bis drei Jahren zu mehreren Zusammenschlüssen kam. Noch acht grosse Provider bieten derzeit Anschlüsse und Verbindungszeiten zu immer günstigeren Preisen an, ausserdem der Grosshandel und Handel sowie die Netzbetreiber selbst.

Kunden sind an leichten, kleinen und preiswerten Geräten interessiert, die über komfortable Funktionen wie etwa Vibrationsalarm und lange Betriebsdauer ohne Netzanschluss verfügen und im Dualmode- oder sogar Multimode-Verfahren auch in anderen Netzen arbeiten.

Für private und geschäftliche Kunden wird auf der CeBIT '98 die Kombination von Festnetz und Mobilfunknetz von grösstem Interesse sein. Netzbetreiber und Telekommunikations-Anlagen-Hersteller bereiten unterschiedlichste Lösungen vor. Wenn die ISDN-Telekommunikationsanlage im Unternehmen mit einem GSM-Server, einer Schnittstelle zu einem der Mobilfunknetze D1 oder D2, ausgestattet ist, kommen Kunden beim mobilen Telefonieren über die Anlage in den Genuss der günstigen Funk-zu-Funk-Tarife, weil die TK-Anlage wie ein Mobilfunkteilnehmer betrachtet wird. Für Privatkunden bedeutet die Festnetz-Mobilfunknetz-Integration, dass sie in Zukunft zu Hause mit dem Schnurlostelefon über das Festnetz und ausserhalb des Hauses mit demselben Gerät im Mobilfunknetz sprechen können. Die Vorteile: Nur noch ein Gerät, eine Nummer und verbesserte Erreichbarkeit. Multimode-Geräte, die über die genannten Funktionen hinaus das Telefonieren über Satellitennetze vom entlegensten Winkel der Welt erlauben, sind noch als Vision zu bezeichnen. Doch Experten rechnen mit der Vermarktung dieser Telefone bereits in allernächster Zukunft.

Gleich nach dem Telefonsprachdienst ist das Paging der grösste Markt im Mobilfunk-Segment. Die Funkrufsysteme - Beispiele sind in Deutschland Cityruf, Quix, Scall, TelMi - werden von verschiedenen Betreibern angeboten und können ebenfalls schon auf Millionen-Kundschaft verweisen. Das drittgrösste Marktsegment sind Bündelfunk-Systeme, die zum Beispiel von Taxi-Unternehmen oder zur Fuhrparksteuerung in anderen Transportfirmen eingesetzt werden. Zu den kleinsten Märkten gehören noch die Datenkommunikation über Mobilfunk sowie die weltweite Satellitentelefonie.

In allen Bereichen wird es auf der CeBIT '98 zu Neuankündigungen von Diensten oder Leistungsmerkmalen kommen.

Schweizer Situation zum Vergleich

(fwk) Das heute einzige Mobilfunknetz der Schweiz, nämlich das der Swisscom, wird durch die Auswahl des «Bundesamtes für Kommunikation» (BAKOM) aus mehreren Anwärtern im April wahrscheinlich ab Herbst definitiv zwei Konkurrenten erhalten. Die Tarifentwicklung dürfte dann ebenfalls mehr und mehr nach unten zeigen. In der Schweiz geht man für das Jahr 2000 von 2 bis 2,5 Millionen Mobilfunk-Teilnehmern (etwa 30% Marktpenetration) aus. Hinsichtlich Service Provider, eine für die Schweiz neue Absatzart, ist noch nicht gewiss, ob solche hierzulande überhaupt auftreten werden. Für die Geräte einschliesslich Dualband-Handy, das in der Schweiz weltweit zuerst eingeführt wurde, gilt dasselbe wie bei unserem nördlichen Nachbarn. Die Kombination von Festnetz und Mobilfunknetz wird auch bei uns intensiv vorangetrieben. Ein Teil der Voraussetzungen in Form von Schnurlostelefonen und OneNumber sind bereits vorhanden. So steht der Einführung von Dualmode-Geräten bald nichts mehr im Wege.

Die Bedeutung des Paging ist hierzulande mit 20%igen Zuwachsraten nicht zu verachten, wird allerdings zusehends vom Handy bedrängt. In der Schweiz kennen wir hauptsächlich die Anbieter Swisscom (Telepage) und Swissphone. Die Anzahl der in Betrieb befindlichen Geräte dürfte etwas über 200'000 liegen. Bei den Bündelfunk-Systemen mit den gleichen Einsatzbereichen ist noch sehr wenig Aktivität festzustellen, und dies nur in Nischenmärkten. Interessantere Aspekte dürften in naher Zukunft digitale Bündelfunk-Systeme bringen. Ebenfalls zu den kleinsten Märkten zählen hierzulande noch die Datenkommunikation über Mobilfunk sowie die weltweite Mobile Satellitenkommunikation. Dies wird sich im Herbst ändern, wenn Motorola weltweit einschliesslich der Schweiz das erste System «Iridium» in Betrieb setzt.


WHO will Krebsgefahr von Handys klären

Nachdem gerade in jüngster Vergangenheit wieder die gesundheitlichen Gefahren von Handys heraufbeschworen wurden (siehe auch «Editorial» und Artikel «Gefährliche Funkwellen?» in MOBILE TIMES Ausgabe 2), hat sich jetzt die Weltgesundheitsorganisation entschlossen, dazu eine grossangelegte Studie in Auftrag zu geben.

An einer Pressekonferenz in Genf wies die Projektleiterin Elizabeth Cardis nochmals darauf hin, dass es keinerlei Hinweise dafür gebe, dass die von Mobiltelefonen erzeugten Magnetfelder krebsfördernd sein könnten». Allerdings räumte sie ein, dass zwar eine in den USA durchgeführte Studie eine Zunahme der Verkehrsunfälle wegen Mobiltelefonen zugenommen habe, dies aber nur deswegen, weil die Besitzer während Autofahrten telefonierten. Die Weltgesundheitsorganisation nimmt jetzt den ungeheuren Handy-Boom zum Anlass, allfällige Gesundheitsrisiken abzuklären.

Spätestens seit der «Kassensturz»-Sendung weiss der Natel-Benützer, dass der im Mobiltelefon enthaltene Sender als Risikoquelle gilt, weil er an Ohr und Wange gepresst wird. Laut dem WHO-Experten Ben Greenebaum weiss man, dass die von starken Magnetfeldern erzeugten Frequenzen zu einer Erwärmung des menschlichen Gewebes führen. Obwohl der Handy-Sender schwach sei, strahle er aber dennoch «eine grosse Menge Radiofrequenz» ab. Bis heute sind aber gesundheitliche Schäden schon deshalb nicht erkennbar, weil die Entwicklung eines Krebsleidens fünf bis zehn Jahre dauert. Den eigentlichen Handy-Boom gibt es aber so lange noch nicht.

Die Studie wird vom internationalen Krebsforschungszentrum in Lyon durchgeführt. An ihr beteiligen sich zunächst solche Länder, in denen Mobiltelefone schon lange im Gebrauch sind: Australien, Kanada, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Schweden, Dänemark und Israel.

fwk


Natel D als Info-Center

Hierzulande wächst die Mobilkommunikation rasant. Die Swisscom schliesst monatlich bis zu 40'000 neue Teilnehmer an das Natel-D-Netz an. Die immense Zahl von einer Million Anschlüsse wurde bereits im November letzten Jahres erreicht. Um dem wachsenden Bedarf nachzukommen, hat Swisscom ein zweites Netz in Betrieb genommen und die Übertragungskapazität erhöht. Dank des weltweit grössten Netzes sogenannter Roaming-Verträge ermöglicht Swisscom ihren Kunden das mobile Telefonieren in nicht weniger als 70 Ländern.

Doch Mobiltelefone werden auch immer mehr zu Informations- und Dienstleistungsvermittlern: Der Kontostand eines Postkontos sowie die Ankunfts- und Abflugzeiten der Swissair lassen sich bereits ablesen. Weitere Nutzungsmöglichkeiten wird die Swisscom in Kürze verfügbar machen.

Swisscom/fwk




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