MOBILE TIMES Archiv Startseite : Archiv : Heft 3 : Artikel

Artikel aus Mobile Times 3

Mobile News


Jedem sein persönliches Handy

(fwk) Von Alcatel ist zu vernehmen, dass sich ihr Handy «One Touch Easy» weltweit grösster Beliebtheit erfreut: Seit der Einführung vor sieben Monaten fanden nahezu drei Millionen Geräte ihren Besitzer. Auch das Schweizer Management ist über diesen Erfolg hoch befriedigt und gibt ihre Freude an die über 1'200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter - ganz einfach mit einem Geschenk in Form eines Handy mit «Easy Card» im Taxwert von 80 Franken. Bestimmt eine nachahmenswerte Idee. Oder?


Rettung dank Natel

Im letzten Monat gab es zuhauf negative Schlagzeilen im Zusammenhang mit der «Natel-Affäre». Im Umfeld der Berichterstattung über das Registrieren von Natel-Daten tauchten auch wilde Gerüchte neu auf, die immer wieder zum Thema Mobiltelefonie kursieren. Zum Beispiel: Das perfideste Natel sei jenes, das im Akku eine geringe Menge Sprengstoff enthalte; die Explosionswucht zerfetze die Halsschlagader. Mit solchen Handys würden Agenten ihre Gegner ausschalten. Oder: Die Mobiltelefonnetze seien nichts anderes als gigantische Abhöranlagen. Abstrus. Mit der nachfolgenden Geschichte wollen wir etwas positive Stimmung fürs Natel machen:

«St. Moritz, 20. Dezember, (sda). Drei belgische Skifahrer sind gegen 14.00 Uhr am Piz Nair in St. Moritz von einem Schneebrett verschüttet worden. Bei diffusem Licht und Schneetreiben waren sie von der Piste abgekommen.

Nach Polizeiangaben konnten sich zwei befreien und per Natel Hilfe rufen. Die mit zwei Helikoptern ausgerückte Rettungsflugwacht brachte eine SAC-Rettungskolonne und einen Lawinenhund vor Ort. Etwa eine Stunde nach Niedergang der Lawine fanden sie den verschütteten Skifahrer. Er war unterkühlt und bewusstlos und wurde ins Spital eingeliefert.»

Eine «coole» Rettung dank Natel!

Quelle: Mitarbeiter-Magazin «communication» 1/98 der Swisscom


AST schrumpft in Europa

(fwk) AST Computer hat eine Veränderung ihrer europäischen Organisation angekündigt, die u. a. schneller wieder profitable Geschäftszahlen erzielen soll. Sie wird zur Fokussierung auf die Herstellung den Vertrieb der im Markt sehr erfolgreichen AST Ascentia Notebooks führen. Im Rahmen dieser Neuausrichtung erfährt auch die Schweizer Organisation gewisse Veränderungen. Die derzeitige Mitarbeiterzahl im Hauptsitz Dietikon reduziert sich von 15 auf 7 Personen. Die westschweizer Filiale wird demnächst aufgelöst. Die Service- und Supportstrukturen bleiben unverändert bestehen.


Liberalisierung mit Getöse

(fwk) Die neuen Swisscom-Konkurrenten Sunrise, Diax und Worldcom sind über die kurz nach der vollzogenen Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes per 1. 1. 1998 zu Tage tretenden Forderungen des bisherigen Monopolisten Swisscom äusserst erbost: Die von den Mitbewerbern an die Swisscom abzuführenden Gebühren für die Benutzung des Swisscom-Netzes seien doppelt so hoch wie sonst im EU-Raum üblich. Wollte Sunrise an ihrer Medienkonferenz am 6. 1. 1998 in der Zürcher Börse noch nicht mit den Gebührenansätzen herausrücken, sind sie jetzt doch von der Swisscom publiziert worden.

Neben angekündigten Verhandlungen der neuen Netzbetreiber mit der Swisscom nimmt mit Datum vom 22. 1. 1998 auch der bedeutende «Schweizerische Verband der Telekommunikationsbenützer asut» zu dieser Problematik entsprechend Stellung. Er schreibt unter dem Titel «Unrealistische Interkonnektionspreise der Swisscom»:

«Aus Sicht der asut, des grössten Verbandes der Telekommunikation, sind die Preise der Swisscom für den Netzzugang alternativer Anbieter unrealistisch. Sie gefährden unnötigerweise die Liberalisierung der Telekommunikation in diesem Land.

Der schweizerische Verband der Telekommunikationsbenützer asut, der auch die Interessen der alternativen Netzbetreiber vertritt, zeigt sich über die unrealistischen Interkonnektionspreise der Swisscom schockiert. Werner Gerber, Präsident des Verbandes, bezeichnet die Höhe der Zugangskosten auf das Swisscom-Netz als fundamental für einen fairen und freien Wettbewerb in diesem Land. Wie er ausgeführte, sei es unverständlich, dass der Durchschnittspreis in der Schweiz bei 5,1 Rappen liege, während in Deutschland 2,7 Pfennig (rund 2 Rappen) verrechnet werden.

Die europäische Empfehlung für Interkonnektion liegt bei 1,5 bis 3 Rappen pro Minute. Die Swisscom begründet die hohen Kosten mit früheren Investitionen bis zum Jahre 2000. Es ist jedoch klar, dass auch eine Deutsche Telekom sehr ähnliche historische Kosten aufweist, denn auch sie betreibt ein Netz, das über 20 Jahre alt ist.

Die Swisscom betont immer wieder, dass sie sich dem Wettbewerb stellen will. Dass dies ein Lippenbekenntnis ist, zeigen jedoch deutlich die ganz entscheidenden Interkonnektionspreise an die neuen Mitbewerber der Swisscom.

Die asut will im Namen ihrer Netzbetreiber-Mitglieder bei BAKOM und Kommunikationskommission vorstellig werden, um eine transparente Prüfung der Rechnungsgrundlagen zu bewirken. Werner Gerber betont, dass es schade ist, den keimenden Liberalisierungsprozess mit überrissenen Preisen abzuwürgen. Gefordert sind jetzt die Regulierungsbehörden, damit die angekündigten neuen Arbeitsplätze in dieser Branche auch geschaffen werden können.»

Man darf sehr gespannt sein, ob sich ein ähnliches Gefeilsche über Gebühren auch nach der Lizenzierung für zwei weitere Mobilfunknetze zu reden geben wird. Sunrise und Diax sind zuversichtlich, im April den Zuschlag dafür zu erhalten. Sunrise will nach der Öffnung des Fixnetzes Anfang Januar dieses Jahres etwa im Oktober auch mit ihrem Mobilfunknetz bereit sein.




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
Text © 1998 by Mobile Times; HTML © 2000-2004 by Mobile Times
Valid HTML 4.01!