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Artikel aus Mobile Times 2

GSM-Handys

Was sie können ...

Die Redaktion von MOBILE TIMES hat in den letzten Wochen nicht nur hunderte GSM-Handys gemessen, sondern auch Einzelexemplare detailliert untersucht. Zu welchen Ergebnissen wir gekommen sind, lesen Sie hier.


Wir sind bekanntlich keine grossen Fans von Handy-Bewertungen, weil wir der Meinung sind, dass objektiv nur Messwerte verglichen werden können - was wir ja in grossem Massstab tun. Um aber unseren Leserinnen und Lesern für ihre Kaufentscheidungen zusätzliche Informationen zu unserer regelmässigen Marktübersicht zu geben, versuchen wir, Handys nach ihrem praktischen Nutzen zu beurteilen, ohne eine Rangliste aufstellen zu wollen.

Wir beginnen diesmal mit drei GSM-Handys, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Ascom Axento

Schon die Form des Axento fällt aus dem Rahmen: Es ist kantig und wirkt optisch eher robust. Das Schweizer Produkt hat aber einen erheblichen Vorteil gegenüber allen anderen hier vorgestellten Geräten: Es kann mit einem Notebook, Organizer etc. direkt über ein Kabel kommunizieren und benötigt dazu keinerlei Übersetzer in Kartenform (PCMCIA, PC-Card). Das spart nicht nur Gewicht auf Reisen, sondern auch das lästige Gestocher in einem Slot: Anstecken an die COM-Schnittstelle und schon läuft es - wenn die richtige Software vorhanden ist.

Wir haben der Einfachheit halber gleich die mit dem Ascom-Kabel mitgelieferte Software benutzt und befanden uns augenblicklich im Internet.

Auch die Verwaltung der SIM-Karte, die mit dieser Software ebenfalls möglich ist, funktionierte problemlos, und die SIM-Karte zeigte nachher kein verändertes Verhalten.

Unser Resumée: Wer ein solides Gerät in Kombination mit einem Notebook benötigt, ist mit dem Ascom Axento offensichtlich ausgezeichnet bedient.

Nokia 8110i

«Internet-fähige Banane» möchte man das äusserlich ein Jahr alte «Handy des Jahres 1996» nennen, denn zu den hervorstechenden Eigenschaften dieser Version zählt die Möglichkeit, dafür geeignete Internet-Sites direkt abzurufen. Es sind dafür zwar noch kaum Möglichkeiten vorhanden (der jeweilige Anbieter muss seine Seiten mit der Nokia-eigenen Abart von HTML TTML ausstatten), doch dürfte die Möglichkeit, E-Mails direkt am Display abzulesen, für Leute, die gerne mit leichtem Gepäck reisen, sehr attraktiv sein. E-Mails versenden wird man kaum, denn die Eingabe längerer Texte ist auf der Tastatur des Nokia 8110i genau so wenig ein Vergnügen wie bei jeder anderen Handy-Tastatur.

Sonst gibt sich 8110i genau so, wie man es von Nokia gewohnt ist: Zu den einzelnen Menüpunkten gibt es kurze Hilfstexte, so dass man das Handbuch nur in Ausnahmefällen aufschlagen muss, und wie schon beim 2110 gibt es keine Liste bevorzugter Netze, die vom Anwender selbst editiert werden kann.

Das Highlight des Nokia 8110i ist der verschiebbare Deckel, der auch zum Entgegennehmen von Anrufen bzw. zu deren Beendigung dient und gleichzeitig die Tasten schützt. Sozusagen als zusätzlicher Hosenträger zum Gürtel ist dennoch auch noch eine Tastensperre über das Menü möglich.

Resumée: Recht handliches Gerät, das für Leute, die unterwegs zwar E-Mails empfangen, aber keine senden wollen, eine attraktive Wahl darstellt.

Philips genie

Das leichteste unter den getesteten Handys ist auch das jüngste und fällt nicht nur durch das geringe Gewicht, sondern auch durch die interessante Mikrofonkonstruktion auf: Es hüpft heraus, wenn man von unten kräftig auf das Gerät klopft und verschwindet auf die gleiche Weise wieder. So eröffnet und beendet man auch ein Gespräch, wenn man nicht die ebenfalls vorhandenen grünen und roten Telefontasten dazu benutzt.

Der gravierendste Nachteil des «genie» ist seine Kleinheit: Das einzige Telefon bisher, das man selbst im Sakko immer wieder suchen muss, denn es ist nicht nur klein, sondern auch so leicht, dass man es kaum spürt. Aber das ist wohl schon wieder ein persönliches Problem, das sich bei anderen Benutzern nicht stellen muss.

Ein Highlight stellt die Spracheingabe dar, die klaglos funktioniert, wenn man die erstmalige Konditionierung in halbwegs ruhiger Umgebung durchführt.

Zu den kleinen Schmankerln gehört ein integrierter Organizer, in dessen Kalender sich bis zu 20 Termine - sowohl einmalig als auch wiederkehrend (zum Beispiel «jeden Donnerstag») - vormerken lassen. Die Erinnerungsfunktion (ein Piepton) kann auch als Wecker benutzt werden.

Resumée: Das «genie» ist das kleinste und leichteste GSM-Handy, dem wir bisher begegnet sind und benötigt auch praktisch keinen Platz. Das Gerät ist somit praktisch immer und überall unterzubringen.

Zur Liste

Unsere Liste zeigt die über das jeweilige Menü ansprechbaren Funktionen der Probanden. Funktionen, die wir nicht gefunden haben, sind mit «-» bezeichnet (kein Hersteller sagt «Das haben wir nicht!»). Nach unserer Liste vorhandene Funktionen sind mit «+» gekennzeichnet. Aus Platzgründen sind natürlich nicht alle Funktionen, die das jeweilige Handy beherrscht, erwähnt.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
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