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Artikel aus Mobile Times 2

Digitalkameras

Auf dem Prüfstand

Fast jede Woche kommen neue Digitalkamera-Modelle auf den Markt. Das erste Bild ist schnell geschossen, und man kann es auch gleich sehen - ganz ohne Film - auf einem Monitor direkt auf der Kamera. Um das Foto dann aus der Kamera zu bekommen, benötigt der Benutzer drei Dinge: Einen PC, ein Verbindungskabel zum PC und Software.

Wir wollten es genauer wissen, ob es nun wirklich so problemlos ist, digitale Bilder zu schiessen. Deshalb haben wir zwei Kameras einem mehrtägigen Test unterzogen. Hierbei ging es vor allem darum, wie leicht man mit der Kamera umgehen kann - ist sogar ein Umlernen notwendig? Wie gut werden die Fotos, und wie lassen sie sich weiterverarbeiten und verwenden? Die beiden Kameras gehören durchaus verschiedenen Klassen an.

Olympus Camedia C-820L

Das Herz eines Fotografen schlägt höher, wenn er/sie diese leichte, elegante Kamera in den Händen hält. Vieles kommt einem bekannt vor. Nur - statt eines Films muss man eben die SmartMedia-Karte einlegen. Diese etwa fünf Zentimeter grosse Karte sieht wie eine zu klein geratene Diskette aus. Und sie hat auch ähnliche Eigenschaften wie eine Diskette. zwei Megabyte Speicherkapazität und somit rund 30 Bilder in Standardqualität finden auf der SmartMedia-Karte Platz. In Vorbereitung ist übrigens ein Adapter in Form einer 3.5 Zoll-Diskette, in den sich die SmartMedia-Karte stecken lässt. Auf sie kann man dann direkt über das Disketten-Laufwerk zugreifen.

Aber wir haben ja noch gar nicht fotografiert. Durch den Sucher visiert man also das erste Motiv an und drückt ab. Das Bild wird aufgezeichnet. Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen einer konventionellen Kamera und der Olympus C-820L ist der LCD-Monitor auf der Rückseite des Geräts. Er zeigt nicht nur das aktuelle Bild, sondern lässt auch das Durchblättern der bereits im Speicher befindlichen Aufnahmen zu.

Unsere erste Bildserie scheint sehr gut gelungen zu sein. Und die Überspielung auf das Fernseh- oder das Videogerät mittels Cinch-Kabel gelingt mühelos. Allerdings - wenn wir die Ergebnisse auf den PC überspielen wollen, gibt es Probleme. Die Datenübertragung erweist sich als instabil, ständig bricht die Verbindung ab. Verschärft wird dieses Problem dadurch, dass ein zusätzlicher Zwischenstecker erforderlich ist, um das 9polige Kabel mit einer herkömmlichen 30poligen COM-Schnittstelle des Computers verbinden zu können. Auch die Bildbearbeitung mit der beigepackten Software ist etwas gewöhnungsbedürftig. Und die Online-Anleitung mit Screenshots ist nur auf englisch verfügbar.

Wenn die ersten Hürden überwunden sind, kann man sich über sehr gute Ergebnisse freuen, die sich sowohl für Präsentationen und Besprechungen als auch für Vorführungen im Familienkreis eignen.

Epson PhotoPC 500

Zwar fühlt sich die Kamera etwas ungewohnt an, ein wenig schwerfälliger, aber die sehr ausführliche Beschreibung, die auch ein praktisches Glossar enthält, zeigt sehr bald, wie mit der PhotoPC 500 umzugehen ist. Nach einigen Fotos gewöhnt man sich auch daran, den Bildausschnitt richtig auszuwählen. Allerdings muss man den etwas gross geratenen LCD-Monitor extra installieren. Der zeigt dann die aufgenommenen Bilder und ermöglicht Nahaufnahmen bis 20 cm an das Motiv.

Die erste Bildserie lässt sich auch ohne Probleme auf den Computer überspielen, obwohl man hier wieder den bei Digitalkameras offensichtlich obligaten Zwischenstecker benötigt. Vorteilhaft ist, dass die mitgelieferte Software in sechs Sprachen verfügbar ist. Die Qualität der Bilder ist gut, und die ersten Glückwunschbillets, erstellt mit der von Epson entwickelten Fun Edition von PhotoEnhancer, sind bald fertig. Bloss einige der vorgefertigten Texte müssten noch korrigiert werden. Oder möchten Sie Ihren Freunden «Frölichen Neujahr» wünschen?. - Sonst eignen sich die Bilder nicht nur für private Zwecke, sondern auch für Geschäftsdokumente oder Multimedia-Präsentationen.

Fazit

Die digitalen Kameras lassen uns die Welt mit neuen Augen sehen. Bald werden immer mehr Leute von diesem neuen Medium begeistert sein, nicht nur die Hobbyfotografen oder Internet-Freaks. Auch Geschäftsleute und Schüler werden zu den «Digi-Fans» gehören. Kürzlich wurde im Fernsehen gezeigt, wie sich digitale Kameras in den Computerunterricht integrieren lassen. Und für die Video- und PC-Generation dürfte die Digikamera eine willkommene Ergänzung sein.

Gunilla C. Vyskovsky




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
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