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Artikel aus Mobile Times 2

Frauen und Computer

«Der beste Mann auf diesem Gebiet ist eine Frau!» So provokativ stand es in der Ankündigung eines Fachkongresses über Computeranwendungen. Vor exakt 10 Jahren lud die European Desk Top Publishing Group nach Salzburg zum damals erst dritten DTP-Meeting in Europa ein. Und gerade eine Frau, die Redaktorin von «Publish!», Susan Gubernat, bewies viel Fachwissen zum Thema DTP - eine damals völlig neue Einsatzmöglichkeit des Computers.

Aber wie ist es im Allgemeinen? Gehen Frauen mit dem Computer anders um als Männer? Erwarten sie vielleicht etwas anderes von ihm? Welche Vorurteile sind im Spiel?

«Niemand glaubt mir, dass ich in C programmieren kann», beklagte sich unlängst eine PR-Dame bei einer grossen Computermesse. Aber gleich gegenüber stand eine Frau vor einem «gläsernen» Computer und erklärte einer Schar Zuschauer die Feinheiten des Geräts. Und tatsächlich trauten sich viele Besucher, darunter auch Männer, Fragen zu stellen!

Wie ist es nun mit Frauen und dem Computer? Ist es eine «Liebe mit Hindernissen» wie ein Thema beim SYSTEMS Studio 1997 in München lautete? Oder ganz einfach eine Anzahl Vorurteile? Man(n) sagt, dass Frauen sich für Computer nicht interessieren oder zuviel Respekt zeigen. Aber wie würden Sie auf folgende Geschichte reagieren? Auf einer Fachtagung vor einigen Jahren zum Thema Computer & Fertigung stellte ein Mann plötzlich einer jungen, interessierten Teilnehmerin die Frage, ob sie überhaupt etwas mit CAD oder CAE anfangen könne. Wie hätten Sie auf diese Frage reagiert? Mit einer Gegenfrage vielleicht?

Um Frauen dem Computer näherzubringen, deklarierten die Münchener Messe und die Zeitschrift «Cosmopolitan» den ersten Messetag der SYSTEMS 97 zum Frauentag. Workshops zu Themen wie: «Berufe mit Zukunft», «Fit fürs Internet», «Teleworking» und «Frauen-Hardware-Kurs» lockten zahlreiche Besucherinnen, die beruflich ihre neuen Kenntnisse verwerten wollten.

Sind Frauen und Computer ein Thema? Ja, Frauen gehen wohl oft anders mit dem Gerät um als Männer. Sie interessieren sich mehr für praktische Anwendungsmöglichkeiten als für technische Spezifikationen. Oder wie eine Journalistin mir kürzlich erzählte: «Ein Kollege, der meinen Text redigierte, legte grossen Wert auf all die technischen Details - dort hätte er kürzen können -, aber den wirklich wesentlichen Teil liess er dafür weg: Die Vorteile, die das neue System bei der Arbeit bietet!»

Gunilla C. Vyskovsky




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
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